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Lesungstexte

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Predigt zum Willibaldsfest 2024

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,
weltberühmt sind die Pop-Art Künstler Roy Lichtenstein und Andy Warhol. Andy Warhols Bild einer Campbell Tomatensuppendose kennt so ziemlich jeder. Und Roy Lichtensteins Malstil, der an Comics erinnert, ist unverwechselbar. Von ihnen sind keine religiösen Werke überliefert, wohl aber von einem anderen Großen dieser Kunstrichtung mit Namen Walter Gaudnek. Ab 1970 lehrte der Ingolstädter Künstler als Professor in Florida. Im Jahr 2022 starb er. Diesem Walter Gaudnek ist ein Bild des hl. Willibald im typischen Pop-Art-Stil zu verdanken. Willibald ist darauf zu sehen als Bienenzüchter. Neben seinem Bischofsstab trägt Willibald da in der Tat einen Bienenkorb. – Eine gänzlich ungewöhnliche Darstellung. Als Walter Gaudnek gefragt wurde, warum er Willibald so und nicht anders gemalt habe, antwortete der Künstler sinngemäß: In der Lebensbeschreibung Willibalds aus der Feder der Nonne Hugeburc wird Willibald mit einer umsichtigen Biene verglichen. Da heißt es: „Einer umsichtigen Biene gleich hat der selige Willibald von dem, was er auf der weiten Welt mit sonnenklarem Blick erspäht und geprüft hatte, das Beste ausgewählt und sich angeeignet.“ Willibald zeichnet demnach eine innere Neugier und Wachheit aus, er ist weltgewandt und gebildet, bereit, immer Neues zu lernen. Oder um im Bild zu bleiben: Überall Pollen zu sammeln und in nahrhaften Honig zu verwandeln. Willibald konnte so Fremdes in sein Weltbild integrieren und es fruchtbar machen für die Verkündigung in seiner Zeit. Ich glaube, es lohnt sich, diesem Wesenszug Willibalds noch ein wenig nachzuspüren: Seiner inneren Weite, die getragen ist von einem festen und tiefen Glauben. So einer wie Willibald regt sich nicht auf über Kleinigkeiten. So einer wie Willibald verweigert nicht den Dialog. So einer wie Willibald lebt aus der Tiefe seiner Erfahrung und bietet den Glauben an Christus werbend an. Wie ging das doch damals los in Eichstätt: Ein junger Mönch bekommt von einem Adeligen mit Namen Suidger Land geschenkt und beginnt ein Kloster zu bauen. Ein Mann, der in England schon als Kind klösterlich sozialisiert war, der Frankreich, Italien, die heutige Türkei, das Heilige Land durchwandert hat, der prächtige Gebäude gesehen hat, kommt ins nebelige enge Altmühltal und beginnt mit fast nichts, Kirche aufzubauen. Wollte Willibald vielleicht auch einmal davonlaufen? Uns ist nichts Derartiges überliefert. Hat er vielleicht seinen großen Ausspruch: „Wohin Du mich sendest, will ich ohne Zögern gehen, an jeden Ort der Welt als treuer Knecht Jesu Christi“, vielleicht auch einmal bereut? Nun, das vielleicht nicht, aber er hat ihn immer tiefer begriffen und angenommen. Im Evangelium ist uns ein Petrus begegnet, der voller Fragen ist. Was werden wir für dieses Leben mit Dir, Jesus, bekommen? Was soll das alles? Es ist die Sinnfrage. Und Jesus antwortet mit einer doppelten Perspektive: Die eine ist die Ewigkeit: „Ihr werdet auf zwölf Thronen sitzen … und ihr werdet das ewige Leben erben.“ Die andere Perspektive ist noch ganz irdisch, verwurzelt im Hier und Heute: Für all das, was ihr verlassen habt, werdet ihr „das Hundertfache erhalten.“ Das ist Erfahrung, die jeder Mensch macht, der sich in den pastoralen Dienst hineinbegibt: Wer schenkt, bekommt so viel zurück. Diese Erfahrung hat wohl auch Willibald Kraft gegeben für seine Aufbauarbeit. Das und die klösterliche Struktur seines Lebens nach dem benediktinischen Motto des „Ora et Labora“.
Schwestern und Brüder,
und wie hat Willibald, und wie haben die anderen Missionarinnen und Missionare den Glauben an Christus verkündet? Oft genug durch das Tun. Die Mönche haben Land kultiviert, haben so Fortschritt gebracht und damit auch Neugier auf ihre Überzeugungen hervorgerufen. So kam ganz langsam etwas in Gang. Von kleinen Zellen aus zog das Evangelium Kreise. Vielleicht ist dieses Rezept von damals ja auch ein Rezept für heute: Viele kleine lebendige Zellen des Evangeliums, die andere neugierig machen. Lassen wir uns senden. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr (Winterzeit) 18.30 Uhr (Sommerzeit) Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr (Winterzeit) 18.30 Uhr (Sommerzeit) St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr (Winterzeit) 18.30 Uhr (Sommerzeit)

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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