Zum Inhalt springen

Lesungstexte

Die Lesungstexte finden Sie beim Klick auf den LINK.

Predigt zum 1. Fastensonntag A 23

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,
„Ichs dürfen können wollen sollen müssen sterben“ – So steht es hinten in St. Elisabeth auf sieben Tafeln des 2008 verstorbenen deutschen Künstlers Ludger Gerdes geschrieben. Schwarz ist die erste und die letzte Tafel. Sie bilden gleichsam den Rahmen für das Dazwischen. Im Grunde genommen ist es der Kreislauf des Lebens, den Gerdes hier beschreibt. Unser Leben beschrieben als dürfen – können – wollen – sollen und müssen. Im ersten Moment glaubt man, an diesem Werk schnell vorbeigehen zu können, erst dann entfaltet es seine Tiefe.  Diese Reihung „Ichs dürfen können wollen sollen müssen sterben“ hat Gerdes übrigens über Jahre hin begleitet. Ob im öffentlichen Raum, auf Neontafeln geschrieben oder wie bei uns als sieben Bilder. Gerdes hatte hier so etwas wie ein Lebensthema, das er in die Öffentlichkeit bringen und zur Diskussion stellen wollte.
Wir schauen auf diese Bilder heute mit drei Schriftlesungen aus der Bibel im Hinterkopf. Zwei Ichs, also zwei Individuen – Adam und Eva – sind uns im Buch Genesis begegnet. Was negativ als Erzählung vom Sündenfall gedeutet werden kann, ist positiv gewendet auch der Gewinn der Erkenntnis über den eigenen Zustand und über den der Welt. Gott macht seine Drohung hier nicht wahr, dass nach dem Genuss der verbotenen Frucht unmittelbar der Tod folgt. Was folgt, ist die Vertreibung aus dem Paradies, nach dem zurück wir uns bis heute sehnen. Im Römerbrief sagt uns Paulus das andere Rahmenwort des Lebens: Sterben. Der Tod als Bedrohung kam in die Welt, der den Ichs den Garaus macht. Ganz lapidar sagt es Paulus: Durch die Sünde kam der Tod in die Welt. Darüber denkt Paulus nach. Ihm wird klar: Tod steht nicht nur am Ende des Lebens. Der Tod bedeutet bei Paulus die Gebrochenheit des Menschen und der menschlichen Beziehungen, aber auch Gottes Urteil und Antwort auf die Sünde. Erst in Jesus findet der Gleichmacher Tod seinen Meister. Erst in Jesus gewinnt das Leben. Jesus als der neue Adam begründet vom Kreuz herab eine neue Weltordnung: Liebe und Vergebung als stärkste Mächte gegen allen Tod.
Bleiben bei Gerdes noch die „Zwischentöne“: dürfen – können – sollen – müssen. Sie sind wesentliche Aspekte menschlichen Lebens, und sie finden sich auch im heutigen Evangelium von den Versuchungen Jesu in der Wüste. Jesus erweist sich hier als souverän. Weder der Gier nach materiellen Gütern, noch der Versuchung der Macht noch der unverantwortliche Umgang mit dem eigenen Leben können Jesus etwas antun. Er besteht die Herausforderung. Mit diesem Text macht uns die Leseordnung der Kirche Mut, die heiligen 40 Tage voll Vertrauen in Angriff zu nehmen und uns zu erneuern durch Gebet, Verzicht und gelebte Solidarität. Dann sind wir an Ostern bereit, in den Garten Eden hineinschmecken zu dürfen. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

Aktuelle Informationen: