Zum Inhalt springen

Lesungstexte

Die Lesungstexte finden Sie beim Klick auf den LINK.

Predigt zum 2. Fastensonntag A23

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

es bringt nichts, mit einer stumpfen Axt auf einen Baum einzuhauen, um ihn zu fällen. Die Arbeit wird mit einer stumpfen Axt einfach nur unerträglich mühsam. Der Schweiß rinnt in Strömen, und das Ergebnis ist überschaubar und unbefriedigend. Die Zeit und die Kraft wären besser investiert in eine Schleifaktion, um die Axt wieder scharf zu bekommen. Mit einer stumpfen Axt einen Baum fällen zu wollen, ist einfach dumm. Und doch gibt es so viele Menschen, die in ihrem (Arbeits)leben genauso handeln wie dieser Mensch, der mit einer stumpfen Axt einen Baum fällen will. Sie verbeißen sich in eine Aufgabe und merken gar nicht, dass ihr Geist wie ein stumpfes Beil geworden ist und nichts mehr zustande bringt.´

Die österliche Bußzeit ist die Zeit, die Axt zu schärfen, die Schneide zu erneuern, wieder scharf auf ein Leben als Christin oder Christ zu werden. Zwei Richtungen geben uns hier die Schriftlesungen des heutigen Sonntags mit. Die eine Richtung heißt Aufbruch: „Zieh weg aus deinem Land, aus deiner Verwandtschaft und deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde.“ So hört es Abraham und lässt tatsächlich alles hinter sich. Er wird frei und hellhörig auf Gottes Stimme. Fastenzeit heißt demnach ungute Bindungen zu kappen, aus Strukturen auszubrechen, die zu viel Sicherheit und Halt geben. Aber das allein wäre zu wenig: Ein zweites kommt noch dazu: Auf Gottes Stimme hören, wie sie mir in der Bibel begegnet und in den Gottesdiensten, die ich besuche. Wer so losgeht, der kann wirklich zum Segen werden, ein Segen sein, wie Abraham. Sagen Sie doch einmal zu einem Menschen, der Ihnen wirklich guttut, der sie im Glauben stärkt und für Sie da ist: „Du bist ein Segen!“ Sie werden merken, welche Kraft dieser Zuspruch hat.

Und dann ist da zweite Richtung: Wie Jesus und seine drei engsten Vertrauten auf Zeit das Tal der Sorgen zu verlassen und auf den Berg der Gottesnähe zu gehen und eine Taborstunde zu erleben. Gipfelerlebnisse geben Kraft für die Alltagswege, sind Schärfe für eine stumpf gewordene Axt. Heute im Gottesdienst steht der Altar für Tabor: Hier verklärt sich das Gewand Jesu. Hier hören wir Gottes Stimme „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören.“ Wer eintaucht in die Gegenwart Gottes erfährt tatsächlich Erfrischung und Belebung.

Schwestern und Brüder,

Loslassen und offen für Gottes Stimme werden wie Abraham, die Nähe des Vaters im Himmel gezielt suchen wie Jesus im Evangelium und schließlich Kraft schöpfen aus dem Wissen gerettet zu sein wie Paulus. Das alles gehört zusammen und macht die Axt wieder scharf. Und dann kann der Alltag wieder kommen, mit allem, was dazugehört, und es ist wieder Freude drin im Alltäglichen. Paulus schreibt an seinen Schüler Timotheus und möchte ihm vermitteln, dranzubleiben und im Glauben nicht müde zu werden angesichts persönlicher Angriffe auf seinen Glauben. „Mit einem heiligen Ruf“ hat Christus Paulus und Timotheus einst gerufen, wie Abraham Neues zu wagen und unverdrossen diesem Neuem zu trauen. Daran, also an die Taufgnade, soll sich jeder und jede Getaufte also erinnern. Und Furcht braucht niemand zu haben, der glaubt, weil Christus, „den Tod vernichtet und uns das Licht des unvergänglichen Lebens gebracht“ hat „durch das Evangelium.“ In unserer angstbesetzten Zeit ist die frohe Botschaft in der Tat eine Impfung gegen Versagensängste, gegen die Angst vor Krankheit und Tod, aber auch gegen die Angst vor der Zukunft. In seiner Gefängniszelle in Berlin, wenige Monate vor seiner Hinrichtung durch die Nazis, formulierte es Dietrich Bonhoeffer so: „Wer an Ostern glaubt, kann nicht verzweifeln.“ So wollen wir jetzt bei der Feier der Eucharistie den Berg Tabor betreten und aus der Begegnung mit dem verklärten Herrn Kraft schöpfen. Und dann geht es los, mit frisch geschliffener Axt. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

Aktuelle Informationen: