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Lesungstexte

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Predigt zum 21. Sonntag im Jahreskreis

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,
Memory Movers heißt die Ausstellung des Berliner Künstlerduos Böhler & Ohrendt, die derzeit im Nürnberger Neuen Museum zu sehen ist. Wer die Ausstellungshalle betritt, sieht als erstes: Vor drei dunklen Tunneleinfahrten schlängeln und stauen sich neue und historische Autos, Fahrräder, Handkarren, Mopeds, Eiswagen und andere Vehikel quer durch den Saal. Sie sind schwer beladen mit Kisten, befüllt mit Archivobjekten aus unterschiedlichsten Zeiten und Kontexten. Das allein ist schon etwas verwirrend, und da kommen seltsam geformte (Hexen)Hüte ins Spiel, die man sich ausleihen kann. In ihnen verstecken sich kleine Daimons, die zu den einzelnen Objekten Infos, Humorvolles, Bedenkenswertes und Skuriles ins Ohr flüstern.
Ich stelle mir vor, auf einem alten Handkarren irgendwo in der Halle voller Archivinhalte liegen auch alle Schriften der Bibel, die 46 Bücher des Alten und die 27 des Neuen Testaments. Und aufgeschlagen ist ausgerechnet der Text über die Ehe aus dem Epheserbrief, den wir vorhin als Lesungstext gehört haben, ein Text, bei dem manchen der Hut hochgeht, wenn es da heißt „Ihr Frauen ordnet euch euren Männern unter!“ Da beginnt in meinem Ohr der Daimon zu krächzen und sagt: „Es gibt Texte in der Bibel, die auf uns anstößig wirken. Manche würden sie am liebsten aus der Bibel tilgen, damit sie in Vergessenheit geraten. Aber sind nicht anstößige Texte solche, die uns zum Nachdenken bringen und deshalb erhaltenswert und wichtig sind. Man muss sie einordnen in die Zeit aus der sie stammen. Man muss sie vergleichen mit anderen Texten aus der patriarchalen Welt von damals, und dann muss man schauen, wie der biblische Text da im Vergleich abschneidet. Und man wird feststellen: So schlecht schneidet unsere Lesung nicht ab. Wenn man den Text genau liest, wird man merken: Da ist Zunder drin. Die Theologin Kathrin Brockmöller schreibt in einem Kommentar zusammenfassend: „Vermutlich übernehmen die Verfasser des Epheserbriefs, die in der Autorität des Paulus und in seinem Namen schreiben, … die Rede von der Unterordnung der Frau und den Vergleich mit Christus als dem Haupt als Traditionsstück, das ihnen vorliegt. Gleichzeitig nehmen sie kritisch dazu Stellung und hebeln die Hierarchie und Dominanz der Ehemänner mit der Rede von der Liebe vollkommen aus. Es bleibt die Frage, wieso nur die Männer mit dem Liebesauftrag konfrontiert werden. Weil … die Männer im traditionell patriarchalen Umfeld der ersten Adressaten des Epheserbriefes die einzigen sind, die eine wirksame Veränderung einleiten können? Will man also eine Antwort geben auf die Frage, welches Ehekonzept < der Textabschnitt > befürwortet, dann lautet sie:  Er vertritt im Kontext der Entwicklung eines christlichen Eheverständnisse die Meinung: Vergesst die einseitige Unterordnung und entwickelt etwas Neues, das geprägt ist von Respekt und Achtung. Die Ehe hat das Ziel, dass die Partner sich entwickeln und alles leben können, was Gott in sie gelegt hat. Den ersten Schritt machen bitte die Männer!“
Und das, liebe Schwestern und Brüder, ist das Neue an diesem anstößigen Text. Nichts anderes als eine Revolution wird da angezettelt. Und wenn im Text Mann und Frau als Bild für das Verhältnis von Christus und der Kirche aufgegriffen werden, dann steckt da auch für Paare heute ganz schön viel drin: In der Treue zueinander in der Ehe zeigt sich Christi Treue zu uns Menschen. Und diese Treue kann nur in der Liebe, also im Heiligen Geist gelingen. Der gibt nämlich Kraft dazu und will immer neu erbetet werden.“
Ganz schön viel, was mir der Daimon da ins Ohr geflüstert hat. Ich bin verwirrt und begreife nur Eines: Wir die Kirche nur durch die Liebe Christi blühen kann, so können Mann und Frau in der Ehe nur in der gegenseitigen Liebe aufblühen und Frucht bringen, und das auch in unserer Zeit.
Dazu kann ich Ja sagen, wie Josua damals kurz vor seinem Tod, als er sagte: „Ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn treu bleiben.“ Oder wie es der Evangelist Johannes dem Petrus in den Mund gelegt hat: „Du, Herr, hast Worte des ewigen Lebens.“ Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr (Winterzeit) 18.30 Uhr (Sommerzeit) Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr (Winterzeit) 18.30 Uhr (Sommerzeit) St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr (Winterzeit) 18.30 Uhr (Sommerzeit)

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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