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Lesungstexte

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Predigt zur Christmette

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

momentan vergeht kaum ein Gespräch auf der Straße oder in anderen Situationen, das nicht irgendwann auch um das Thema Impfen geht. Hieß es vor einigen Monaten noch „Bist du geimpft?“, so lautet jetzt die Frage „Bist du schon geboostert?“ oder „Hast du dir deine 3. Spritze schon abgeholt?“ Mit diesen Gesprächsfetzen im Ohr habe ich mir die Lesungen der Heiligen Nacht angesehen und bin im Titusbrief auf den Booster schlechthin gestoßen. Da ertönt am Anfang der Lesung wie ein Fanfarenstoß der Satz „Die Gnade Gottes, ist erschienen, um alle Menschen zu retten.“ – Das feiern wir heute Nacht: In Jesus, dem Kind in der Krippe, erscheint der Retter, der Messias. Nicht der Mensch zieht sich wie Münchhausen selbst aus dem Sumpf, nein Gott geht in Vorleistung, er investiert alles, setzt alles auf dieses kleine arme und wehrlose Kind im Stall von Betlehem. In diesem Jesus ist wirklich die Gnade, die Liebe Gottes auf dieser Erde erschienen. Und diese Gnade ist es nun, die wie eine Impfung wirkt. Wir lesen: „Sie erzieht uns dazu, uns von der Gottlosigkeit und den irdischen Begierden loszusagen und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt zu leben.“ Ja, die Liebe Gottes bildet wie eine Impfung Antikörper in den Getauften: Antikörper gegen Gottlosigkeit, also gegen eine Haltung, die Gott konsequent ausblendet aus dem Denken und Handeln; Antikörper gegen die irdischen Begierden, also gegen das Ich-Zuerst und Alles-Meins, gegen Egoismus und Gier. Und dann ist in diese Impfung auch eine Vitaminspritze: Sie hilft besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt zu leben. Wenn ich die schrillen Töne in den gesellschaftlichen Diskussionen höre, dann vermisse ich diese Besonnenheit. Wenn ich auf viele Einzelgruppen schaue, die nur ihre Interessen verwirklicht sehen wollen, dann vermisse ich die Gerechtigkeit, also die Gemeinschaftstreue. Wenn ich sehe, wie viele Menschen entwurzelt und von Medien und Konzernen vor sich hergetrieben werden, dann vermisse ich den Anker tiefer Frömmigkeit, der immer auch Selbstkritik beinhaltet.

Diese Liebe Gottes, von der der Titusbrief spricht, sie hat uns erreicht in unserer Taufe. Aber die ist ja schon so lange her. Also braucht es regelmäßige Auffrischungsimpfungen, damit wir als Christinnen und Christen nicht geistlich krank werden. Diese Auffrischungsimpfungen sind die Sakramente und die Worte der heiligen Schrift, die sonntäglichen Gottesdienste. Und so ein Fest wie Weihnachten, das ist der Booster. Wer vor dem Kind in der Krippe kniet, saugt förmlich die Liebe Gottes in sich auf. Weihnachten will uns stärken für unsere Sendung als Christinnen und Christen. Geboostert mit der Liebe Gottes machen wir nicht mit, wenn gehetzt und gehasst wird. Geboostert mit der Liebe Gottes lassen wir unsere Freiheit einschränken, damit andere überleben können. Geboostert mit der Liebe Gottes bieten wir uns an als solche, die tröstend zur Seite stehen, wenn jemand einfach nicht mehr kann. Ja, das Kind in der Krippe sieht jede Not. Es ist nicht in einem Palast zur Welt gekommen sondern in einem zugigen Stall. Das bedeutet: Jesus ist da in den Abgründen von Sorge, Verzweiflung und Not. Er will jede und jeden beschenken in dieser heiligen Nacht. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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