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Lesungen, Evangelium und Predigt zum Dreifaltigkeitssonntag

Die Schriftlesungen zum Dreifaltigkeitssonntag finden Sie hier.  

Predigt zum Dreifaltigkitssonntag B 21:

Schwestern und Brüder,

der heutige Festtag der allerheiligsten Dreifaltigkeit ist ein sogenanntes Ideenfest. Wir feiern nicht irgendein konkretes Ereignis aus der Heilsgeschichte wie an Weihnachten, Ostern oder Pfingsten, sondern wir feiern eine theologische Aussage: Gott ist einer in drei Personen. Natürlich stellt sich da unweigerlich die Frage: Und was hat die Lehre von der Dreifaltigkeit mit uns zu tun? Gut, wir beginnen unsere Gebete mit dem Kreuzzeichen. Gut, wir sind getauft „im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Gut, viele aus der Pfarrei pilgern alljährlich zur Dreifaltigkeitsbasilika in Gößweinstein. Aber was hat dieses Fest mit uns zu tun, außer dass wir über Gott staunen können.

Antwort geben möchte ich mit einem Kunstwerk aus dem Paderborner Dom, dem sogenannten Drei-Hasen-Fenster. Zu sehen sind drei springende Hasen, die in Kreisform angeordnet sind. Dabei sind die drei Hasen so zu sehen, dass zwar jeder Hase zwei Ohren hat, auf dem Motiv aber insgesamt nur drei Ohren zu sehen sind. Die Ohren bilden ein Dreieck, ein klassisches Bild für die Dreifaltigkeit. Umfasst wird das Ganze von einem Kreis, dem Symbol für die Unendlichkeit Gottes.

Was mir an diesem Kunstwerk besonders gefällt, ist die Lebendigkeit der drei Hasen. Sie springen vergnügt dahin und spielen miteinander. Gott ist Gemeinschaft. Und weil Gott Gemeinschaft ist, sind auch wir auf Gemeinschaft hin angelegt. Das Geheimnis der Dreifaltigkeit spiegelt sich in unseren Familien, in unseren Freundschaften, in allen Begegnungen. Wir tragen einander, und damit wird vieles leichter im Leben, eine geisterfüllte Leichtigkeit bricht sich Bahn.

Ein Zweites fällt mir auf: Für sein Bild verwendet der Künstler Hasen. Und Hasen stehen für Fruchtbarkeit. Sie kennen den Ausspruch: „Die vermehren sich wie die Karnickel.“. Das Dreihasenbild zeugt von der Fruchtbarkeit Gottes. Er hat unbändige Kraft in sich, die Leben weitergeben will im Sakrament der Taufe. Zugleich spricht der Kreis um die drei Hasen herum von der Einheit der drei Personen der Dreifaltigkeit. Alle drei sind in der Liebe zur Schöpfung geeint, stahlen es mit jeder Faser ihrer Existenz aus. Geistliche Menschen sind solche, die das Leben Gottes weitergeben. Das sind Eltern, die ihre Kinder den Glauben lehren, das sind Kinder und Jugendliche, Männer und Frauen, die Kirche und Welt mit göttlicher Kraft mitgestalten wollen.

Vorhin in der zweiten Lesung ist ein wunderbares Wort gefallen: Wir haben „den Geist der Kindschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater!“ Wir sind keine Knechte mehr, die jedes Gebot Gottes aus Furcht vor Strafe einhalten müssen, nein wir sind Söhne und Töchter, die mit ihrem Bruder Jesus ein inniges Verhältnis zum Vater im Heiligen Geist haben. Und uns ist versprochen, dass wir eine gigantische Erbschaft machen: Das ewige Leben bei Gott, wenn wir im Alltag treu bleiben. Diese Dimension der Ewigkeit geht unserer Gesellschaft leider immer mehr verloren. Stattdessen gibt es Neiddebatten und kleinliche Streitereien. Das Hasenfenster sagt es uns so deutlich: Gott kreist nicht um sich selbst. Er hat sein Glück im Geben; und so ist das beim Menschen auch. Das große Erbe, das uns erwartet, ist die Frucht der Hingabe Jesu für das Leben der Welt. So gesehen sind Christinnen und Christen immer lebensbejahende Menschen, die ihren Glauben gerne teilen, in aller Geduld und Demut.

Schwestern und Brüder,

mit den Stopfenheimer Firmbewerberinnen und Firmbewerbern bin ich früher gerne zum Start der Firmvorbereitung in den Hochseilgarten gegangen. Dort konnten die Jugendlichen Wesentliches darüber lernen, wie glauben geht:

  • Du hängst an einem starken Seil, d.h. dir kann nichts passieren. D.h. Gott ist da, unverbrüchlich und treu.
  • Weil du gehalten bist, kannst du den Schritt ins Leere wagen und etwas ausprobieren. Dir wird nichts passieren. D.h. Im Glauben kannst du etwas wagen.
  • Andere, die mir Mut machen, sind mir eine Hilfe, meinen Weg zu gehen. D.h. die Glaubensgemeinschaft ermutigt dich, im Glauben zu wachsen.

So wird Kirche zu einem Erfahrungsraum des dreifaltigen Gottes. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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