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Lesungen und Predigt zu Epiphanie

Die Schriftlesungen zu Epiphanie finden SIe hier. 

Predigt zu Epiphanie 21: 

Schwestern und Brüder,

wenn nach Weihnachten alljährlich die Sternsingeraktion startet, dann ist das für mich immer etwas Besonderes, und ich gehe auch gerne mal selbst als Sternsinger mit. Mir gefällt es einfach, wenn Kinder und Jugendliche von Haus zu Haus zu ziehen und die Besuchten reich beschenken mit etwas, das man mit Geld nicht bezahlen kann: mit Gottes Segen und einem fröhlichen Lächeln. Meistens gibt dann der an die Tür geklebte oder geschriebene Sternsingergruß ein ganzes Jahr lang davon Zeugnis: In diesem Haus waren die Sternsinger zu Besuch. Und das zweite, das genauso bedeutsam ist, beim Von-Haus-zu-Haus-Ziehen: Es geht darum, sich einzusetzen für Kinder in Not und für sie Geld zu sammeln. Oft gehen da unsere kleinen Königinnen und Könige bis an die Grenzen, weil sie von dem Wunsch beseelt sind, dass es vielen Kindern besser gehen soll. Heuer steht die Aktion unter dem Motto „Kindern Halt geben – in der Ukraine und weltweit.“ Im Mittelpunkt stehen Kinder, die ihre Eltern über sehr lange Zeiträume kaum sehen, weil Mutter und Vater in Deutschland, Frankreich oder sonstwo Geld für ihre Familien verdienen. Und die Kinder? Sie vermissen ihre Eltern und es gilt, sie in dieser Lage nicht alleinzulassen.

Tja, und heuer geht die Sternsingeraktion nicht so, wie wir sie uns vorgestellt haben. Wir mussten in die digitale Welt ausweichen und neue Wege finden, um beides hinzubringen: Segen zu spenden und Geld für Kinder in Not zu sammeln. Und ich finde es schön, mit wie viel Ideen das Sternsingerteam dran geblieben ist. Aber uns ist auch bewusst: Wir erreichen weniger Menschen als sonst, und das ist schade. Was halten Sie davon, selber Sternträger oder Sternträgerin zu werden, um den Segen Gottes weiterzutragen? Wie das geht? Hoffnung teilen statt Befürchtungen artikulieren, gute Worte – also Segensworte – zu finden anstelle von liebloser Kritik, zu schauen, wo Sie jemand braucht statt auf das eigene Recht zu pochen. – oder ganz praktisch, einfach den Segensaufkleber mitnehmen für die Nachbarin, den Nachbarn und damit zeigen, dass Gottes Segen jeder und jedem guttut.

Schwestern und Brüder,

„Geht und forscht sorgfältig nach!“ – Diesen Auftrag gibt König Herodes im heutigen Evangelium den Weisen aus dem Osten. Wenn sie den neugeborenen König gefunden hätten, dann ginge auch er hin, ihm zu huldigen, sagt er und zeigt so eine kleingeistige Haltung. Er sieht Jesus als Problem, das seinen Herrschaftsanspruch gefährdet, und deshalb muss er weg. Um dieses Ziel zu erreichen scheut er nicht einmal davor zurück, die Weisen als Werkzeuge zu instrumentalisieren. Das ist die Versuchung der Mächtigen aller Zeiten, alles dem eigenen Machterhalt unterzuordnen und so viel Leid zu generieren. Zum Glück machen die Weisen im Evangelium da nicht mit. Sie sind ehrlich Gottsuchende. Nicht Herodes wollen sie gefallen sondern einzig dem neugeborenen König. Sie stehen für einen Typus Mensch, der sein Herz in Gott verankert hat und Intrigen weder verfällt noch sie spinnt. Was zählt, ist der menschgewordene Gottessohn und damit jedes Menschenkind auf dieser Erde. Das heutige Fest ist ein Fest tiefer Menschlichkeit. Er will gefunden werden, dieser Jesus. Das geht nicht ohne Mühe, aber es lohnt sich. Wer ihn gefunden hat, dessen Leben ändert sich: Es wird von riesiger Freude erfüllt – und von Liebe zu Gott und den Menschen. In der Kunst stehen die drei Weisen oft für die drei Lebensalter Jugend, Erwachsenenzeit und Alter. Und sie stehen auch für Vertreter der verschiedenen Kontinente. Alle sind willkommen. Der schwarze König an der Krippe inspirierte Papst Leo XIII. dazu, alljährlich an Dreikönig eine Kollekte einzuführen, um Sklaverei zu bekämpfen und die Inkulturation christlichen Glaubens in Afrika zu fördern. So wird einmal mehr klar: Christus will verbindende Kraft unter den Völkern sein.

Gott, öffne unsere Augen,

dass wir das Lächeln und die Tränen

unseres Nächsten sehen.

Schärfe unsere Sinne,

dass wir das Anrollen der Gewalt erspüren,

und öffne unseren Mund,

dass wir ihr entgegentreten.

Gib uns ein reines Herz,

um uns selbst wertzuschätzen.

Gib uns ein weites Herz,

um die Vielfalt der Schöpfung zu begreifen.

Gib uns ein großes Herz,

um unsere Unterschiede anzunehmen.

Gib uns die Bereitschaft,

uns miteinander zu verbinden.

Wir sind deine Geschöpfe.

Stärke uns mit der Kraft deines Geistes,

sodass wir erkennen,

wie wertvoll unsere Leben sind.

Amen.

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

Aktuelle Informationen: