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Lesungstexte

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Predigt zum 7. Ostersonntag

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

„Halt´s fei zsamm!“ oder „Tut´s net streiten!“ – So oder so ähnlich lautet das Vermächtnis vieler Sterbender an ihre Kinder und Enkel. Ich glaube, Sterbenden ist das Gewicht ihrer letzten Worte durchaus bewusst. Und sie spüren sich auch hilflos, weil sie wissen, sie können zum Familienfrieden nun nichts mehr beitragen. Um so inständiger dann die Bitte, auch weil sie es im Lauf ihres Lebens immer wieder gesehen haben, wie viele Familien sich über das Erbe des Vaters oder der Mutter heillos zerstritten haben.

„Halt´s fei zsamm! Tut´s net streiten!“ – Jesus macht es genauso, wie mancher Sterbende. Er spricht sein Vermächtnis aus, und mehr noch: Er betet. Er fleht Gott, seinen Vater an, seine Menschen in der Einheit zu bewahren. Fast scheint es, dass er schon wusste, wie schnell die Einheit der späteren Christenheit zerbrechen sollte. Von ihm her war das nicht so geplant. Von ihm her sollte Eintracht und Verbundenheit sein. Warum wohl fordert der erste Johannesbrief so oft zur Liebe auf? Doch nur deshalb, weil damit etwas im Argen lag in den Gemeinden. Wohlgemerkt: Liebe ist da kein Gefühl sondern eine Haltung, eine Haltung, die Jesus durchträgt bis heute. Wenn in der Würzburger Augustinerkirche im Eingangsbereich der Satz steht „Ich will, dass Du bist!“, dann geht es genau darum. Jeder Mensch soll zu sich stehen dürfen. Es tut mir weh zu sehen, wie junge Leute sich immer noch abquälen, zu ihrer sexuellen Identität zu stehen. Glaubst Du denn, Gott hat einen Fehler gemacht, als er dich so, wie Du bist, geschaffen hat? Gott ist Liebe, und er ist da, wo Liebe gelebt wird. Wer bin ich, einen Menschen zu verurteilen? Mir fällt immer wieder die alte Schwester Amalburga ein, die bei einem Faschingsabend im Priesterseminar in die Bütt stieg. Sie trug einen Text über die verschiedenen Sorten von Aalen vor. Sie sprach von der Mühs-al, von der Labs-al, manches sei auch eg-al, manches erfreue tot-al. Und dann kam sie am Ende ihres Vortrags auf den gefährlichsten aller Aale zu sprechen: Den Mor-al. Und recht hatte sie. Wer andere moralisch verurteilt und damit in deren Personmitte trifft, ist auf dem Holzweg. Manche unsägliche Aussage von Männern der Kirche beweist die Richtigkeit meiner These.

Schwestern und Brüder,

wenn Mütter (und Väter) sich ungefragt einmischen in das Leben ihrer Kinder und Enkel, ihnen vielleicht sogar Vorschriften machen wollen, dann ist es nicht weit bis zu einem Konflikt, der im schlimmsten Fall sogar bis zu einem Kontaktabbruch führen kann. Elternliebe und Wissen-Was-Gut-Ist geraten in Konflikt mit dem Streben nach Autonomie und Selbstverwirklichung. Nun versteht sich aber Kirche als Mutter. In der Taufe hat sie Kinder zur Welt gebracht, und die will sie erziehen zu guten Christinnen und Christen und hat deshalb moralische Leitplanken eingerammt, die einen sicheren Weg abstecken. Aber dieser Weg ist ziemlich eng. Dabei hat Jesus doch Weite eröffnet: Liebe Gott und den Nächsten wie dich selbst, dann ist alles gut. Göttliche Großzügigkeit täte da manchmal gut und ebenso Zurückhaltung in der Beurteilung von Verhaltensweisen, so lange die ichtung stimmt, die Richtung auf Christus zu. Das ist auch der Weg der Ökumene: Auf Christus zu! Ein Wagenrad, das Wichtigste daran ist die Mitte, die Achse – ohne sie würde das Rad auseinanderfallen. Jesus ist unsere Mitte. Es ist wie mit dem Rad, die Mitte hält die Speichen zusammen. Jesus hält uns zusammen, er gibt uns Halt. Mit Jesus in der Mitte, werden wir Christen eine Gemeinschaft. Wir gehören zusammen. Wir sind die Speichen, die von der Mitte zusammengehalten werden. Und je näher wir Christus kommen, umso näher kommen wir auch einander. Dann verstummt Rechthaberei, dann entfaltet Kirche wieder Wirkung. Amen Halleluja

7. Sonntag der Osterzeit - Vorabendmesse

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr (Winterzeit) 18.30 Uhr (Sommerzeit) Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr (Winterzeit) 18.30 Uhr (Sommerzeit) St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr (Winterzeit) 18.30 Uhr (Sommerzeit)

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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