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Lesungstexte

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Predigt zum 4. Ostersonntag

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,
die Trilogie „Der Herr der Ringe“ von Peter Jackson nach dem Werk von John Ronald Reuel Tolkien gehört zu meinen Lieblingsfilmen. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir die Szene, in der die Freunde auf ihrem Weg nach Mordor vor der verschlossenen Tür des Zwergenreiches Moria stehen. „Sprich Freund und tritt ein!“ lautet das zu lösende Rätsel, bevor die Tür sich öffnet. Und so wird erst einmal ein Wort nach dem anderen durchprobiert, dabei wäre es so einfach gewesen. Die Lösung war das zwergische Wort für Freund: „Mellon“. Und schon öffnet sich die Tür. Freunde sind willkommen, Freunde lässt man gerne ein und verbringt Zeit mit ihnen. Freunde bewirtet man und ist für sie da. Das ist die Logik hinter dem Türöffnerwort „Mellon“.
Vorhin in der Lesung aus der Apostelgeschichte war es das Türöffnerwort „Jesus“, das Petrus seiner Zuhörerschaft verrät. Ganz klar formuliert er: „Es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen.“ Petrus behauptet das nicht nur, nein, er argumentiert. Als Hintergrund muss man wissen, dass Petrus und sein Begleiter gerade erst einen Gelähmten geheilt hatten. Dieser Kranke war zuvor jahrelang von Freunden zum Betteln an die schöne Pforte des Tempels gebracht worden. Und nun gingen da Petrus und Johannes zum Gebet in den Tempel und sahen ihn da sitzen. „Sieh uns an!“, sagt Petrus zu ihm. Da hebt dieser Mensch den Blick in der Erwartung eines kleinen Geldstückes. Aber Petrus sagt nur: „Silber und Gold besitze ich nicht. Doch was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, steh auf und geh umher! Und er fasste ihn an der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich kam Kraft in seine Füße und Gelenke; er sprang auf, konnte stehen und ging umher. Dann ging er mit ihnen in den Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott.“ Dem Evangelisten Lukas ist es ein Riesenanliegen, dass nun in der Zeit der beginnenden Kirche Jesus durch geisterfüllte Menschen wirkt. Hier wirkt Jesus durch Petrus – und bis heute wirkt er durch Menschen, die sich ihm öffnen. „Solus Christus!“ „Christus allein!“, haben die Reformatoren gerufen und hatten recht damit. Er allein ist der Retter. Er allein ist der Mellon, der Freund, der uns die Tür zum Leben öffnet.
Schwestern und Brüder,
Oft sind in unseren Kirchen die Buchstaben IHS zu sehen. Sie stehen für das lateinische Jesus hominis salvator, Jesus Retter des Menschen, verdeutlichen also das, was Petrus in seiner Rede im Tempel gesagt hat. Noch deutlicher wird das, wenn man weiß: IHS, das sind drei griechische Buchstaben, die ersten drei des Namens Jesus. Der heutige Sonntag ruft uns zu: Vertrau diesem Jesus dein Leben an. Ich verspreche dir: Dein Leben wird gelingen, nicht ohne Herausforderungen aber auf jeden Fall, weil Gott treu ist.
Dazu noch ein letzter Gedanke, den ich in meinem Vortrag „Endlich ist er tot, der alte Sack“ entfaltet habe: Es bleibt nicht aus, dass man als Lehrer im Reliunterricht einmal eine Probe schreiben muss. In den Stunden vor der Probe hatte ich mit den Kindern die Einrichtungsgegenstände in unseren Kirchen besprochen und nun sollten sie in der Probe zu den jeweils abgebildeten Einrichtungsgegenständen die korrekte Bezeichnung dazuschreiben. „Beichstuhl, Altar, Ewiges Licht, Orgel.“ All das konnte ich da dann lesen. Aber neben die Abbildung des Tabernakels in der Kirche hat ein Kind „Knabberdackel“ danebengeschrieben. Natürlich habe ich damals keinen Punkt darauf gegeben, gelacht habe ich auch nicht, mich eher geärgert. Heute würde ich ganz anders reagieren: Ich würde dem Kind einen Sonderpunkt für tolle Theologie geben. Warum? Nun, der Schüler konnte mit dem Fremdwort „Tabernakel“ nichts anfangen und nahm halt Wörter, die er kannte und die bei ihm irgendwie positiv besetzt waren. Kanbbern und Dackel. Auf dem Sofa sitzen und etwas knabbern – eine schöne Vorstellung! Und dann gibt es ja noch die Redewendung „an etwas zu knabbern haben“ für Zeiten, in denen große Herausforderungen auftauchen. Und der Dackel steht für Treue. Der Knabberdackel meint demnach: Wenn ich an etwas zu knabbern habe, dann ist Gott treu wie ein Hund. Dann weicht er mir nicht von der Seite. Dann ist er da – im Tabernakel und bei jeder Feier der Eucharistie. Amen Halleluja

4. Sonntag der Osterzeit

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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