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Lesungen, Evangelium und Predigt zum 5. Sonntag der Osterzeit

Die Schriftlesungen zum 5. Ostersonntag B finden Sie hier.  

Predigt zum 5. Ostersonntag B 21:

Schwestern und Brüder,

wie so viele andere habe ich in den Corona-Monaten das Kochen für mich entdeckt. Und ich muss sagen: Das kann wirklich Spaß machen. Geholfen haben mir in dieser Zeit ein Kochbuch, das ich vor Jahren geschenkt bekommen habe, aber auch der eine oder andere Youtube-Kanal aus dem Internet. Koch- und Zubereitungsprofis werden vielleicht schmunzeln über mein neueste Entdeckung: einen ganz einfachen Radieschensalat. Noch vor wenigen Wochen hätte ich einfach ein wenig Salatfix genommen und mit drei Esslöffeln Wasser und Öl vermengt, jetzt aber habe ich ganz etwas anderes gelernt: Man nehme frische Radieschen und halbiere sie, dann nehme man etwas Salz und Zucker und streue sie über die Radieschen, ein wenig Senf dazu, dann das Ganze vermischen – und ein genialer Salat ist entstanden. Die Flüssigkeit des Dressings liefern die Radieschen sozusagen frei Haus, weil Salz und Zucker ihnen Wasser entzogen hat. Ich war total happy mit dem Ergebnis meiner Bemühungen. Ohne Inspiration und Hilfe via Video hätte ich das nicht geschafft. – Und jetzt bin ich schon mitten im Thema. Ohne Inspiration, das heißt, ohne Gottes Geist und ohne Menschen, die helfen, hätte sich der Glaube an Christus niemals ausgebreitet. Was beim Kochen gilt, gilt beim Christsein genauso: Allein ist alles viel mühsamer und oft genug vergeblich. In der Apostelgeschichte haben wir heute den unglaublichen Satz gelesen: „Die Kirche … hatte nun Frieden. Sie wurde gefestigt und lebte in der Furcht des Herrn. Und sie wuchs durch die Hilfe des Heiligen Geistes.“ – Was war geschehen? Der große Christenverfolger Saulus hatte sich zu Christus bekannt. Und als er nach Jerusalem kam, begann er auch da Jesus zu predigen, im Herzen der jüdischen Community. Das erregte Anstoß bei den sogenannten Hellenisten. Als die christliche Gemeinde erkannte, dass Paulus in Lebensgefahr schwebte, schafften sie ihn weg nach Cäsarea und dann nach Tarsus. Jetzt war Ruhe, und die Gemeinde konnte sich konsolidieren. „Die Kirche … hatte nun Frieden. Sie wurde gefestigt und lebte in der Furcht des Herrn. Und sie wuchs durch die Hilfe des Heiligen Geistes.“ – Ein Wunder: Kirche wächst. Wir kennen hier bei uns eher das Gegenteil: Kirche schrumpft und verliert mehr und mehr Relevanz. Und dann so ein Satz, der ja nicht nur Beschreibung des Vergangenen ist, sondern uns heute gilt: „Die Kirche … wuchs durch die Kraft des Heiligen Geistes.“ – Ich bin überzeugt: Wachstum von Kirche gibt es auch heute. Und wie? „Durch die Kraft des Heiligen Geistes“.

Schwestern und Brüder,

wenn Gott Liebe pur ist und nichts als nur Liebe gibt, dann ist das die beste Botschaft der Welt. Wir leben hier bei uns noch in einer christentümlichen Gesellschaft, das heißt, letztlich dem Christentum entspringende Werte wie Nächstenliebe, Sorge um die Schwachen und Kranken haben noch eine gewisse Strahlkraft, die aber stetig nachlässt. Da wirkt der Satz aus dem 1. Johannesbrief „Wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben sondern in Tat und Wahrheit“ wie eine Frischzellenkur. Evangelisierung steht an, damit möglichst viele Menschen erfahren, dass Gott sie liebt und eine Beziehung zu ihnen haben möchte. Und dazu braucht es die Kirche, die oft so lethargisch wirkt als ein Werkzeug, das von Gott benutzt wird. Und das hat schließlich Auswirkungen auf unsere Gesellschaft. Übrigens war das in der Antike wohl der Hauptgrund dafür, dass Menschen Christinnen und Christen wurden, dass sie fasziniert waren davon, wie Gläubige sich um ihre Armen, Schwachen und Kranken gekümmert haben. Sie wollten dann wissen, woher diese Liebe kam und entdeckten Jesus als den, der sich ganz und gar verschenkt hat. „Die Kirche … wuchs durch die Hilfe des Heiligen Geistes.“ – Da fällt mir schließlich auf, wo der Schwerpunkt liegt: Nicht in unserem Tun und Machen sondern im Wirken des Gottesgeistes. Bevor die Apostel zu evangelisieren begannen, haben sie um diesen Heiligen Geist gebetet, tagelang und inständig. Das ist heute immer noch dran, dieses Gebet um den Heiligen Geist. Dann erst geht es richtig los mit dem Tun und Machen. Erst die Inspiration, dann geht es los – wie beim Kochen. Amen Halleluja

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

Aktuelle Informationen: