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Lesungstexte

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Predigt zum 4. Adventssonntag 2022

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

vier Mal erklang beim Verlesen des Evangeliums ein Einwand. Vier Mal erklang in Variationen das Wörtchen „strohdumm“. Vier Mal erregte sich die angebliche Vernunft über diesen Josef, der so anders ist als der kühl kalkulierende Karrierist unserer Tage. Und doch kann es Weihnachten in unserem Leben und in dieser Welt nur werden, wenn die Grundhaltungen des Josef das Leben von immer mehr Menschen bestimmen. Das heutige Evangelium nennt uns vier Haltungen, die Josef auszeichnen, und die wir in dieser letzten Adventswoche durchbuchstabieren können:

  • Josef ist der Gerechte: Das ist im biblischen Kontext eine große Aussage, wenn jemand als gerecht bezeichnet wird. Das zugrunde liegende hebräische Wort meint mit einem Gerechten einen Menschen, der gemeinschaftstreu handelt. In diesem Sinne gerecht ist, wer so lebt, dass es der ganzen Gemeinschaft gut geht. Gerecht handelt, wer sein eigenes Ego mal hintanstellen kann. Gerecht handelt, wer den anderen nicht bloßstellt. Gerecht handelt, wer schaut, dass es dem anderen gut geht. Und was da im Kleinen gilt, das gilt auch im Großen: Wenn es um die eine Erde geht, dann haben Egoismen einzelner Staaten keinen Platz.
  • Josef ist offen für Gottes Stimme: Er überschläft eine Entscheidung noch einmal. Das heißt, dass er kein Hitzkopf ist. Und in der Stille, da steigt im Traum Gottes Stimme in ihm auf. Er macht seinem Namenspatron, dem Josef aus dem Buch Genesis alle Ehre. Anscheinend war Josef mit Feingefühl gesegnet und hat tatsächlich Stille erleben dürfen. Die Stimme Gottes in seinem Herzen ist noch lebendig, er hat sie nicht zum Schweigen gebracht. Wahrscheinlich hat Josef intuitiv gespürt, was richtig ist. Und das wünsche ich uns allen: Das wir in der Stille Gottes Stimme hören.
  • Josef ist zutiefst gläubig: Er glaubt der Botschaft des Engels im Traum. Als frommer Mann kennt er die Verheißung aus dem Buch Jesaja, die wir vorhin in der ersten Lesung gehört haben. Er weiß: Gott wird einen neuen Anfang setzen. Gläubige Menschen erkennt man daran, dass sie „sub specie aeternitatis“ die Welt und ihr Leben betrachten und Gott etwas zutrauen in ihrem Leben. Als frommer Jude wird Josef später den jungen Jesus mit seiner Haltung begleiten.
  • Josef handelt: Er bleibt nicht bei Worten stehen. Er nimmt tatsächlich Maria mit allen Konsequenzen zu sich und sorgt so dafür, dass Jesus tatsächlich von König David abstammt; Und er gibt dem Kind tatsächlich später den Namen Jesus, das bedeutet „Gott rettet“. Darauf kommt es immer wieder an: Eine Entscheidung durchtragen und ihr treu bleiben im eigenen Leben. Das, was ich kapiert habe, das setze ich tatsächlich um, mag es auch Widerstände geben.

Schwestern und Brüder,

der Evangelist Matthäus schaltet seinem Evangelium eine Kindheitsgeschichte vor. Es geht ihm nicht um historische Details. Es geht ihm darum, das Wesen Jesu herauszuarbeiten, herauszustellen, dass er der verheißene Messias ist, der ganz am Ende des Evangeliums tatsächlich der Immanuel, der Gott mit uns, ist, wenn es heißt „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ Gerecht leben, auf Gottes Stimme hören, gläubig durchs Leben gehen und schließlich tätig werden. So kann sie Wirklichkeit werden, die neue Welt, die mit Jesus beginnt. Amen.

4. Advent 2022

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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