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Lesungstexte

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Predigt zu Christi Himmefahrt A 23

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,
auf den Ratgeberseiten für Eltern im Internet wird immer wieder die Frage diskutiert: „Wie lange kann ich mein Kind alleine lassen? Die Antworten sind klar: Je mehr Kinder für sich Verantwortung übernehmen können, umso länger dürfen sie alleine bleiben. Wenn Heranwachsende dann das erste Mal „sturmfreie Bude“ haben, dann ist das ein bedeutender Entwicklungsschritt. Dass sich Eltern in aller Regel weit mehr Sorgen machen als ihre Kinder, das ist normal und das gehört zum Leben vermutlich ganz einfach dazu. Umso einschneidender ist deshalb auch der Tag, an dem Eltern ihren Kindern erstmals zutrauen, tatsächlich über Nacht alleine zu bleiben. Da werden natürlich alle Vorkehrungen getroffen, die Telefonnummer hinterlegt, genau aufgeschrieben, wo sich was genau befindet, an was alles der Reihe nach gedacht werden muss, da werden Listen geschrieben, wen man bei was genau fragen soll und die meisten Eltern werden in dieser ersten Nacht, in der die Kinder alleine sind, fast durchgängig mit den Gedanken zu Hause sein und sich immer wieder aufs Neue fragen, ob denn auch wirklich alles gut gehen wird. Denn diese erste Nacht ist absolut nicht ohne. Es ist eine Nacht, in der die Kinder wieder ein gutes Stück erwachsener werden, selbständiger und wieder ein wenig mehr auf sich selbst gestellt. Und es ist eine Nacht, die unendlich viel mit Vertrauen zu tun hat, mit dem Zutrauen nämlich, dass die Kinder jetzt wohl langsam so weit sind, dass man das Vertrauen in sie setzen kann, so vernünftig zu sein, so erwachsen, so verantwortungsbewusst, dass sie es auch ohne die Anwesenheit der Eltern - dass sie selbst es packen werden.
Schwestern und Brüder,
Ich trau' Euch das zu, sagt heute auch unser Gott. Er lässt die Jünger, er lässt uns, nein, nicht im Stich, aber er lässt uns die Dinge selbst in die Hand nehmen. Er hat für alles gesorgt. Er bleibt ständig erreichbar, er lässt seinen Beistand da, damit auch ja nichts schief gehen kann, er hat uns in der Schrift ganze Listen hinterlassen, die uns Hinweise für alle möglichen Situationen geben. Und jetzt lässt er uns, weil er uns offenbar zutraut, dass wir der Aufgabe gewachsen sind. So gesehen, ist Christi Himmelfahrt ein ausgesprochen bedeutender Tag. Gott traut uns zu, die Dinge zu meistern. Er traut uns zu, dass wir reif dafür sind, die Welt, die er uns anvertraut hat, in seinem Namen zu hegen, das Leben so anzugehen, dass alle zu ihrem Recht kommen und unser Leben gemeinsam so zu gestalten, wie man es von vernünftigen Kindern eben erwarten kann. Das ist ein großartiges Gefühl und tut gut zu hören. Aber es ist eben auch eine Wahnsinnsverantwortung. Wie viele Wohnungen schauen aus wie bei Hempels unterm Sofa, wenn Kinder es ausnutzen, „sturmfrei“ zu haben, Freundinnen und Freunde einladen und einfach abfeiern? Da braucht es dann tatsächlich noch einmal deutliche Worte und Ansagen. Manchmal kann es uns heute so vorkommen, als ob wir die Welt ebenso verwüstet haben wie Teenager die elterliche Wohnung. Und wie gute Eltern hat Christus Geduld mit uns, gibt uns Warnungen mit, vertraut aber doch, weil die Welt zum Gefängnis würde, gäbe es die menschliche Freiheit nicht. Darauf läuft nämlich alles hinaus: Der Zwang zum Wohlverhalten entwertet unser Leben. Deshalb dieses göttliche Wagnis der Freiheit. Deshalb dieses Fest heute, das uns sagt: Ihr könnt euer Leben selbst in die Hand nehmen. Und: Ihr dürft euch sicher sein: Ich bin da, in Rufweite. Amen Halleluja

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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