Zum Inhalt springen

Lesungstexte

Die Lesungstexte finden Sie beim Klick auf den LINK.

Predigt zum Fest Darstellung des Herrn 2024

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

im Sommer 1989 flohen immer mehr DDR-Bürger in die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Prag. Es wurde eng und enger auf dem Botschaftsgelände. Die Menschen dort hofften, endlich frei zu sein. Alles hatten sie schon aufgegeben für diesen Traum: Frei zu sein. Am 30. September 1989 kam der damalige Außenminister Genscher nach Prag und verkündete vom Balkon der Botschaft: "Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise..." Die übrigen Worte gingen im Jubelsturm unter. Etwa 4.000 DDR-Flüchtlinge lagen sich an diesem Abend des 30. September 1989 in der westdeutschen Botschaft in Prag in den Armen und schrien vor Freude und Erleichterung. Ihr Traum ist in Erfüllung gegangen: Endlich frei!

Endlich frei! – So könnten wir auch den heutigen Festtag überschreiben. Endlich frei von der Furcht vor dem Tod, endlich frei von der Angst vor dem Ende, endlich frei von aller Perspektivlosigkeit. Der alte Simeon sagt: Jetzt, wo ich den Messias in den Händen halten konnte, kann ich loslassen. Ich muss mich nicht an das Leben klammern, es mit allem verteidigen. Nein, ich darf loslassen, weil der Retter da ist und auch mit mir einen neuen Anfang machen wird. Jesus ist wirklich das „Licht, das die Heiden erleuchtet und Herrlichkeit für das Volk Israel.“

Simeon kann ein Vorbild sein in seinem geduldigen Warten auf seinen großen Moment. Das Warten hat ihn sensibilisiert, sonst hätte er in dem Baby in den Armen von Maria und Josef niemals den Messias entdeckt. Simeon gleicht einem Schüler, der nach Erkenntnis nur so dürstete, dass er fragte: „Was muss ich tun?“ Der Meister gibt ihm ein dreckiges Sieb in die Hand und sagt ihm, er solle Wasser holen. Obwohl es unsinnig scheint, macht er das und bringt natürlich kein Wasser zurück. Aber das Sieb ist im Laufe der Jahre sauber geworden. Beten ist auch so etwas Unsinniges wie Wasser mit einem Sieb holen. Aber unsere Seele, unser Innerstes wird dabei sensibel dafür, Gott zu erspüren, seine Nähe zu verkosten.

Wie das Jesuskind in die Hände Simeons gelegt wird, so wird uns später die Kommunion in die Hände gelegt. Auch da das gleiche: Der Ungeschulte sieht darin nur Brot. Wer aber durch die Schule des Gebets gegangen ist, spürt: Das ist Jesus selbst, der da zu mir kommt!

Schwestern und Brüder,

der heutige Tag ist ein ganz und gar frohes Fest. Jesus ist Licht für mein Leben und Jesus ist Licht für diese oft so orientierungslose Welt. Die Kindheitsgeschichte Jesu beim Evangelisten Lukas ist von daher besonders konstruiert, dass von den Worten des Simeon wohl kaum jemand etwas mitbekommen hat. Erst die Hanna ist es, die tatsächlich vor allen spricht. Von ihr ist uns auch biographisch mehr berichtet: Sie war eine Witwe 84 Jahre alt, hatte jung geheiratet, war bald darauf allein und hielt sich seitdem im Tempel auf. Sie war also eine, die ganz in der Gegenwart Gottes lebte. Und sie spricht auch zu uns, dass Jesus wirklich der ist, der alle Angst bezwingen wird. Sie steht für die vielen Großeltern, die ihre Enkel im Glauben erziehen, weil sie wissen: Dieser Glaube tut wirklich gut. Christinnen und Christen können furchtlos leben wie Simeon, wie Hanna, weil in ihrem Leben die Liebe Jesu aufleuchtet. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

Aktuelle Informationen: