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Predigt zum 1. Mai

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,
Bei Menschen mit dunkler Hautfarbe fällt auf, dass die Innenflächen der Hände relativ hell sind. Eine Legende aus Afrika gibt eine schöne Begründung, warum das so ist. Dort heißt es: Gott braucht bei jedem Menschen einen kleinen weißen Fleck, auf den er persönlich draufschreiben möchte: „Du, Mensch, ich habe dich lieb!“ Allerdings – um in der Bildsprache dieser Geschichte zu bleiben – müssen wir unsere Hände öffnen, damit Gott auch bei uns hineinschreiben kann: „Du, Mensch, ich habe dich lieb!“ Das kann er aber nicht, wenn wir unsere Hände zu Fäusten ballen, wenn wir im Unfrieden und Streit leben oder Hass gegen jemanden im Herzen tragen.Heute am 1. Mai schauen wir auf Maria, die Schutzpatronin unserer bayerischen Heimat. Sie war eine Frau, die ihre Hände und ihr Herz offen hielt für Gott, damit er seine Liebeserklärung in sie hineinschreiben konnte. Sie hatte sicher auch viele Konflikte durchzustehen, aber sie traute Gott zu, dass er alles Verkehrte in dieser Welt wieder in Ordnung bringt. Maria lebte so sehr im Einklang mit Gott, dass er durch sie Mensch werden konnte. Die Versöhnung mit Gott und der Menschen untereinander war das Ziel und die Frucht seiner Menschwerdung. Gott kann die Botschaft „Du, Mensch, ich liebe dich“ nicht in unsere Herzen und Hände schreiben, wenn wir mit aller Gewalt etwas festhalten, uns krampfhaft an etwas klammern. Viele Menschen sichern sich ab mit materiellen Dingen und meinen, viel zu besitzen, viel zu verdienen, das verschaffe Lebensqualität, Glück und Zufriedenheit. Allerdings fallen dann diese Wohlstandssterne doch oft vom Himmel und zerbrechen in Arbeitslosigkeit, Zerstörung der Lebenswelt und Sinn‑ und Lebenskrisen. Vom Geld allein kann der Mensch auf Dauer nicht leben. Maria war sicher nicht mit irdischen Gütern gesegnet. Auf der Reise nach Bethlehem und auf der Flucht nach Ägypten konnte sie wohl nur das Notwendigste mitnehmen. Sie gehörte auch zu den Armen, von denen Jesus oft sprach. Sie erkannte: Gott „stürzt die Mächtigen vom Thron und er höht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen“ (Lk 1, 52f.). Maria war ein Mensch, der erkannt hat, dass Gott unbegreiflich und in vielem anders war, als sie es sich selber vorstellte. Die mühsame Reise nach Bethlehem, die Unsicherheit und Beschwernisse rund um die Geburt, der Streit um ihren Sohn, den die Verwandten für einen Verrückten hielten, die schweren Stunden des Kreuzweges, der grausame Tod am Kreuz. Das alles forderte sie in ihrem Glauben heraus. Sie musste alle Träume und Vorstellungen loslassen, konnte sich nur Gott überlassen und Hände und Herz für ihn öffnen. Sie vertraute der Zusage Gottes: „Ich bin da!“ „Wenn du durchs Wasser schreitest, bin ich bei dir, wenn durch Ströme, dann reißen sie dich nicht fort. Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt, keine Flamme wird dich verbrennen“ (Jes 43,2).
Gott kann die Botschaft „Du, Mensch, ich liebe dich!“ nicht in unsere Herzen und Hände schreiben, wenn wir mit den Händen unsere Augen, Ohren oder unseren Mund zuhalten. Maria war ein Mensch, der ganz offen war. Sie hatte offene Ohren für die Botschaft Gottes. Sie hielt ihre Augen offen und sah die Not anderer, wie bei der Hochzeit zu Kana, als der Wein ausging. Sie spürte auch, dass Elisabeth ihre Hilfe brauchte und ging zu ihr. Sie schaute nicht weg bei der Ablehnung ihres Sohnes und bei seinem furchtbaren Sterben. Und sie öffnete den Mund, um das wichtige und entscheidende Wort zu sagen: „Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe, wie du es gesagt hast“. Maria ermutigte die Diener bei der Hochzeit zu Kana und gab ihnen den guten Rat: „Was er euch sagt, das tut!“ Und aus ganz gewöhnlichem Wasser wurde sehr guter Wein. Ihr Vertrauen auf Gott wurde nicht enttäuscht.
Schwestern und Brüder,
„Was er euch sagt, das tut.“ Dieses Wort gilt auch uns heute am Festtag Mariens, der Patronin Bayerns. Nehmen wir dieses Wort mit in diesen Monat Mai, in dem wir Maria besonders verehren. Lassen wir uns ansprechen von ihrem großen Vertrauen auf Gott. Lassen wir uns anstecken von ihrem Beispiel des Glaubens, der uns hinführt zu Jesus Christus, ihrem Sohn. Dann kann er auch uns in die Hand schreiben: „Du, Mensch, ich liebe dich.“ Amen Halleluja

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr (Winterzeit) 18.30 Uhr (Sommerzeit) Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr (Winterzeit) 18.30 Uhr (Sommerzeit) St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr (Winterzeit) 18.30 Uhr (Sommerzeit)

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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