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Lesungstexte

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Predigt zum 4. Fastensonntag

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

vielleicht war der eine oder die andere von Ihnen schon einmal in Jordanien und dort am Berg Nebo. Dieser Berg liegt östlich des Toten Meeres, hat eine Höhe von 808 m und ist somit genauso hoch wie die Stadt Jerusalem. Vom Berg Nebo sieht man bei guter Sicht natürlich das Tote Meer, Jericho, die Jordansenke und auf der gegenüberliegenden Seite die Wüste Juda mit Jerusalem am Horizont. Der Tradition nach stirbt Mose am Berg Nebo. Er darf von dort aus das Gelobte Land sehen, aber nicht hineingehen. Am Berg Nebo steht ein großes Eisenkreuz mit einer Eisenschlange, die sich den Balken hinauf bis zu den Querbalken schlängelt. Diese Schlage am Kreuz erinnert an ein Ereignis bei der Wanderung durch die Wüste Sinai: Das Volk Israel kommt in eine Gegend mit vielen Giftschlangen. Diese beißen die Menschen und viele müssen sterben. Auf Geheiß Gottes errichtet Mose daraufhin eine große Fahnenstange und befestigt daran eine Schlange aus Kupfer. Er gibt den Auftrag: Wer von einer Schlange gebissen wird, soll sofort zur Kupferschlange aufschauen. Dann bleibt er am Leben. Und so geschieht es. Was dieses Ereignis genau bedeutet, verstehen wir heute nicht mehr. Es ist wohl auch ein Hinweis, dass wir uns in schwierigen Situationen den „Schlangen des Lebens“ stellen müssen. Wegschauen und die Augen verschließen wäre zu wenig. Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, in ihm das ewige Leben hat. Heute im Evangelium wird auf dieses Ereignis Bezug genommen. Jesus vergleicht dort bei einem nächtlichen Gespräch mit Nikodemus seinen Tod am Kreuz mit der Kupferschlange des Mose. Ich finde diesen Vergleich verständlich und trostvoll:

• Die von verschiedensten „Schlangen“ Gebissenen müssen nicht sterben.

• Alle, die auf den gekreuzigten Jesus blicken, werden in den „Schlangenbissen ihres Lebens“ Heil und Heilung erfahren.

• Wer an Jesus glaubt, wird zwar in dieser Welt sterben, aber dennoch das ewige Leben haben.

• Jesus Worte Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen unterstreichen, dass sein Kreuzespfahl wie ein

weltweiter Magnet ist, der die Menschen ins Reich des ewigen Lebens zieht.

Ja, der erhöhte Jesus ermöglicht einen Neuanfang. Wenn ich auf ihn blicke, kann mich nichts mehr so nach unten ziehen, dass ich verzweifle, dass Gift in mein Leben dringt, dass ich einfach liegenbleibe, ohne Hoffnung. Der Theologe, der unter dem Pseudonym des Paulus den Brief an gemeinde in Ephesus schrieb, denkt in die gleiche Richtung. Ihm ist es zusätzlich wichtig zu betonen, dass wir aus Gnade und nicht aufgrund von Werken gerettet sind. Wie für den Evangelisten Johannes ist für ihn die eigentliche Trennungslinie zwischen Tod und Leben nicht mehr der physische Tod, sondern die Zeit vor der Taufe und nach der Taufe. Hier, bei der Taufe, passiert das Entscheidende, und das Leben hat für immer gewonnen.

Schwestern und Brüder,

und was ist eigentlich, wenn ich richtig Mist gebaut habe? Ist dann alles vorbei? Eben nicht, auch dann findet Gott wieder einen Weg zum Neubeginn. Das hat uns der Text aus dem zweiten Buch der Chronik so deutlich vor Augen gestellt. Die Verbannten in Babylonien haben vielleicht schon alle Hoffnung fahren lassen, haben sich in der neuen Wirklichkeit eingerichtet. Aber Gott hat Phantasie: Er bedient sich des Perserkönigs Kyros. Der Neuaufbau des Landes kann beginnen und mit ihm die Heimkehr in die geliebte Heimat. So ist Gott, immer voller Überraschungen, ein Gott gegen alle Verzweiflung. Schauen wir auf den am Kreuz erhöhten Herrn. Er ist die Zukunft. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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