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Lesungstexte

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Predigt zur Christmette

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

wie ein Lauffeuer hat sich weit über das kleine Dörflein Grecchio in Umbrien herumgesprochen: Heute Nacht, in der Heiligen Nacht des Jahres 1223 wird etwas Besonderes passieren. Und so machen sich die Menschen auf den Weg und staunen nicht schlecht, als sie sich plötzlich in einer lebendigen Krippenszenerie wiederfinden. Franz von Assisi hatte die Idee dazu gehabt. Er wollte den Menschen begreiflich machen: Weihnachten ist nicht Vergangenheit, Weihnachten ist heute. So wie Gott in Jesus be-greifbar wurde, so sollen die Menschen begreifen, was in der Heiligen Nacht da in Betlehem passiert war: Gott sieht Euch, er sieht eure Freude und eure Not. Er liebt euch so sehr, dass er euch in einem menschlichen Baby entgegenschaut und Euch in die Arme schließen will. Die Menschen damals in Grecchio kapieren das: Gott geht bleibend mit uns, und so wird es eine frohe Heilige Nacht damals vor genau 800 Jahren in Umbrien.

Neulich bei der Krippenausstellung in Seligenporten sagte mir eine Frau, dass ihr Glaube schwer erschüttert wurde, als sie erfuhr, dass der Ort der Geburt Jesu wohl ein Höhlenstall oder der Stall im Erdgeschoss einer Karawanserei war, aber ganz sicher kein Stall, wie wir ihn von hier kennen. Ich konnte nur sagen: „Das ist vielleicht historisch interessant und wichtig, aber bei einer Weihnachtskrippe geht es um etwas ganz anderes. Da drückt sich aus: Hier bei uns wird Gott Menschen, hier bei uns, in unseren Lebensverhältnissen bekommt er Hand und Fuß. Hier ist Heilige Nacht.“ – Ich weiß nicht, ob ich mit diesen Worten bei ihr durchgedrungen bin, aber es stimmt: Weihnachten wird es nur, wenn wir im Spiel sind, ohne Distanz zum Geschehen, sondern mittendrin.

Der frühere Kölner Kardinal Joachim Meisner hat in einer Weihnachtspredigt einmal formuliert: Ohne Transeamus kein Weihnachten. Vordergründig meinte er als gebürtiger Schlesier hier die Vertonung von Joseph Ignaz Schnabel, hintergründig war die Botschaft ganz anders: Ohne dass wir uns auf die Socken machen zur Krippe, kann es für uns nicht Weihnachten werden. Und dann stehen wir da, so wie wir eben sind. Da gibt es die Fromme, die wie die Engel ein „Ehre sei Gott in der Höhe“ anstimmt. Da gibt es den Praktiker, der zu Hilfe eilt mit dem, was er hat. Da gibt es die Zögerlichen, die erst einmal sehen wollen, wie die anderen sich verhalten. Und ein paar machen vielleicht nur ein Selfie mit der Heiligen Familie oder stehen sensationslüstern da wie Gaffer an einem Unfallort.

Schwestern und Brüder,

Weihnachten ist konkret. Weihnachten riecht weniger nach Plätzchenduft und Weihrauch. Weihnachten riecht nach vollen Windeln und nach Stall. Keine Idylle sondern hartes Leben. Und Weihnachten wird es dort, wo Leben aufblühen kann nach einem alten Psalmwort, das mir lieb geworden ist: „Wenn der Himmel die Erde berührt, dann beginnt sie zu blühen.“ Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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