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Lesungstexte

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Predigt zum 28. Sonntag im Jahreskreis

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,


die ganze letzte Woche ging mir die Jonageschichte nicht aus dem Kopf. Jona, der vor Gott fliehen will. Jona, der im Hafen von Yafo sich auf den Weg nach Tarschisch macht. Jona, der über Bord geworfen von einem großen Fisch verschluckt und nach drei Tagen wieder ausgespien wird. Ich glaube, diese Jonageschichte gibt uns für diesen Kirchweihsonntag eine ganze Menge mit.


Mir fällt auf: Jona fragt nicht, was Gott will und wer ihn nötig hat, sondern was ihm selbst Ruhe und Sicherheit bietet. So reist er übers Mittelmeer statt nach Osten. Er wählt die Freiheit als Befreiung vom Auftrag seines Herrn, Entfernung aus der Lebensgemeinschaft mit Gott. Freiheit heißt Tarschisch, die Ferne, in der nichts mehr an ihn erinnert, die Sicherheit, in der man sich selbst leben kann.


Tarschisch kann heute viele Namen haben: Tarschisch, das ist „Ich zuerst!“, Tarschisch, das ist, sich zurücklehnen und die anderen machen lassen. Tarschisch, das ist Ständiges Rufen nach dem Staat, statt selbst aktiv zu werden. Und kirchlich gewendet ist Tarschisch Selbsterhalt statt Sendung, Rückzug hinter die Kirchenmauern statt Wendung zu den Menschen, fromme Reden statt tätiger Nächstenliebe. Nicht Tarschisch sondern Ninive muss es heißen. Jona hat das gelernt in den drei Tagen im Bauch des Fisches, und er bleibt bis zum Schluss des Jonabuches ein Lernender. Und für uns gilt das Gleiche: Ninive bleibt unser Auftrag, nämlich die Bejahung der Aktion Gottes für die große Weltnot. Wir haben Verantwortung für diese Welt. Der Umkehrruf des Jona ist angesichts von Kriegen, Klimawandel und Flüchtlingsströmen hoch aktuell. Allerdings ist unsere Sendung nicht zu drohen sondern zu ermutigen, zu stärken, aufzurichten. Es gilt, ein großes Willkommen auszusprechen, damit Menschen diesem Jesus begegnen können. Er ist die Mitte, er ist das Herz der Kirche. Die große Frage nicht nur an Kirchweih bleibt: Wo kommt er durch in unserem Leben, und wo verdecken wir ihn, weil uns Tarschisch doch mehr am Herzen lag als Ninive?


Schwestern und Brüder,


Unsere Kirchen sind Fingerzeige, die uns sichtbar vor Augen stellen, dass Gott da ist, dass er einlädt, zu ihm zu kommen, dass er sich für die ganz konkreten Menschen hier vor Ort gibt. Aber die Kirchweihliturgie macht auch klar: Kirche ist mehr als das Gebäude aus Stein. Kirche, das ist das Haus aus lebendigen Steinen, aus Fleisch uns Blut, aus Menschen, in denen das Feuer der Liebe Gottes brennt. Was mich hier in der Klosterkirche immer beeindruckt, das sind die wunderbaren Schlusssteine hier im Chorbereich. Diese Schlusssteine halten das Gewölbe, und sie sie sind Bild für Christus: Er hält alles zusammen, Er bringt zusammen und er bringt alle Spannungen ins Gleichgewicht. Derzeit stehen wir vor der Herausforderung, dass die drei Pfarreien unseres Pfarrverbandes immer mehr zusammenwachsen. Spannungen bleiben da nicht aus. Es heißt Maß zu nehmen an Christus, dem Eckstein. Er gibt die Richtung vor, und er wird auch unseren gemeinsamen „Kirchbau“ zusammenfügen. Und auch hier gilt: Nicht Tarschisch ist unsere Sendung sondern Ninive, Dienst an den Menschen, Orientierung an dem, was sie brauchen, Erschließen der hl. Schrift als echter Kraftquelle fürs Leben, mit allen leben und für sie da sein. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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