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Lesungen und Predigt zu Neujahr

Die Schriftlesungen zu Neujahr finden Sie hier. 

Predigt zu Neujahr 2021:

Schwestern und Brüder,

laut einer Statistik der Deutschen gesetzlichen Unfallversicherung gab es im Jahr 2019 bundeweit 11612 meldepflichtige Arbeitsunfälle mit Leitern und Trittleitern, von denen zwölf tödlich endeten. Dazu kommen noch die ungezählten Unfälle, bei denen Menschen zu Schaden kommen, wenn sie z.B. mittels Leiter auf einen Baum steigen oder im Haushalt ein hochgelegenes Regal erreichen wollen. Aufgrund der hohen Zahl von Unfällen verweisen die Berufsgenossenschaften darauf, Leitern nur nach erhaltener Sicherheitsunterweisung zu verwenden. Ich denke, jede und jeder von uns kennt jemanden, der schon einmal von einer Leiter gestürzt ist und entweder Glück hatte oder lange unter den Folgen leiden musste. Weil ein Sturz von der Leiter so alltäglich ist, ist auch auf dem Deckengemälde der Habsberger Wallfahrtskirche Maria, Heil der Kranken, ein solcher dargestellt und in vielen Wallfahrtsorten danken Menschen mit Votivtafeln dafür, ohne schlimme Folgen einen Leitersturz überlebt zu haben.

Warum ich das alles heute am 1. Januar erzähle? Zum einen ist die Leiter für mich ein Bild für das kommende Jahr 2021. Sprosse für Sprosse werden wir dieses Jahr emporklettern, mal mit Leichtigkeit und Schwung, mal mühsam, vielleicht rutschen wir einmal auf einer Sprosse aus, vielleicht erweist sich eine Sprosse gar als brüchig. Auf jeden Fall sind wir unterwegs, ein ganzes Jahr dem Herrn entgegen. Das Bild der Leiter lässt an die Jakobsleiter im Buch Genesis denken. Jakob, auf der Flucht vor seinem Bruder Esau, schläft auf einem Stein ein und sieht im Traum eine Leiter bis zum Himmel, auf der Engel Gottes auf- und niedersteigen. – Ein starkes Bild dafür, dass Gott den Jakob nicht vergessen hat, sondern für ihn da ist. Erst nach diesem Traum traut sich Jakob, seinem Bruder Esau, der stinksauer auf ihn ist, gegenüberzutreten. Jesus übrigens wird dieses Bild von der Leiter aufgreifen und auf sich deuten: Er ist es, der den Himmel auch für uns wieder geöffnet hat, damit unsere Kletterpartie nicht vor einer verschlossenen Tür endet. In einem Hymnus schließlich wird das Kreuz als die sichere Leiter beschrieben, auf der man zum (ewigen) Leben klettert.

Aber noch etwas ist mir heute am Hochfest der Gottesmutter Maria wichtig. So unsicher eine Kletterpartie auf einer Leiter ist, umso sicherer ist diese Leiter, wenn sie von oben gehalten wird und die Leiter deshalb weniger wackelt. Das meint Marienverehrung: Auf Maria zu vertrauen, dass sie unsere Lebensleiter von oben hält, dass wir sicher zu Jesus, dem Himmel in Person gelangen. Dass es bei aller Marienverehrung immer um Jesus geht, wird jedem und jeder klar, der das Ave Maria betet. Das Wort in der Mitte des Gebetes ist „Jesus“. Um ihn geht es, er ist der Dreh- und Angelpunkt. Maria liefert uns ganz sicher bei Jesus ab. – Darauf dürfen wir auch 2021 vertrauen.

Schwestern und Brüder,

Unser Weg durch das Jahr, ja durch das Leben – eine Kletterpartie auf einer Leiter. Also, ich persönlich habe großen Respekt vor Leitern und muss meinen inneren Schweinehund überwinden, wenn es hoch hinaus gehen soll. Da tut es gut, ein aufmunterndes Wort zu hören, das Mut macht, Sprosse für Sprosse emporzuklettern. Ein solches Mutmachwort haben wir vorhin in der 1. Lesung gehört. Es war der sogenannte aaronitische Segen, der da über das Jahr gesprochen wurde: „Der HERR segne dich und behüte dich. Der HERR lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der HERR wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden.“ – Das tut gut zu hören, gesegnet und behütet durch das Jahr zu gehen und zu spüren, dass Gottes Angesicht über uns leuchtet wie die Sonne und unser Gesicht wärmt. Und es tut gut zu wissen, dass Gott Shalom schenken will, einen wärmenden Mantel für frostige Tage, die dieses Jahr ganz sicher für uns noch bereithalten wird. So gesehen ist der Gottesdienst heute am 1. Januar ein Stärkungsgottesdienst, damit wir alle miteinander mutig in dieses Jahr hineingehen, zu klettern beginnen, zwischendrin rasten und immer wissen: „Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“ Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

Aktuelle Informationen: