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Lesungstexte

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Predigt zum 5. Fastensonntag A23

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

im sechsten Jahrhundert vor Christus stand das Königreich Juda gewaltig unter Druck. Die Babylonier hatten ein Auge auf Jerusalem und seine Umgebung geworfen. 597 vor Christus deportierten sie den Propheten Ezechiel mit einem Teil der Oberschicht nach Babylonien. In den Herzen vieler war der Wunsch lebendig, bald wieder heimkehren zu können. Jede Nachricht aus der Heimat wurde förmlich ausgesogen, so wie heute ukrainische Flüchtlinge verfolgen, was bei ihnen zuhause passiert. Zehn Jahre nach der Verschleppung erreicht eine schlimme Nachricht die Deportierten: Jerusalem ist gefallen und zerstört. Die Babylonier haben triumphiert. Tiefe Depression befällt Ezechiel und die anderen. Und er merkt: Ich muss etwas tun, sonst verzweifeln die Menschen. Und so erzählt er seine Vision vom Schlachtfeld, auf dem sich Knochen an Knochen reihen. Wie eine gefallene Armee liegen Juda und Jerusalem da. Und dann sieht Ezechiel, wie Gottes Geist dem Totengebein wieder Leben einhaucht: Sehnen wachsen, Fleisch und Muskeln umhüllen die Knochen, und schließlich umhüllt Haut die Körper, und die Toten stehen auf. Ezechiel will sagen: Das Volk hat Zukunft, es wird einen Weg nach Hause geben. Was für ein Bild: Voller Kraft. Totes wird wieder lebendig. Selbst Gräber entfalten plötzlich das Potential neuer Vitalität, wenn Gottes Geist am Werk ist. Der Prophet Ezechiel will mit seinem kühnen Traum von der Zukunft den Menschen eine Hoffnung schenken, die sie durchhalten lässt und die Perspektive der Heimkehr wach hält. Schluss mit der Lethargie! Schluss mit der Hoffnungslosigkeit! Schluss mit der Weltuntergangsstimmung! Am heutigen Misereorsonntag schauen wir nach Madagaskar, einem bettelarmen Land vor der Küste Afrikas. Misereor hilft dort, dass Menschen nicht aufgeben sondern ihr Leben selbst in die Hand nehmen können. Der kirchliche Ansatz der Entwicklungszusammenarbeit war nie, einfach Almosen zu geben. Es ging und geht immer darum, Menschen zu befähigen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Ein Schlüssel ist die Schulbildung. Sie ermöglicht jungen Menschen, aus dem Teufelskreis der Armut auszubrechen. Und oft genug sind es auch auf Madagaskar Frauen, die sich gewinnen lassen für zukunftsweisende Projekte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Da kann man förmlich sehen, wie auch da ein Totenfeld durch Gottes Geist neues Leben bekommt.

Schwestern und Brüder,

im Evangelium haben wir den Ruf „Lazarus, komm heraus!“ gehört. Jesus ruft in die Grabhöhle des Lazarus hinein. Und tatsächlich: Lazarus kommt heraus und kehrt ins Leben zurück. Wie viele Menschen unserer Tage haben sich in – bildlich gesprochene – Grabhöhlen zurückgezogen. Auch ihnen gilt dieser Ruf Jesu: „Lazarus, komm heraus!“ Lazarus steht für mich für Menschen, die von Depressionen niedergedrückt sind, für solche, die sich enttäuscht und verbittert zurückgezogen haben, für Menschen, die resigniert und aufgegeben haben. Für sie dürfen vielleicht gerade Sie Jesu Ruf aufnehmen: „Lazarus, komm heraus!“ Gottes Geist ist auch am Werk durch Menschen, die sich ihm öffnen – in Madagaskar und auch hier bei uns. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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