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Lesungstexte

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Predigt zum Christkönigssonntag

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

die Könige hatten versagt. Ihre Politik hatte dazu geführt, dass von den Königreichen Juda und Israel nichts mehr übrigblieb. Die Assyrer und die Babylonier hatten kurzen Prozess gemacht und sich die beiden Königreiche einverleibt. Es folgten Exil, Unterdrückung, Fremdherrschaft. Die Bibel legt dabei Wert darauf, dass entscheidend für den Niedergang Unglaube und soziale Ungerechtigkeit waren. Und nun? Der Prophet Ezechiel entwirft eine großartige Vision: Jetzt ist Gott selbst dran, die Herrschaft zu übernehmen. Er wird sich als guter Hirte nun selbst kümmern und mit einer neuen Sammlungsbewegung beginnen. „Ich sorge für Recht zwischen Schaf und Schaf“, hieß es eben in der ersten Lesung. Stellt sich die Frage, wie Gott das macht, nun selber der gute Hirte zu sein. Nun, es geht nur durch Männer und Frauen, Kinder und Jugendliche, die selbst gepackt sind von Gott, ihn in ihrem Leben erfahren haben und ihre Erfahrung ins Handeln übersetzen. Gott wirkt schließlich immer durch Menschen. Das gilt für damals, aber ebenso gut auch für heute.

Ich sage das in einer Zeit, in der Vielen christlicher Glaube nichts mehr sagt, sei es weil sie ihn einfach verloren haben und nichts vermissen. Sei es, weil Strukturen und Menschen der Kirche ihnen den Blick auf Jesus selbst verstellen. Was also tun? Die Hände resigniert in den Schoß legen und Sparprogramm nach Sparprogramm auflegen? Manche reden hier gar von einem „Gesundschrumpfen“ der Kirche und davon, dass sich nun die Spreu vom Weizen trenne.

Nein, die Bibel gibt einen anderen Weg vor. Immer wieder spricht sie von Menschen, die Christus in ihrem Leben erfahren haben und dann andere ermutigen, diese Erfahrung selbst zu suchen. Es gilt halt einfach: „In dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst.“  Kirche muss neu Erfahrungsraum von Gnade werden, oder auf Englisch. Wir brauchen „Space for Grace.“ Das Bonifatiuswerk in Paderborn hat hier das Programm aufgelegt „Räume des Glaubens eröffnen“. Gefördert werden hier Initiativen, die neue Zugänge zu Kirche und Glaube schaffen, Experimentierfelder, die ermutigen, einfach etwas auszuprobieren und zu schauen, ob hier vielleicht auch für Andere gangbare Wege entstehen, Glaube neu zu entdecken.

Schwestern und Brüder,

das Christkönigsfest gehört zu den sogenannten Ideenfesten, und es ist ein für kirchliche Verhältnisse noch recht junges Fest. Erst nach dem 1. Weltkrieg eingeführt, entdeckte es in der Zeit des Nationalsozialismus die katholische Jugend für sich. Wer Christus, dem König dient, jubelt nicht dem selbsternannten „Führer“ zu. Christkönig also eine Form und Haltung des Protestes gegenüber allem, was sich an die Stelle Gottes setzt! Ihr mögt eurem „Führer“ nachlaufen, wir dienen Christus, dem König, dem guten Hirten, dem, der alles gibt auch für die Schwächsten und Elendsten. Wenn wir diesen Festtag begehen, dann darf da ruhig etwas mitklingen vom Widerstandsgeist der Jugend vor 70 Jahren. Christus, dem König dienen, das bedeutet, die Werke der Barmherzigkeit zu tun, das bedeutet Versöhnung statt Hass, das bedeutet Menschlichkeit zu leben und Christus in jedem Menschen zu entdecken. Mit dieser Entdeckungsreise können wir heute anfangen. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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