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Lesung, Evangelium und Predigt zur "Eröffnung von Krone der Schöpfung?!"

Die Lesungstexte zum 16. Sonntag im Jahreskreis B finden Sie hier.  

Predigt zum 16. Sonntag im Jahreskreis B 21:

Schwestern und Brüder,

Im Markusevangelium folgt nach der Aussendung der Zwölf, von der wir vergangenen Sonntag hörten, ein Szenenwechsel. Der Evangelist lässt seine Leserinnen und Leser in das Seelenleben und den Palast des „Königs“ Herodes schauen. Während die Zwölf im Auftrag Jesu Dämonen austreiben, Kranke heilen und Umkehr verkünden, agiert im Palast ein wahrlich unwürdiger König. Herodes reagiert zwar innerlich auf die prophetischen Worte von Johannes dem Täufer, aber er ist unfähig, Gottes Wort zu folgen. Dieser König ist so verführbar – jeder kennt die Szene der tanzenden Tochter der Herodias –, dass er den Propheten ermorden lässt.

Und nach unserem Text heute folgt die erste Brotvermehrung, bei der 5.000 Männer (die Kinder und Frauen darf man dazurechnen) gespeist werden. Auch diese Szene ist wie eine Kontrastfolie: Während im Palast Party gefeiert wird, hungern die Menschen des Volkes. Die Führungsunfähigkeit der Elite lässt das Volk hungern und zu Tausenden unterwegs sein. Bei Jesus finden sie dann, was sie brauchen: einen Hirten, bei dem sie auftanken können, sie, die müde und erschöpft waren, weil sie keinen Hirten hatten. Diese Zusammenhänge sind mir zum ersten Mal aufgefallen, und sie haben mich nachdenklich gemacht: Mächtige, die feiern und einfache Menschen, die mit ihrem (inneren) Hunger alleingelassen werden, Reiche, die sich als Upperclass alles leisten können und solche, für die kleinste Gaben wertvoll sind. Es ist das große Wort von der Gerechtigkeit, der Zedakah, der Gemeinschaftstreue, das zwischen den Zeilen des heutigen Evangeliums hindurchscheint und auch an uns rüttelt. Herodes hört seinem Gefangenen Johannes gern zu, Markus berichtet gar davon, dass die Worte des Johannes ihn regelmäßig innerlich aufwühlten. Aber er ist zu schwach, er schafft es nicht, seinen Lebensstil zu ändern und das wird zu seiner großen Tragik und wird Johannes den Kopf kosten. Herodes erweist sich als kein Herrscher nach Gottes Geschmack und wird zur Negativfolie für den guten Hirten Jesus. Markus zeichnet einen Jesus, dem die innere, aber auch die äußere Not der Menschen zu Herzen geht. Ihm gehen zu Herzen die Menschen, die in der großen Flut in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen alles verloren haben und vor den Trümmern ihrer Existenz stehen. Ihm gehen zu Herzen die Menschen in Syrien, die in einem nicht enden wollenden Krieg gefangen sind. Ihm gehen zu Herzen die psychisch und körperlich Kranken, deren Leben von Angst bestimmt ist. Und ihm geht zu Herzen: Wie wir Menschen unseren Planeten, das gemeinsame Haus Erde, zugrunde richten. Wir eröffnen an diesem Sonntag für unsere Pfarrei die Aktion „Krone der Schöpfung“. Einerseits schauen wir auf die Schönheit unserer Heimat. Da gibt es in der Tat genügend Orte, um ein wenig auszuruhen. Andererseits wollen wir unsere Verantwortung für die Zukunft des Planeten ernstnehmen. Es geht darum, nicht wie Herodes beim „Eigentlich-müsste-man“ stehen zu bleiben sondern in die Gänge zu kommen, ganz persönlich. Damit wir das können, sind wir heute bei Jesus zu Gast, rasten bei ihm, lassen uns von ihm stärken und Orientierung schenken. Und dann geht es los!

Schwestern und Brüder,

in seiner Enzyklika Laudato si, die vor fünf Jahren erschien, zeigt Papst Franziskus auf, dass wir – gerade als Christinnen und Christen – gefordert sind, die Sorge für das gemeinsame Haus Erde ernst zu nehmen und das in einem viel umfassenderen Sinn als manche meinen, die denken: Mit ein paar schärferen Umweltregeln und Preiserhöhungen ist alles getan. Eigentlich ist Laudato si keine Umwelt- sondern eine Sozialenzyklika. Es geht um den Platz des Menschen in der Schöpfung. Fünf Schlagworte aus dem Schreiben des Papstes haben wir aufgegriffen und bieten Sie ihnen an. Eine fünffache Umkehr steht an: eine neue Art zu wirtschaften, eine Ausrichtung an einem Weltgemeinwohl, ein Miteinander der Generationen, ein schonender Umgang mit den Ressourcen dieser Erde und ein neubuchstabierter christlicher Glaube. Wir dürfen den Blick ganz fest auf Christus gerichtet halten, der uns heute im Epheserbrief als Versöhner und Friedensstifter begegnet ist. Damals waren es Juden und Heiden, die durch den Lebenseinsatz Jesu in der Kirche gemeinsam Platz erhalten haben. Heute weitet sich dieser Blick noch einmal auf alle Menschen guten Willens. Für alle hat Jesus sich gegeben, allen hat er ein Angebot zu machen: Eine neue Erde, die in ihm seinen Anfang nahm und überall da durchblitzt, wo Menschen sich einsetzen mit liebendem Herzen. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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