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Lesungstexte

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Predigt zu Christi Himmelfahrt

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,
dieser Tage war ich bei einer Sitzung des Berufsschulbeirats in Neumarkt. Es ging unter anderem um eine Partnerklasse der Lebenshilfe bei den Schreinern der Berufsschule. Der Leiter der Lebenshilfe Cliff Rüdinger-Härlin sprach davon, dass seine Schützlinge in vielen Kompetenzen Nachholbedarf hätten, aber in einem Bereich absolute Spitze seien: In der sozialen Kompetenz. Und diese Stärke brächten sie ein an der Berufsschule. Und noch etwas zeichnete seine Leute aus: Die Problemlösungskompetenz. Zwei Beispiele brachte er da: Einen Autisten, der, wenn ihm alles zu viel wird, sich die Ohren zuhält, ihn beruhigende Laute von sich gibt und mit dem Körper in Bewegung gerät. Der Autist kann das, weil er es sich beigebracht hat, Manager zahlen viel Geld für genau das gleiche Prozedere. Und das zweite Beispiel: Ein junger Mann, der auf jeden zugeht und ihn umarmt mit den Worten: „Du bist mein Freund.“ Das ist seine Art, mit der Erfahrung von Abweisung umzugehen. Er gibt einen Vertrauensvorschuss und nimmt so Menschen für sich ein – bis zum Erweis des Gegenteils. Übrigens hat genau diesen Gedanken Clemens Bittlinger beim Konzert in St. Elisabeth auch gehabt: „Es gibt keine Fremden, nur Freunde, die Du noch nicht getroffen hast.“ Problemlösungskompetenz, Sozialkompetenz – zwei sogenannte Softskills, die für das Miteinander in Kirche und Gesellschaft unbezahlbar sind. Da bei der Lebenshilfe oder auch bei uns am Wurzhof, sind nicht „die Behinderten“, nein es sind besondere Menschen, die uns bereichern. Um das zu erkennen braucht es allerdings den liebenden Blick, den Blick Jesu. Gerade in der Lesung aus dem Epheserbrief sind wir diesem Blick begegnet. Uns wurde zugerufen: „Seid demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe, und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch das Band des Friedens.“  Das ist doch Sozialkompetenz pur! Dieser Umgang gilt für den Leib Christi hier auf Erden, für die Kirche. Und in dieser Kirche ist jeder Mensch exakt gleich wertvoll, wie die Glieder eines Leibes. Und jeder und jede hat hier eine eigene Berufung. Alle haben den Auftrag, den Leib Christi an je ihrer Stelle aufzubauen und zu festigen. Und hier ist es der Geist, der die Problemlösungskompetenz beisteuert, dass wirklich etwas Gutes entsteht, eine menschliche Kirche, getragen von dem Respekt vor der Würde eines jeden Menschen. Was maßen wir uns an, wenn wir einen Menschen abwertend als behindert bezeichnen? Heute kann man weit vor der Geburt eines Menschen feststellen, ob er wohl gesund zur Welt kommen will. Und dann sind es aus unterschiedlichsten Gründen neun von zehn Eltern, die sich gegen dieses Kind entscheiden. Da habe ich einen riesigen Respekt vor dem einen Elternpaar, das bewusst „ja“ sagt und dieses Kind als Geschenk Gottes annimmt. Es ist ein besonderes Kind, eine Herausforderung für eine inklusive Gesellschaft, aber eben auch „ein genialer Gedanke Gottes“, wie es ein neueres geistliches Lied gerne betont, das häufig bei Tauffeiern gesungen wird.
Schwestern und Brüder,
die Deuteengel im Himmelfahrtsabschnitt der Apostelgeschichte sagen zu den Jüngern: „Was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“ Diese Frage rüttelt auf, bis heute. Es geht nämlich heute nicht darum als Hans-Guck-In-Die-Luft zu leben. Es geht darum, unseren Blick auf die Erde zu richten. Die Devise heißt nicht „Über den Wolken“ sondern „unter den Wolken“, jetzt und hier ist unsere Mission. Es geht darum, für die Vielfalt des Lebens einzustehen und die am Rand wirklich als Mitte zu erkennen. Unsere Mission ist die Erde und eine Kirche, die dem Leben dient. Da kann selbst eine Sitzung des Berufsschulbeirats ein Augenöffner sein. Amen Halleluja

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr (Winterzeit) 18.30 Uhr (Sommerzeit) Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr (Winterzeit) 18.30 Uhr (Sommerzeit) St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr (Winterzeit) 18.30 Uhr (Sommerzeit)

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

Aktuelle Informationen: