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Lesungstexte

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Predigt zum 22. Sonntag im Jahreskreis

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,
die Freude ist ihm ein wenig vergangen, diesem Jeremia. Er fühlt sich alleingelassen, fühlt sich ungerecht behandelt, hart kritisiert, hat eigentlich die Nase voll. All das wirft er Gott vor, gepaart mit einer großen Portion Selbstmitleid. „Das habe ich nun davon, dass ich mich in dich verliebt habe, Gott: Ich bin allein.“ Wir begegnen einem Jeremia, der Gott Fragen stellt und ihm Vorhaltungen macht, und wir sehen einen Jeremia, der um seinen eigenen Glauben ringt und kämpft. Wer das Buch Jeremia kennt, weiß, dass Jeremia aneckt wegen seiner Kritik an der aktuellen Politik, an staatsgläubigen Religionsdienern und Menschen, die einfach unsolidarisch leben. Es sind die immer gleichen Lebensthemen, die in der Bibel an unterschiedlichsten Stellen auftauchen und verhindern, dass Religion zur Wellness wird. Nein, Lieben ist immer auch Leiden. In glücklichen Tagen verliebt zu sein, das kann jeder, dann aber in schweren da zu sein, das kann nur ein liebendes Herz. Wenn ich so auf Jeremia schaue, dann könnte er auch einer sein, der heute in der Kirche Gott erfahren hat, sein Geheimnis, seine Nähe. Und der sagt: Und deshalb bleibe ich dabei, obwohl mich so vieles stört, obwohl ich verspottet werde, obwohl meine besten Freundinnen und Freunde mich nicht mehr verstehen, weil ich aus dieser Kirche noch nicht ausgetreten bin. Das ist Liebe. Da ist ein Gott in dieser Kirche, der mich nicht loslässt, der mich hält. So sehr wir uns eine heile Kirche wünschen, auf ihr liegt immer das Kreuz. Jeremia würde wohl unterschreiben, was uns Paulus heute in seinem Brief an die Gemeinde in Rom zugerufen hat. Im Glauben geht es darum, sich selbst, mit ganzer Existenz zu geben, als Pfarrer genauso, wie als Kind und Jugendliche, wie als Single oder in einer Beziehung. Liebe ist konkret und kein Luftschloss irgendwo über den Wolken.
Schwestern und Brüder,
schauen wir vor diesem Hintergrund auf das heutige Evangelium. Gerade eben hatte Petrus sein großes Bekenntnis abgelegt und zu Jesus gesagt: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Gerade eben hat Petrus Jesus sagen gehört: „Du bist Petrus, der Fels, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen.“ Und dann das: „Hinter mich, Satan! Du hast nicht im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.“ Was war geschehen? Petrus wollte Jesus vor dem Kreuz bewahren. Er stellte sich den Messias prächtig vor, machtvoll, attraktiv. Und sich als seinen Stellvertreter. – Das hat schon was! Und dann spricht Jesus von seiner Mission als dem genauen Gegenteil von dem, was Petrus sich so vorgestellt hat. „Hinter mich, Satan!“ – Dieser Ruf Jesu rückt alles wieder gerade. Nicht Petrus soll Jesus zeigen, wie Messias-Sein geht. Nicht Petrus soll seinen Kopf durchsetzen. Nicht Petrus soll seine Träume verwirklichen. Nein, er soll hinter Jesus: Er soll ihm nachfolgen, in seinen Spuren gehen, von ihm lernen. Und wir sollen das auch: Hinter Jesus her. Das bedeutet für uns, ihn nicht zum Wunscherfüllungsautomaten degradieren, der nur etwas taugt, wenn es dann auch eintritt. Ein kluger Kopf hat einmal gesagt: „Glauben heißt, die Unbegreiflichkeit Gottes ein Leben lang auszuhalten.“ – Das klingt ganz wie bei Jeremia und wird doch vertieft durch den Blick auf den kreuztragenden Christus. Nachfolge Jesu ist kein Sonnen in seinem Glanz, Nachfolge Jesu ist, sein Kreuz in Liebe mitzutragen; sein Kreuz, das auch in unserer Zeit auf vielen Schultern lastet. Auch da gilt: Liebe ist konkret. Ich denke da an die Kreuzwegstation, an der Veronika Jesus das Schweißtuch reicht. Diese Frau sieht, wie Jesus leidet, und handelt und trägt nun sein Bild in ihrem Herzen – für immer. Amen.

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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