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Lesungstexte

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Predigt zum 2. Ostersonntag A 23:

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,
wenn ein Kind laufen lernt, dann ist das ein riesengroßer Schritt. Plötzlich sieht die Welt ganz anders aus. Meistens geht das Laufen-Lernen auch nicht von jetzt auf gleich: Am Anfang steht, sich hochziehen und festhalten am Stuhl, am Tisch oder an der Hand der Eltern. Und dann kommen irgendwann die eigenen ersten Schritte: oft noch unsicher tastend mit vielen Stürzen auf den Hosenboden und dann einem neuen Anlauf, bis die nötige Sicherheit da ist.
Auch Glauben muss ich lernen, auch im Glauben muss ich Laufen-Lernen, und ich brauche Hände, die mich aufrichten und mich halten. Gerade im Evangelium ist uns Thomas begegnet. Leider wird er oft „der Ungläubige“ genannt, aber dieser Titel wird ihm nicht gerecht. Thomas ist vielmehr der, der den Dingen auf den Grund gehen möchte und nicht leichtfertig zu schnell sein Glaubenslied singt. Und Jesus versteht ihn. Er lässt sich berühren, er lässt Thomas den Finger in die Wunde legen. Und dann erst, nach dieser Hilfestellung, kann Thomas sagen: „Mein Herr und mein Gott!“ Ab jetzt ist Thomas einer, der gehen kann und nach und nach vielen die Hand reichen wird, damit auch sie das Laufen lernen. Und dann kommen wir selbst im Evangelium ins Spiel. Jesus sagt: „Selig, die nicht sehen und doch glauben.“ Selig, die dieses Wagnis eingehen und es ausprobieren, erst wackelig auf den Beinen, dann immer fester, manchmal auf dem Hosenboden, dann ganz sicher.
Schwestern und Brüder,
die ganze Osterzeit über begleitet uns in den Lesungen die Apostelgeschichte, die uns zurückführt zu den Anfängen des Christentums. In diesen Texten sehen wir die Gehversuche der jungen Kirche, ihre Herausforderungen und Schwierigkeiten aber genauso ihre Chancen. Vorhin haben wir einen sogenannten Sammelbericht gehört, der grundlegende und unverzichtbare Züge gemeindlichen Lebens nennt. Und diese wenigen Zeilen können auch uns wertvolle Tipps geben für unser Leben als Kirche hier vor Ort. Lehre, Gemeinschaft, Brotbrechen, Gebet und Heilkraft lauten diese fünf Bausteine, die Kirche ausmachen.
Lehre, das meint, dass diejenigen, die im Glauben schon gehen können, ihre Erfahrungen weitergeben und Katechese betreiben, also das Glaubensgut aufschließen, damit es Nahrung sein kann für hungernde Seelen.
Das zweite Merkmal der Gemeindevision ist die Gemeinschaft. Lukas versteht darunter sowohl das Teilen der materiellen Mittel wie auch das Mitteilen überhaupt, das Einander-Anteil-Geben am Leben
Dann spricht der Evangelist Lukas vom Brotbrechen. Er meint die Feier der Eucharistie, zu der sich sonntags die Christinnen und Christen versammeln, um Jesu Auftrag zu erfüllen.
Das vierte Merkmal ist das Gebet als Ausdruck einer lebendigen Gottesbeziehung. Es öffnet das Innere fürs Empfangen von Gott und bewegt zu einer Haltung, nicht alles selber machen zu müssen. Es ist zusätzliche Kraft, es ist Verbundenheit über das eigene Ich hinaus.
Bleibt schließlich noch die Heilkraft: Kirche ist dazu da, Menschen aufzurichten und ihnen Mut und Hoffnung zu schenken. Hier muss sie immer neu an Jesus Maß nehmen, um ihre Sendung nicht zu verraten.
Lehre, Gemeinschaft, Brotbrechen, Gebet und Heilkraft – Diese fünf Merkmale sind uns bleibende Hausaufgabe. In der frühen Kirche war der Weiße Sonntag, der Tag, an dem die in der Osternacht getauften ein letztes Mal ihre weißen Taufgewänder trugen. Überschrieben ist dieser Sonntag mit einem Vers aus dem 1. Petrusbrief: „Wie neugeborene Kinder verlangt nach der unverfälschten Milch des Wortes, damit ihr durch sie das heranwachst und das Heil erlangt.“ – Die Neugetauften sind wie neugeborene Kinder, die noch keine feste Nahrung vertragen sondern die Muttermilch unverfälschter Verkündigung zum Gedeihen brauchen. Hier sind wir also noch weit vor dem Laufen- Lernen: Babystadium statt Laufen-Können. Im Christsein stehen wir immer noch am Anfang, als einzelne und als Pfarrgemeinde. Die Pädagogik Jesu wird uns helfen, unseren Weg zu finden. Das hat ja bei Thomas schon einmal geklappt. Amen Halleluja

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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