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Lesungstexte

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Predigt zum 3. Ostersonntag A 23 (Jubelkommunion in Postbauer-Heng):

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

In einer Basisgemeinde von Fischern stellt jemand die Frage: Warum suchte Jesus einen Fischer wie Petrus aus, um ihm die Leitung der Kirche anzuvertrauen? Die Antwort: Wer sich zu Land bewegt, baut eine Straße und asphaltiert sie. Dann wird er immer wieder diesen Weg nutzen. Ein Fischer aber sucht die Fische dort, wo sie sind. Deshalb sucht er jeden Tag einen neuen Weg. Ihm kommt es darauf an, die Fische ausfindig zu machen.

Es kann ja sein, dass der Weg von gestern nicht zu den Fischen von heute führt. – War es nicht genau so im heutigen Evangelium? Nach einer Nacht Arbeit null Erfolg? Die Fische waren einfach nicht da. Erst als der noch der Unbekannte am Ufer, die Jünger ermuntert, es mal anders zu probieren – erst dann haben sie Erfolg: 153 große Fische gehen ins Netz, so viele, wie es damals Völker auf der Erde gab. Und das Wunder dazu: Das Netz zerriss nicht. Das Netz steht für die Einheit der Kirche – und die hielt, entgegen allen Befürchtungen. Das Evangelium schildert nicht Vergangenes sondern ist hoch aktuell: Als Kirche in der westlichen Welt stecken wir in der Nacht der Vergeblichkeit und das nicht nur aufgrund des Vertrauensverlustes infolge der schrecklichen Dinge, die Kindern und Jugendlichen angetan wurden. Nein, das Christentum ist auch sonst auf dem Rückzug. Wieso es dann nicht auf das Wort Jesu hin anders probieren? Ballast abwerfen, wendiger werden, das auf Grund gelaufene Boot der Kirche wieder flott kriegen? Das Evangelium macht uns Mut dazu: Wir werden ermuntert zu einer Relecture der Bibel. Und plötzlich gewinnt die Redeweise von der „sinnlosen, von den Vätern ererbten Lebensweise“ aus dem 1. Petrusbrief eine ganz neue Aktualität. Tradition ist nicht Bewahrung des Status Quo. Tradition ist, das Feuer des Evangeliums weitergeben.

Ein Zweites: Die Nacht endet, als Jesus am Ufer des Sees steht. Es kommt darauf an, ihm zu vertrauen. Die eigenen Kräfte allein vertreiben die Nacht des Misserfolgs nicht. Das gelingt erst einem starken Glauben, der hellhörig für die Worte Jesu ist und auch nach ihnen handelt. Jesus steht am Ufer unseres Lebens. – Das ist die Frohe Botschaft dieses Sonntags. Egal was ist, er ist da. Aber wie erkenne ich, wer unter allen, die da so am Ufer stehen, wirklich Jesus ist? Auch darauf gibt das Evangelium Antwort: Der Jünger, den Jesus liebte, ruft aus: „Es ist der Herr!“ Liebe sieht einfach tiefer, und jetzt fällt es auch Petrus wie Schuppen von den Augen und er stürzt sich ins kalte Wasser, wagt den Sprung des Glaubens, setzt alles auf eine Karte. In dieser Szene leuchtet die Überzeugung auf, dass aus dem anderen Gottes Stimme spricht, um mir die Augen zu öffnen. Bleibt noch der Schluss des Textes: „Es war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.“ – Eine Glaubenserfahrung allein reicht nicht, es braucht die Wiederholung, damit eine Erfahrung einsinkt in das Herz.

Schwestern und Brüder,

wenn der Weg von Gestern nicht zu den Fischen von heute führt, dann heißt es, etwas zu wagen. Zusammen mit unseren Geschwisterpfarreien Seligenporten und Pyrbaum sind wir gerade dabei, eine Vision für unseren Pfarrverband zu entwickeln. Wir wissen: Nicht die bezahlten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kirche sind die Zukunft; nein es sind Kinder und Jugendliche, Männer und Frauen, die gepackt sind von der Liebe zu Christus und selber Kirche bauen. Da einen Gebetskreis, einen Familienkreis, einen Arbeitskreis zu gründen fordert Mut, fordert den Sprung des Glaubens, wie ihn Petrus gewagt hat, aber es lohnt sich. Wenn etwas von diesen Aktivitäten Frucht bringt, dass Christus am Ufer steht und ist. Wir Hauptberuflichen, ob Priester oder Laien, haben künftig die Aufgabe, Sie zu begleiten, dass Sie initiativ werden können und auch da zu sein, wenn sich Ihnen die Frage stellt, ob das wirklich der Herr ist, der da am Ufer steht. Amen Halleluja

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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