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Lesungstexte

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Predigt zum 13. Sonntag im Jahreskreis

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

als der „Club“ mal wieder ganz unten war und endlich der Aufstieg in die 2. Bundesliga gefeiert werden konnte, haben viele Tausend Menschen noch vor Spielschluss das Spielfeld gestürmt. Mein kleiner Bruder sicherte sich ein Stück „Aufstiegsrasen“, pflanzte ihn daheim im Garten in ein Beet, baute ein kleines Zäunchen drumherum und hegte und pflegte ihn jahrelang – Auftstiegsrasen eben – Mehr als nur eine Erinnerung, nein: greifbare Nähe zu seinem Verein, dem „Club“.

Wir Menschen brauchen anscheinend handgreifliche Nähe. Wie sonst ist es zu erklären, dass Menschen Autogrammen nachjagen, Selfies mit Promis stolz herumzeigen und horrende Summen für Dinge ausgegeben werden für Dinge, die einmal einem Star gehört haben. Nur in Klammern: Bis zur Verehrung von Reliquien ist es da gar kein weiter Weg mehr.

Im heutigen Evangelium jedenfalls wird es sehr handgreiflich: Einen Augenblick nur berührt eine Frau das Gewand Jesu, und diese Berührung macht sie gesund. Von Jesus geht Heilungskraft aus, damals und auch heute. Das Gewand Jesu berühren wir, wenn wir später die hl. Kommunion empfangen. Das Gewand Jesu berühren wir, wenn wir aus der Bibel nach Kraft für unser Leben suchen. Das Gewand Jesu berühren wir, wenn uns ein liebevoller Blick trifft, wenn wir Freundschaft erfahren, wenn es im wahrsten Sinne des Wortes funkt zwischen zwei Menschen. Die Frau im Evangelium erfährt mit ihrer Heilung ein Fest der Auferstehung: Endlich frei, endlich wieder richtig lebendig, endlich heil.

Der Evangelist Markus baute ganz bewusst die Begegnung der so schwer belasteten Frau ein in den Kontext einer anderen Auferstehungsgeschichte. So macht er deutlich: Dieser Jesus tut gut, nicht nur einmal sondern immer wieder und bis heute. Wenn Sie sich unter die Volksmenge um Jesus einreihen würden, wo würden Sie stehen wollen? Entfernt? Ganz nahe bei Jesus? Würden Sie auch versuchen, Ihn zu berühren? Keine der beiden Geheilten wird mit Namen genannt. Auch das könnte Absicht gewesen sein vom Verfasser des Evangeliums, so nach dem Motto: Dann setze doch deinen Namen da ein, und auch du wirst eine einmalige Erfahrung der Nähe Jesu machen.

Schwestern und Brüder,

der entscheidende Hinweis, um die Erweckung der Tochter des Jairus zu verstehen, kommt erst kurz vor Schluss des Textes. Da wird nämlich das Alter der Tochter genannt. Sie war zwölf Jahre alt, als Jesus an der Schwelle des Erwachsenwerdens in ihr Leben trat. Wörtlich sprach Jairus von seinem „Töchterlein“, das Jesus heilen sollte. Das ist gleichsam die Diagnose. Da war ein Vater, der seine Kleine nicht loslassen konnte und ihr Leben eng machte. Die Zwölfjährige kann erst wieder aufstehen und findet zu neuem Leben, wenn sie an der Schwelle ihres Erwachsenwerdens nicht mehr als „Töchterchen“, „Tochter“ oder „Kind“ wahrgenommen wird, sondern – erstmals von Jesus – als die junge Frau gesehen und angesprochen wird, die sie ist. Jesus ist hier der Therapeut, der unheile Lebensstrukturen durchbricht und so dem Leben Bahn bricht. Nein, „Gott hat wirklich keine Freude am Untergang der Lebenden“, wie es das Buch der Weisheit so wunderbar formuliert. Wo Jesus ist, ist Leben. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr (Winterzeit) 18.30 Uhr (Sommerzeit) Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr (Winterzeit) 18.30 Uhr (Sommerzeit) St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr (Winterzeit) 18.30 Uhr (Sommerzeit)

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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