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Lesungstexte

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Predigt zum 4. Sonntag im Jahreskreis A 23

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,
wenn der römische Kaiser einen Brief an die Gemeinden in seinem Reich schrieb, dann sandte er Boten aus, die diese Botschaft dann vor Ort verkünden sollten. Und die Botschaft, die da vom Kaiser kam, nannte man Evangelium. Da konnte dann tatsächlich ein Bote auf dem Marktplatz stehen und rufen: „Evangelium von Kaiser Augustus. Ihr dürft jetzt mehr Steuern zahlen.“ Und die Leute hatten sich gefälligst zu freuen. Ein besonderes Evangelium war die Thronbesteigung eines Kaisers, aber unter den Oberbegriff Evangelium fielen auch allerlei Erlasse und Dekrete, die auf den Marktplätzen des römischen Reiches zu verlesen und anzuschlagen waren.
Es hatte schon etwas Subversives, dass die junge Christenheit ausgerechnet dieses Wort Evangelium für sich kaperte und so unmissverständlich klar machte: Der einzige Herr, der einzige Kyrios, ist Jesus Christus. Seine Worte sind wirklich gute Nachricht, Evangelium, da kann der Kaiser einfach nicht mithalten.
So eine wunderbare gute Nachricht haben wir eben gehört: Die Seligpreisungen der Bergpredigt machen deutlich, wie Gott tickt. Bei ihm sind groß die Menschen, die mit leeren Händen dastehen, die noch trauern können. Bei ihm sind groß, die keine Gewalt anwenden und eine unbändige Sehnsucht nach Gerechtigkeit im biblischen Sinne im Herzen tragen. Bei ihm sind groß, die Barmherzigkeit üben und auf das Gute im Menschen vertrauen. Bei ihm sind groß, die sich mit aller Kraft für Frieden einsetzen und wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Das ist die gute Nachricht, die uns heute zugesprochen wird: Ein totaler Perspektivenwechsel. Gott ist eben nicht zu finden, wo Menschen ihre Machtspielchen treiben. Gott ist eben nicht zu finden, wo die Fassaden glänzen. Gott ist eben nicht zu finden, wo die Logik der Gewalt, der Macht und des Geldes sich austobt. Und ich bin froh über diese Sätze der Bergpredigt, weil sie uns sagen, was unser Auftrag als christliche Gemeinde ist: Sorge für Menschen in Not, Begleitung von Trauernden, Einsatz für die Schwachen in der Gesellschaft, Vergebung und Barmherzigkeit leben und sich für den Frieden einsetzen. Der Evangelist Matthäus schrieb sein Evangelium für Menschen, die aus dem Judentum kamen. Und somit ist ziemlich klar, dass das griechische Εἰρήνη für das hebräische שלום steht, also für einen allumfassenden Frieden, eine unvorstellbare Geborgenheit und Sicherheit. Das ist das Evangelium, das wir anzubieten haben, und dieses Produkt ist gut, mag auch die Institution, die hinter ihm steht, ziemlich morsch sein.
Schwestern und Brüder,
was uns der Evangelist Matthäus mitgeben hat, ergänzt der Apostel Paulus noch um eine weitere Dimension. Er sagt der christlichen Gemeinde in Korinth: Schaut euch doch um, wer bei euch mitmacht. Das sind zum großen Teil einfache Menschen und nur wenige Große. So ist Gott am Werk: Er erwählt genau die, die Jesus seliggepriesen hat und macht so einen neuen Anfang, den Anfang, den schon der Prophet Zefanja angekündigt hat: Ein „demütiges und armes Volk“, das tatsächlich alles von Gott erhofft und in diesem Sinn arm ist vor Gott. Diese Haltung der leeren Hände steht uns gut an. Sie macht Mut zum Dienen, damit Menschen Hoffnung schöpfen können. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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