Zum Inhalt springen

Lesungstexte

Die Lesungstexte finden Sie beim Klick auf den LINK.

Predigt zum 10. Sonntag im Jahreskreis

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

es gibt Kinder, die tun alles, um ihren Eltern zu gefallen. Die gute Note in der Schule macht, dass die Eltern sie mehr lieben.

Es gibt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Betrieben, die tun alles, um ihren Chefs zu gefallen. Sie geben sich völlig auf, um nur ja gesehen zu werden.

Es gibt Männer und Frauen, die es allen recht machen wollen, um nur bei allen gut da zu stehen.

Es gibt Menschen, die die glauben daran, sich Gottes Liebe erst durch viele Taten verdienen zu müssen. Leistungssport Religion!

Aber wie anstrengend und mühsam ist das, sich Ansehen zu verdienen; der Anerkennung nachzulaufen wie ein Hund einem Stöckchen. Manch ein Mensch geht daran zu Grunde. Es kostet auf Dauer zu viel Kraft, everybodys darling sein zu wollen. Der Apostel Paulus wusste das schon und stellt uns in seinem Brief an die römische Gemeinde Abraham als Vorbild für unser Leben vor Augen. Mach´s wie Abraham: Glaube nur. Die Liebe Gottes wird dir geschenkt, sie musst Du durch keine Leistung der Welt verdienen. Das hat Abraham lernen müssen, dass es darauf ankommt, offen zu sein für Gottes Wirken, Gott tatsächlich alles zuzutrauen. Eine Liebe, die ich mir verdienen muss, sie ist keine Liebe, sie ist vielleicht eine Belohnung für Wohlverhalten, aber sicher keine Liebe.

Was Paulus da in hoher Theologie schreibt, wird im heutigen Evangelium ganz anschaulich: Jesus ist gekommen, um die Sünder zu berufen, nicht die Gerechten. Zöllner standen damals im Ansehen ganz unten. Sie waren Einheimische, die mit der Besatzungsmacht paktierten und deshalb verhasst, Verlorene eben, schwere Sünder, mit denen man sich besser nicht abgibt. Und so jemanden ruft Jesus: „Folge mir nach!“ Matthäus ist getroffen. Dieser Jesus kann ausgerechnet ihn brauchen, unglaublich. Ein Wunder ist da geschehen, das Wunder der Liebe. Manche Eltern kennen das: Da ist der heranwachsende Sohn ein kleiner Chaot. In seinem Zimmer schaut es aus wie Sau. All die Appelle: „Räum doch endlich dein Zimmer auf. Leg deine Sachen ordentlich zusammen. Bring deine schmutzigen Teller wenigstens in die Küche.“ All diese Appelle gingen zum einen Ohr rein und zum anderen raus. Und dann, plötzlich, ist alles anders: Das Zimmer supersauber, alles aufgeräumt, sogar Blumen auf dem Tisch.“ Was ist passiert, dass sich plötzlich alles ändert? Nun, der junge Mann ist verliebt. Liebe verändert alles. So war es bei Matthäus, so war es unzählige Mahle seither. Jesus braucht Menschen, die offen sind für ihn, er braucht umgedrehte Sünder, solche, die aus der Vergebung leben. Jesus wird im Evangelium sogar zum Mediziner: Er sieht in Menschen wie Matthäus Patienten, und er hat die richtige Arznei: Seine Barmherzigkeit.

Schwestern und Brüder,

Dass Gott nicht durch Opfer besänftigt werden muss, hatte schon der Prophet Hosea 700 Jahre vor Jesus gewusst. Es kommt nicht auf die Zahl der Opfertiere, auf die Tempelliturgie, auf die Menge der Gebete an. Was zählt, ist Barmherzigkeit. Das war damals harte Kultkritik, die Hosea auch einige Feinde einbrachte, gerade in der Priesterschaft, die von den Opfern und Gebeten lebte. Alles Beten macht nur Sinn mit einer Haltung des Erbarmens. Eine harte Gerechtigkeit in unserem Sinn ist das Gegenteil von dem, was Hosea verkündete. Gerechtigkeit braucht als Gegenpol immer das Erbarmen sonst wird sie hart und im schlechten Sinn dogmatisch. Hosea erkennt genau, dass die Liebe des Volkes „wie eine Wolke am Morgen und wie der Tau, der bald vergeht“ ist. Er merkt: Da fehlt etwas und ruft: „Liebe will ich, nicht Schlachtopfer, Gotteserkenntnis statt Brandopfer.“ In vielem kommt mir unsere Gesellschaft unwahrscheinlich hart vor, da geht es oft nur ums Verdienen, das andere geht völlig unter: Barmherzigkeit, Vergebung, Neubeginn. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

Aktuelle Informationen: