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Lesungen und Predigt zum 3. Adventssonntag

Die Schriftlesungen zum 3. Adventssonntag B finden Sie hier. 

Predigt zum 3. Aventssonntag B 2020:

Schwestern und Brüder,

immer noch heißt es „Weihnachten neu erleben“. Heute ist schon der dritte Sonntag unserer Reihe. Ich möchte Ihnen heute ein Video der amerikanischen Violinistin Lindsay Stirling zeigen, das mich die letzte Woche über begleitet hat und uns ganz Entscheidendes sagt über das nahende Weihnachtsfest. https://www.youtube.com/watch?v=5VzprYCxPBQ

Wow, tolle Musikerin, ein echter Star, dem die Menschen zujubeln. Sie ist gefeiert auf den Bühnen der Welt. Und in diesem Video: Da tritt sie in einer U-Bahnstation auf und niemand erkennt sie. Alle gehen sie vorbei, eine Straßenkünstlerin halt wie viele andere auch, nichts Besonderes. Und genau das ist es, was ich uns heute mitgeben möchte: Der große Star (= Stern) Jesus macht es wie die Musikerin Lindsay Stirling: Er mischt sich unter uns, er wird Mensch mitten in unserem Alltag. Oder wie sagte es doch Johannes im heutigen Evangelium: „Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt, der nach mir kommt.“ Ja, so ist Jesus. Er ist nicht für Profis, nicht für besonders Fromme, nicht für irgendwelche Ausnahmemenschen da: Er mischt sich mitten unter uns und will im Alltag entdeckt werden – in den Begegnungen, die wir momentan meiden sollen, in den alltäglichen Erlebnissen beim Arbeiten, in den Momenten, in denen wir zur Ruhe kommen.

Stellen Sie sich einmal vor, Lindsay Stirling wäre erkannt worden, dort in der U-Bahnstation. Das wäre ein großes Hallo geworden. Das ist die Tragik von uns Menschen: Wir stellen uns Gott so groß und überragend vor, aber er kommt ganz klein und schwach als Kind. Zu Füßen von Lindsay Stirling stehen Figuren der Weihnachtskrippe, und unter denen haben es mir heute die Hirten am meisten angetan. Sie sind solche normalen Menschen wie die in der U-Bahnstation. Nichts Besonderes, nicht hochangesehen, einfach Menschen mit ihren alltäglichen Freuden und Schmerzen. Und die begegnen nun dem Jesuskind, die hören die Engel singen, die erfahren in dieser Nacht etwas ganz Besonderes: Die Nähe Gottes. Im Buch Ijob gibt es so einen Satz, der die Erfahrung der Hirten in wunderbare Worte kleidet: „Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen, aber nun hat mein Auge dich gesehen.” (Ijob 42,5)

Schwestern und Brüder,

das wünsche ich uns allen, dass wir an Weihnachten die Nähe Gottes neu erleben, dass uns mitten im Alltag ein Licht aufgeht, dass Gott da ist. Ich bin überzeugt, unbewusst haben viele etwas mitgenommen von Lindsay Stirlings Geigenspiel. Vielleicht summten sie Leonard Cohens Halleluja vor sich hin, als sie in der U-Bahn standen. So ist es auch mit der Botschaft von Weihnachten: Sie beeinflusst unseren Alltag, weil sie uns lehrt, Gott in den kleinen und alltäglichen Dingen zu finden. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

Aktuelle Informationen: