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Lesungstexte

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Predigt zum Fest der Taufe Jesu 2022

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

Stellen Sie sich einmal vor, wir wären keine katholische sondern eine griechisch-orthodoxe Gemeinde. Dann hätten wir uns wohl am vergangenen Donnerstag nach dem Gottesdienst am Naturbad versammelt. Ich als Pfarrer hätte dann ein Kreuz ins Schwimmbecken geworfen. Und dann wäre es losgegangen: Junge und Junggebliebene wären ins eiskalte Schwimmbecken gesprungen und hätten nach dem Kreuz gesucht. Dem Finder wäre ein glückliches Jahr versprochen worden. – So weit dieses Gedankenexperiment. Während wir uns an Epiphanie mit den Weisen aus dem Morgenland beschäftigten, bedeutet Epiphanie vor allem Gedächtnis der Taufe Jesu, also unser heutiges Fest. Am Meer, an großen Flüssen, überall da wurde in Griechenland am Donnerstag diese Wasserweihe – fast mit Volksfeststimmung – vollzogen. Das Kreuz, das ins Wasser geworfen wird, steht für Jesus selbst, der in den Jordan steigt, um sich von Johannes taufen zu lassen. Und mit diesem Hineinsteigen Jesu ins Wasser ist Segen verbunden. Das greift die orthodoxe Tradition mit der großen Wasserweihe an Epiphanie auf: Jesus heiligt die Wasser und damit die ganze Schöpfung. Manche von uns kennen das nur daher, dass Pilger Jordanwasser mit zu uns bringen, das automatisch als gesegnet gilt, weil Jesus ja in den Jordan hineingestiegen ist bei seiner Taufe. So wird das Fest der Taufe Jesu heute für uns zu einem Schöpfungstag. Die Schöpfung trägt die Signatur Jesu, unauslöschlich, für immer. Das ist eine Konsequenz von Weihnachten: Auch in der Schöpfung schaut uns Christus entgegen. Dieser Gedanke ist aktuell in einer Zeit, in der die Folgen des Klimawandels sichtbar werden, in einer Zeit, in der die Verschmutzung der Meere zum Himmel schreit, in einer Zeit, in der gerade in den Ländern des Südens die Ressourcen der Erde rücksichtslos geplündert werden.

Schwestern und Brüder,

die große Wasserweihe macht eines klar: Mit Christus beginnt die neue Schöpfung, die seinen Fingerabdruck trägt. Und: Die Taufe Jesu am Jordan wird zu einer Vorankündigung dessen, was an Karfreitag und Ostern geschehen wird. Da wird Jesus nicht mehr vom Wasser des Jordan umflossen, nein die Fluten des Todes verschlingen ihn, bevor an Ostern das Leben gewinnt. Die Taufe am Jordan war eine Bußtaufe, die Jesus gar nicht nötig hatte, die er aber empfing, um seine Solidarität mit uns Menschen zu zeigen. Interessant ist, dass im Lukasevangelium nicht nur Jesus die Beglaubigungsstimme Gottes hört sondern alle Umstehenden. Und interessant ist, dass Jesus vor seiner Taufe betet. Das tut er im Lukasevangelium immer vor entscheidenden Momenten seines Lebens. Diese Anregung, es Jesus hier gleichzutun dürfen wir mitnehmen aus dem heutigen Gottesdienst. Und: Was die Stimme des Vaters zu Jesus sagte, das erscholl auch im Moment unserer Taufe über unser Leben: „Du bist mein geliebter Sohn, du bist meine geliebte Tochter, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.“ Das ist das Vorzeichen vor unserem Leben als Christinnen und Christen, das ist der Kredit, den wir von Gott vorab bekommen und der gar nicht aufzubrauchen ist, weil er unendlich ist. Gerade in der frühen Kirche war dieses Bewusstsein vorherrschend: Wer getauft ist, ist schon Teil der neuen Schöpfung, ist schon BürgerIn des Himmels, auch wenn wir als vergängliche Menschen auf der Erde leben. Und dieser neue und erlöste Mensch, der „durch das Bad der Wiedergeburt und der Erneuerung im heiligen Geist“ neu geboren ist, wird auch so leben, wie es dieser Überzeugung entspricht. Christinnen und Christen sind solche, deren Leben von Liebe geprägt ist. Christinnen und Christen sind solche, die sorgsam umgehen mit den Gütern der Erde. Christinnen und Christen sind solche, die da zu finden sind, wo die Schwachen sind: Bei den Kindern, bei den Kranken, bei den irgendwie Beschwerten, bei den Sterbenden. Das ist die Konsequenz unserer Taufe, das ist unsere Sendung. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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