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Lesungstexte

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Predigt zum 29. Sonntag im Jahreskreis

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

der Nahe Osten ist ein Pulverfass, momentan so sehr wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Hilflos stehen wir da, wie die Spirale der Gewalt sich dreht. Und: Christinnen und Christen sind mittendrin. Der diesjährige Weltmissionssonntag lenkt unseren Blick auf christliche Initiativen im Libanon, in Syrien und in Ägypten. Besonders beeindruckt mich ein Kloster in Syrien, das seit Jahrzehnten ein Beispiel der Gastfreundschaft für Menschen aller Religionen ist. Auch während des Bürgerkriegs blieb die Gemeinschaft vor Ort und unterstützte die Familien in der Region. Durch verschiedene Bildungsprojekte wie eine Musikschule will die Klostergemeinschaft Deir Mar Musa die syrische Gesellschaft auch langfristig stärken und fördern. Dieses Kloster ist heuer auch auf dem Plakat von Missio zu sehen. Ich frage mich: Was hält die Mönche vor Ort? Warum fliehen sie nicht, wie so viele andere? Warum ziehen sie sich nicht zurück? Nun: Sie wissen ganz genau: „Wenn wir gehen, dann verlieren die Menschen die Hoffnung. Dann fehlt etwas ganz Wesentliches. Dann spüren die Menschen nämlich nicht mehr, dass Gott ihr guter Nachbar ist, der für sie da ist.

Vorhin in der zweiten Lesung haben wir den Anfang des ersten uns erhaltenen Brief des Paulus an die christliche Gemeinde in Thessalonich gehört. Nach dem typischen antiken Briefanfang mit Sender, Adressat und Gruß kommt Paulus dann schnell zur Sache: Er dankt den Christinnen und Christen vor Ort für ihr „Werk des Glaubens, die Mühe ihrer Liebe und für die Standhaftigkeit ihrer Hoffnung auf Jesus Christus.“ Glaube, Liebe, Hoffnung – Diese Trias begegnet uns auch in anderen Briefen des Paulus. Aber hier ist etwas anders: Paulus stellt dem Glauben das Werk zur Seite, der Liebe die Mühe und der Hoffnung die Standhaftigkeit. Wenn ich die christliche Gemeinde in Thessalonich als Adressat des Briefes ersetze durch die syrische Klostergemeinschaft, dann beginnt dieser Satz des Paulus zu leuchten: Am Anfang steht der Glaube an Christus. Der hat die Mönche zusammengebracht, und dieser Glaube drängt sie, etwas zu tun für das Miteinander der Religionen und für Bildung besonders unter Kindern und Jugendlichen. Dieses Werk des Glaubens bewährt sich unter der Mühe der Liebe. Was nehmen die Mönche nicht auf sich, um da zu sein in einem verwüsteten Land. Nur Liebe kann unter solchen Belastungen da sein. Bleibt als Letztes noch die Standhaftigkeit der Hoffnung. Es kommen immer wieder schlechte Nachrichten, neue Rückschläge für den Frieden, die Mönche dort sind aber unbeirrbar Hoffende. Sie haben ihre Herzen in Gott verankert. Da kann sie kein Sturm vertreiben.

Schwestern und Brüder,

Werk des Glaubens, Mühe der Liebe, Standhaftigkeit der Hoffnung. – diese drei Doppelworte haben generell Wert für uns als christliche Gemeinde vor Ort. Glaube drängt nämlich zur Tat, Liebe nimmt nämlich Mühe auf sich, und Hoffnung hält nämlich allen Stürmen stand. Lassen sie mich ein paar Beispiele anführen: In unseren Pfarrgemeinderatsmitgliedern brennt das Feuer des Glaubens. Sie überlegen leidenschaftlich, wie es gelingen kann, Glaube weiterzutragen. Da kommen dann Ideen dabei heraus wie die Rolling Lisbeth, wie Kaffee und mehr und viele andere Dinge. Und: Nur was man liebt, dafür plagt man sich gerne, dafür investiert man Zeit und Herz. Ich denke an eine Frau, die ihre Mutter pflegte bis an die Grenze ihrer körperlichen und psychischen Kräfte. Das kann nur die Liebe. Und schließlich: Ist es nicht ein Wunder, dass unsere Pfarreien trotz aller Skandale immer noch leben? Das kann nur eine geistgewirkte Hoffnung sein, dass der Heilige sich seiner Kirche annehme.

Bleibt noch ein letztes, das Paulus uns für heute mitgibt: Die Dankbarkeit. Nur sie sieht Gott am Werk bei allem Glauben, Lieben und Hoffen. Wagen wir es doch einmal, sozusagen aus uns herauszugehen, und mit Gottes Augen zu sehen, wo hier in unserer Pfarrgemeinde, aber auch in unseren Familien, Nachbarschaften und Freundeskreisen dieses Werk des Glaubens, diese Mühe der Liebe und die Standhaftigkeit der Hoffnung zu sehen sind. Und dann heißt es zu danken, Gott zuerst, dann aber sicher auch jenen, bei denen wir Gott am Werk sehen. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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