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Predigt zu Maria Magdalena

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,
Es kam überraschend, war aber irgendwie dran, vielleicht sogar überfällig, jedenfalls hat es mich sehr gefreut: Maria Magdalena (hebräisch: Mirjam), eine meiner Lieblingsheiligen, wurde von der römischen Kongregation für den Gottesdienst, letztlich aber von Papst Franziskus selbst, liturgisch aufgewertet. Mit einem Dekret vom 3. Juni 2016 namens „Apostola Apostolorum“ wurde ihr „gebotener Gedenktag“ am 22. Juli zu einem „Fest“ erhoben. Konkret heißt das, dass das liturgische Gedenken der hl. Maria Magdalena mit der gleichen Feierlichkeit begangen wird wie ein Apostelfest. Der Sekretär für die Liturgiekongregation, Erzbischof Arthur Roche, begründet diese liturgische Rangerhöhung sinngemäß folgendermaßen: Maria Magdalena ist erste Osterzeugin. Sie ist Kronzeugin der Auferstehung Christi. Sie war es, die den verzagten Aposteln im Auftrag Jesu die frohe Botschaft der Auferstehung brachte und damit als erste den Sieg Christi über Tod und Grab verkündete. Sie ist das entscheidende Bindeglied zwischen Karfreitags-Bestürzung und dem Oster-Jubel.
Schon Augustinus, Hyppolyt von Rom und später Thomas von Aquin haben Maria Magdalena deshalb „Apostolin der Apostel“ genannt. Darum, so der Erzbischof Roche, sei es sinnvoll und richtig, dass die liturgische Feier dieser Frau denselben Grad eines Festes erhält wie die Feier der Apostel.
Die römische Gottesdienstkongregation hat auch eine eigene Präfation zum Fest der heiligen Maria Magdalena erstellt und veröffentlicht. Das finde ich deswegen interessant und bedeutungsvoll, weil bei weitem nicht jedes Heiligenfest eine eigene Präfation hat. Dies ist sogar äußerst selten der Fall. Im deutschen Messbuch haben, was das liturgische Gedenken heiliger Frauen betrifft – abgesehen von Maria, der Mutter Jesu – , nur Elisabeth von Thüringen (19. 11.) und Hedwig von Schlesien (16.10.) eine eigene Präfation. Und selbst bei den Apostelfesten gibt es eine eigene Präfation nur für das Hochfest der heiligen Apostel Petrus und Paulus.
In dieser neu geschaffenen Präfation wird Maria Magdalena als diejenige bezeichnet,
die Jesus geliebt hat, als er (auf Erden) lebte,
die ihn am Kreuz geschaut hat, als er starb
die ihn gesucht hat, als er (nach ihrer Überzeugung) im Grab lag
die ihn als erste angebetet hat, als er von den Toten auferstanden war
und die er mit der Aufgabe des Apostelamtes ausgezeichnet hat, damit die gute Nachricht vom neuen Leben an die Grenzen der Erde gelange.
Laut Bibel gehört Maria Magdalena neben einigen anderen Frauen zum engeren Kreis um Jesus. Nachdem er sie von starker Besessenheit geheilt hatte, von sieben Dämonen befreit (offenbar war sie psychisch schwer krank, ehe sie Jesus begegnete), hat sie sich ihm angeschlossen und war ihm voll Liebe, Glaube und Dankbarkeit nachgefolgt bis zum Kreuz. Maria Magdalena war einer der treuesten Gefährtinnen Jesu.
Sowohl bei der Kreuzigung als auch bei der Grablegung war sie zugegen. Schließlich wurde sie am Ostermorgen die erste Adressatin der Botschaft von der Auferstehung Christi. Im Johannesevangelium wird die besondere Freundschaft zwischen Jesus und Maria aus Magdala beeindruckend dargestellt im 20. Kapitel. Beim Gang zum Grab erkennt sie den Auferstandenen erst, als er sie beim Namen ruft. Und sie bekennt voll Ergriffenheit und Freude „Rabbuni – mein Meister“. Es sind die Augen der Liebe und tiefen Verbundenheit, die durch alle Tränen hindurch IHN erkennen.
Erzbischof Roche sieht in dieser in der Kunst oft dargestellten Gartenszene eine Parallele zum Garten Eden. So gesehen rückt Maria Magdalena sogar in den Rang einer neuen Eva, ein Vergleich, der sonst nur Maria, der Mutter Jesu, zugeschrieben wird.
Die liturgische Aufwertung der heiligen Maria von Magdala ist gewiss auch ein Schritt für die Wertschätzung der Rolle der Frauen in der Kirche. Ihre Gleichstellung mit den Aposteln erfolgt auf ausdrücklichen Wunsch von Papst Franziskus und soll auch das kirchliche Nachdenken über die Würde der Frau anregen. Zu hoffen ist, dass die Aufwertung der Rolle der Frau in der Kirche durch diese liturgische Rangerhöhung Maria Magdalenas nicht nur nette Symbolpolitik des Vatikans ist, sondern dass das Apostelamt, das dieser Frau zuerkannt wird, auch theologische Konsequenzen hat. Maria, Apostelin der Apostel, bitte für uns. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr (Winterzeit) 18.30 Uhr (Sommerzeit) Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr (Winterzeit) 18.30 Uhr (Sommerzeit) St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr (Winterzeit) 18.30 Uhr (Sommerzeit)

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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