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Lesungstexte

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Predigt zum Hochfest der Geburt Johannes des Täufers

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

die Abschlusspredigt beim evangelischen Kirchentag in Nürnberg hielt der gebürtige Südafrikaner Quinton Cesar. Und diese Predigt hatte es in sich. Sie polarisierte. Die einen fanden sie genial, die anderen konnten nichts mit den Worten anfangen oder gingen gar in radikale Opposition. Unabhängig von meiner persönlichen Meinung zu den Inhalten habe ich mich gefreut, dass über eine Predigt dermaßen diskutiert wurde, dass Worte eines kleinen Pastors, der in Ostfriesland wirkt, so einen Widerhall finden. Und ich dachte mir: Wie war das eigentlich damals bei Johannes dem Täufer? Wie haben seine Worte gewirkt? Ja, auch Johannes war radikal. Ja, Johannes polarisierte. Ja, Johannes machte sich Feinde. Und warum? Weil es seine Berufung war, im wahrsten Sinn des Wortes zu provozieren, also herauszurufen aus dem alltäglichen Trott und Betrieb. Und das ganz wörtlich. Die Menschen machten sich zu ihm auf den Weg. Sie nahmen eine Wüstenwanderung auf sich, um dann am Ufer des Jordan auf ihn zu treffen. Dabei ging es Johannes nie um sich selbst. Er stellte sich ganz in den Dienst Jesu und sagte: „Der nach mir kommt, ist mir voraus, und ich bin nicht wert, ihm die Riemen seiner Schuhe zu lösen.“ Das nehme ich mir mit für diesen Festtag heute: Es geht einzig und allein um Jesus: Er soll wachsen und wachsen in meinem Leben, und mein Ego schrumpfe immer weiter. Christlich leben heißt, sein Leben zu geben, damit andere geistlich wachsen können. Johannes der Täufer ist da wie ein guter Stadtführer, der seine Stadt nicht nur kenntnisreich zeigt, sondern erfüllt ist von Begeisterung für sie und selbst seine erzählten Anekdoten in den Dienst seines Auftrags stellt. Johannes der Täufer hatte eine gewaltige Sprache. Da steht er ganz in der Linie der alttestamentlichen Propheten. Er ist „die Stimme des Rufers in der Wüste“. Seine Worte rütteln so durch, dass sie bei vielen feine Risse in den versteinerten Herzen hervorrufen, die später Jesu Zugang zum Leben der Menschen werden. Gibt es in unserem Leben auch Worte, die uns durchgerüttelt haben, Erlebnisse, die uns aufgeschlossen haben für Jesu Wirken an uns, Momente, die uns das Herz gewärmt haben? Solche Zeiten sind Gnadenzeiten, sind Begegnungen mit Johannes dem Täufer und oft genug Voraussetzung dafür, dass wir uns Jesus auch tatsächlich öffnen und uns in seinen Dienst stellen.

Schwestern und Brüder,

„Gott ist gnädig“ bedeutet der Name Johannes in Deutsche übertragen. Johannes ist der fleischgewordene Beweis dafür, dass Gott Gebete erhört. Zacharias und Elisabeth werden noch in hohem Alter Vater und Mutter wie damals Abraham und Sara im Alten Bund. Johannes war ein heiß ersehntes Kind und die Menschen fragten sich mit Recht, was aus diesem Kind wohl werde, weil es ersichtlich war, dass „die Hand des Herrn mit ihm war.“ Der verstummte Zacharias bekommt seine Zunge gelöst und beginnt zu singen von der Sendung seines Sohnes. Und die beschreibt er ganz knapp damit, sein Volk auf Wege des Heiles und des Friedens zu führen. Auch das ist Botschaft für heute angesichts von gigantischen Flüchtlingsströmen auf dieser Welt. Ist es da nicht fast pervers, tagelang mit verschollenen Millionären auf Tauchtour zur Titanic mitzufiebern und gleichzeitig hunderte ertrunkene Flüchtlinge mit einem Achselzucken abzutun? Aber das wirklich nur am Rande. Wege des Heiles und des Friedens sind Wege der Umkehr, der inneren Erneuerung, der Einsicht, falsch gehandelt zu haben. Krieg mitten in Europa ist schlimm, und doch haben wir uns fast daran gewöhnt, solange es nur uns gutgeht. Quinton Cäsar hat übrigens am Schluss seiner Predigt beim Evangelischen Kirchentag auch den Satz gesagt: „Klebt euch an Gott fest!“ Das kann ich unterstreichen: Wenn Jesus groß wird, dann wird der Friede groß. Wenn Jesus Halt ist, dann braucht sich niemand mehr aufplustern zur Scheingröße. Wenn Jesus groß wird, dann hat das Leben gewonnen. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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