Zum Inhalt springen

Lesungen und Predigt zu Silvester

Schriftlesungen zum Jahresschluss

Lesung: Joël 1,2–3.9.13.14a

Hört her, ihr Ältesten, horcht alle auf, ihr Bewohner des Landes! Ist so etwas jemals geschehen in euren Tagen oder in den Tagen eurer Väter? 3 Erzählt euren Kindern davon und eure Kinder sollen es ihren Kindern erzählen und deren Kinder dem folgenden Geschlecht. 9 Aus ist es mit dem Speiseopfer, mit dem Trankopfer im Haus des HERRN. Es trauern die Priester, die Diener des HERRN. 13 Legt Trauer an und klagt, ihr Priester! Jammert, ihr Diener des Altars! Kommt, verbringt die Nacht im Trauergewand, ihr Diener meines Gottes! Denn Speiseopfer und Trankopfer bleiben dem Haus eures Gottes versagt. 14 Ordnet ein heiliges Fasten an, ruft einen Gottesdienst aus! 

Evangelium: Mk 4,35-41

Am Abend dieses Tages sagte er zu ihnen: Wir wollen ans andere Ufer hinüberfahren. 36 Sie schickten die Leute fort und fuhren mit ihm in dem Boot, in dem er saß, weg; und andere Boote begleiteten ihn. 37 Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm und die Wellen schlugen in das Boot, sodass es sich mit Wasser zu füllen begann. 38 Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief. Sie weckten ihn und riefen: Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen? 39 Da stand er auf, drohte dem Wind und sagte zu dem See: Schweig, sei still! Und der Wind legte sich und es trat völlige Stille ein. 40 Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben? [1] n 41 Da ergriff sie große Furcht und sie sagten zueinander: Wer ist denn dieser, dass ihm sogar der Wind und das Meer gehorchen?

Predigt zum Jahresschlussgottesdienst 2020:

Schwestern und Brüder,

es ist für mich das Bild des Jahres 2020: Der Papst vor dem Petersdom, es regnet, ein paar Lichter erhellen die Szenerie. Es ist der 27. März, an dem Papst Franziskus auf den menschenleeren Petersplatz tritt und den außerordentlichen Segen Urbi et Orbi spendet. Es waren die Wochen, in denen Bilder mit unzähligen Särgen darauf die Welt schockierten. Der Feind, der hier in Italien zugeschlagen hatte? Ein Virus, dessen Namen Sie nicht mehr hören wollen.

Damit ist der Rote Faden, der dieses Jahr 2020 dominierte, schon gefunden: Der Mensch erlebt sich nackt und hilflos. Es helfen nur die Methoden, die immer schon in Pandemien halfen: Gebet und Abstand halten. Damals am 27. März trug der Papst das Evangelium vor, das auch wir gerade gehört haben. Immer wieder zitierte er in seiner Ansprache die Jünger im Boot: „Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen?“ Ja, dieses Jahr war ein Weckruf, ein großer Aufruf zur Umkehr. Der Papst sagte am 27. März: „»Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?« Herr, dein Wort heute Abend trifft und betrifft uns alle. In unserer Welt, die du noch mehr liebst als wir, sind wir mit voller Geschwindigkeit weitergerast und hatten dabei das Gefühl, stark zu sein und alles zu vermögen. In unserer Gewinnsucht haben wir uns ganz von den materiellen Dingen in Anspruch nehmen und von der Eile betäuben lassen. Wir haben vor deinen Mahnrufen nicht angehalten, wir haben uns von Kriegen und weltweiter Ungerechtigkeit nicht aufrütteln lassen, wir haben nicht auf den Schrei der Armen und unseres schwer kranken Planeten gehört. Wir haben unerschrocken weitergemacht in der Meinung, dass wir in einer kranken Welt immer gesund bleiben würden. Jetzt, auf dem stürmischen Meer, bitten wir dich: „Wach auf, Herr!“ – In diesen Worten steckt jede Menge Analyse, aber auch Hoffnung. Die Tatsache, dass Impfstoffe entwickelt wurden, ist für mich auch ein Zeichen dafür, dass Gebete erhört wurden. Woher haben denn Forscherinnen und Forscher ihre Talente und Fähigkeiten sonst als von Gott?

Schwestern und Brüder,

Der fast weltweiten Großwetterlage konnten auch wir uns als Pfarrei in diesem Jahr nicht entziehen. Auch bei uns fielen reihenweise Veranstaltungen aus, konnten sich Gruppen und Kreise nicht treffen, lag einfach vieles brach. Und doch lebte und lebt unsere Pfarrgemeinde. Es gibt hier Kinder, Jugendliche und Erwachsene, in denen das Feuer von Glaube, Hoffnung und Liebe brennt, die da sind und Antworten finden auf Fragen wie „Wie können wir Ostern, Pfingsten, Fronleichnam und Weihnachten feiern?“ Wie gelingt es uns, denen nahe zu sein, die von Einsamkeit bedroht sind?“ Wie können wir Erstkommunion und Firmung feiern?“ „Wie geht Jugendarbeit in Pandemiezeiten?“ „Wie können wir 50 Jahre Heilig-Geist-Kirche in Ezelsdorf feiern?“ Ich bin überzeugt: Viele Ideen werden bleiben für die nächsten Jahre. Ich finde es zum Beispiel erstaunlich, dass unsere Andacht für den hl. Abend mehr als 1500 Mal angeklickt wurde und die Übertragung der Christmette sogar 2500 Mal. Das ist ein Auftrag, da dran zu bleiben am digitalen Angebot und an diesen Wegen der Verkündigung. Oder die Bilderaktion vor Ostern sowie unsere Weihnachtskrippe 2020: So viele haben mitgemacht und zugleich Zeugnis gegeben von ihrem Glauben. Für mich persönlich war die größte Herausforderung dieses Jahres, unseren neuen Kindergarten „Unterm Himmelzelt“ zum Laufen zu bringen. Mir als Pfarrer ist es einfach wichtig, das Signal zu geben: Wir engagieren uns für junge Familien, begleiten ihre Kinder und leben Kirche in unseren Kindergärten. Unsere Kindergärten sind Chance und Auftrag, im Kontakt zu bleiben mit den Lebenswelten unserer Familien und ein Angebot des Glaubens zu machen, nicht abgehoben sondern ganz bodenständig. In diesem letzten Gottesdienst des Jahres 2020 möchte ich all jenen danken, die hier bei uns Dienst tun, angefangen beim kleinsten Ministranten bis hin zu jenen, die im Hintergrund die Pfarrei am Laufen halten. In der Lesung haben wir einen Abschnitt vom Anfang des Buches Joel gehört. Eine Naturkatastrophe war über Israel gekommen: Heuschrecken und Dürre. Und nun sagt Joel zweierlei: Erzählt euren Kindern und Kindeskindern davon und: Wendet eure Herzen Gott erneut zu. In unsere Zeit übersetzt bedeutet das: Seid dankbar, dass Gott euch in dieser Zeit getragen hat. Und: Lebt so, dass ihr euren Lebensstil vor euren Kindern und Kindeskindern sowie vor Gott verantworten könnt. Diese Mahnung nehmen wir mit über die Schwelle zum neuen Jahr 2021. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

Aktuelle Informationen: