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Lesungstexte

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Predigt zum Ostersonntag

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

Menschen jüdischen Glaubens beginnen heuer am 22. April mit dem Sederabend die Feier des Pessachfestes. Beim Mahl an diesem Abend stehen lauter symbolbeladene Speisen auf dem Tisch, die allesamt an die Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei durch Mose erinnern. Damit aber Pessach gefeiert werden kann, braucht es umfangreiche Vorbereitungen: Alles, was Hametz, also gesäuert ist an Lebensmitteln, muss weg. Die Kinder haben die Aufgabe, die letzten Reste gesäuerter Brotreste zu finden und zu entsorgen. Dann kann es Pessach werden. Als gläubiger Jude kannte der Apostel Paulus alle Bräuche rund um Pessach, und eben auch den, Gesäuertes hinauszuschaffen. Wenn es in einem Verein gärt, dann zersetzt sich die Gemeinschaft, wenn es gärt in einem Team, dann wird die Lage früher oder später explosiv. So ein ungutes Gären sieht Paulus auch in der christlichen Gemeinde in Korinth am Werk. Dass ein Mann in eheähnlicher Gemeinschaft mit seiner Stiefmutter zusammen lebt führt zu Diskussionen und Streit. Der Streit gelangt bis zu Paulus, und Paulus sagt rigoros: Ihr müsst die Beiden ausschließen. Nun, moralische Vorstellungen haben sich gewandelt aber der Grundsatz dahinter nicht, dass nämlich faule Äpfel auszusortieren sind, um nicht alles zu zersetzen. Heute würde Paulus vielleicht sagen: „Wie konntet ihr nur solche decken, die sich als Diener der Kirche an jungen Christinnen und Christen vergingen?“ Gleiches Prinzip.

Das ist die eine Ebene der paulinischen Argumentation, die rein ethisch-moralische, die andere ist die österliche, sonst wäre der Kontext der zweiten Lesung in der Leseordnung nicht konsequent getilgt worden. Österlich leben heißt für ihn, das Leben in Aufrichtigkeit und Wahrheit gestalten, selber ungesäuertes Brot sein, neue, erlöste Schöpfung. Haben Sie schon einmal überlegt, warum Ihnen bei der Kommunion ungesäuertes Brot gereicht wird? Damit ist uns gesagt: Das Blut des geschlachteten Pessachlammes Jesus hält das Böse von unseren Häusern fern, und wir als Getaufte sind der Sklaverei entkommen und wirklich frei. Wir essen das Brot der Freiheit und erinnern uns bei jeder Feier dankbar daran, dass wir der Sklaverei der Sünde entkommen sind. Ich liebe diesen Lesungstext, weil er uns zum einen mit unseren jüdischen Glaubensgeschwistern verbindet und immun macht gegen Antisemitismus. Zum anderen spricht mich das Ideal an, das Paulus ganz jesuanisch zeigt: Bei euch soll es anders zugehen als in der Welt. „Wer bei euch groß sein will, der sei der Diener aller.“ Christliche Gemeinde sozusagen als Gegenwelt, genährt von Aufrichtigkeit und Wahrheit. Das heißt nicht, dass Christen die besseren Menschen sind. Von diesem hohen Ross sind schon viele gepurzelt. Das Liebespaar da in Korinth wurde zwar ausgeschlossen aber nicht fertiggemacht. Wenn Eltern ein Kind auf sein Zimmer schicken, um über das Verhalten nachzudenken, dann geht das in die gleiche Richtung. Es geht um Erziehung nicht um Vernichtung. Und wenn Du mit einem Finger auf den anderen zeigst, dann zeigen drei Finger auf dich zurück. Ostern ist die Mahnung als solche neue Menschen zu leben, als umgedrehte Sünder sozusagen, die alles von Gottes Liebe erwarten.

Schwestern und Brüder,

Im Evangelium haben wir vom Wettlauf der Jünger zum Grab Jesu gehört. Man sprach hier oft vom Wettlauf von Amt und Charisma, verkörpert durch Petrus und den Jünger, den Jesus liebte. Und ich denke, da ist auch etwas dran. Das Amt – nicht nur in der Kirche – schaut die Dinge genau an, prüft und analysiert, ordnet ein und braucht ein wenig länger. Das Charisma hat das liebende Herz, das mehr sieht als die Augen, und das eher als erstes zum Glauben kommt, dass Jesus lebt. Wichtig sind beide, Petrus und Johannes, der Motor der Vertiefung aber ist ganz klar das Charisma. Feiern wir heute mit liebendem Herzen das Festmahl des neuen Bundes. Amen Halleluja

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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