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Lesungstexte

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Predigt zum 6. Ostersonntag

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,
na, haben Sie Lust auf gebratene Spinne, frittierten Skorpion oder auf eine gegrillte Ratte? Läuft Ihnen das Wasser im Mund zusammen, wenn Sie auf einer Speisekarte Affenhirn oder ausgebrütete Vogeleier finden? Oder graust es Sie eher, wenn Sie von dererlei Dingen lesen, sie sehen oder gar auf dem Teller vor sich liegen haben? Wenn dem so ist, dann können Sie Petrus verstehen, der in einer Vision sieht, wie sich zu ihm ein Tuch mit allerlei vierfüßigen unreinen Tieren zu ihm herabsenkt und er den Ruf hört: „Schlachte und iss!“ Und dann wiederholt sich das Ganze sogar noch zweimal. Petrus schreit auf: „Niemals soll etwas Unreines über meine Lippen kommen!“ Erst als es in diesem Moment an der Tür klingelt, begreift er, was Sache ist, steht doch eine Gesandtschaft aus Cäsarea Maritima vor ihm, die ihn auffordert, mitzukommen. Der Sohn des Hauptmann Cornelius sei krank und Cornelius bitte ihn um Heilung. Petrus geht tatsächlich mit. Er betritt einen römischen Haushalt, wird dadurch nach jüdischem Verständnis kultisch unrein, und hat sogar Tischgemeinschaft mit der Familie des Römers. An dieser Stelle setzt nun die Lesung aus der Apostelgeschichte ein, eine zentrale Stelle im Werk des Evangelisten Lukas, markiert sie doch den Übergang von der nur für Juden offenen Kirche zur Kirche der Völker. Petrus sieht Gottes Geist bei der Arbeit, sieht, wie er wirkt in diesen Menschen und weiß nun: Die gehören dazu. Wenn sie schon den Hl. Geist empfangen haben, dann kann man sie auch taufen. Plötzlich wird die Vision die er in Joppe hatte, Realität. Bis das Gebot des koscheren Essens für die Jesusjünger fällt, wird es zwar noch bis zum sogenannten Apostelkonzil dauern, aber im Kopf ist der Schritt schon getan. Ich staune über diesen Petrus, wie er bereit ist, zu lernen; wie er sich freut, dass Gottes Geist weiter ist als er selbst; wie er selber bereichert wird durch das Erlebte dort in der römischen Stadt Cäsarea, die auf Herodes den Großen zurückgeht und auch heute noch eine imponierende Ruinenlandschaft bietet.
Zwei Voraussetzungen braucht es dennoch, damit Menschen zur Gemeinde der Glaubenden dazugehören. Petrus selbst nennt sie im Text: Willkommen ist, wer Gott „fürchtet“ und wer „tut, was recht ist.“ Das genügt: Ernstnehmen der Wirklichkeit Gottes und ein Leben nach den Maßstäben der Gottes- und Nächstenliebe. So wird Kirche nicht beliebig, bewahrt ihr Profil und bleibt eine kantige Wirklichkeit.
Für heute nehme ich aus dem Lesungstext mit: Wer gehört eigentlich nicht alles zu uns, auch wenn er oder sie formal kein Christ ist? Wo wirkt Gottes Geist schon? Wo gibt es Aufbrüche hinein in die Weite Gottes? Hat Gottes Geist vielleicht nicht heute auch bereits manche Entscheidung getroffen, auch wenn die Institution Kirche noch hinterherhinkt, weil sie sich fürchtet oder Rücksicht auf andere nehmen muss?
Die Apostelgeschichte jedenfalls sagt mir auf jeder Seite: Denk von Gott nicht zu klein! Sperre ihn nicht ein in deine engen Strukturen! Lass dich von ihm überraschen so wie Petrus im Lesungstext. Petrus übrigens wird später zurückfallen in sein altes Denken und es braucht einen Paulus, der ihm den Kopf wieder geraderückt. Auch das ist signifikant: Eingefahrene Wege befördern immer den Rückfall in Altgewohntes.
Lassen wir uns heute ermutigen von der Weite des Hl. Geistes. Er überrascht noch heute. Amen Halleluja

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
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