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Lesungstexte

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Predigt zur Osternacht

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

der österreichische Fotokünstler Peter Garmusch hat ein faszinierendes Foto eines Herzens gemacht. Dieses Herz scheint frei im Raum zu schweben. Das Foto raubt die Luft zum Atmen durch die naturalistische Darstellungsform. So nahe, so unmittelbar hat doch niemand das zentrale Organ unseres Körpers vor Augen. Diese Körperlichkeit berührt. Es ist das ungeschönte Fleisch, das sich dennoch zu einem kostbaren Gefäß formt – mit dem ganz unten angesetzten Tropfen fast zu einer kristallinen, zerbrechlichen Form. Ungefähr in der Mitte wird das Herz von einem Gummiring eingeschnürt. Die Aussage ist klar: Wenn das Herz eingeschnürt ist, dann wird es eng. Angst und Beklemmung stellen sich ein. Es müsste doch nur jemand kommen, der diesen Ring durchschneidet, dann könnte das Herz wieder frei schlagen; die Enge wäre vorbei. Eng und hart waren die Herzen der verbannten Juden in Babylonien geworden. So eng und hart, dass sich Gott zu einer Herztransplantation entschließt: Das Herz aus Stein muss raus und wird ersetzt durch ein Herz von Fleisch. Hoffnungslosigkeit muss raus und wird ersetzt durch eine Vision. Herzenshärte muss raus. An ihre Stelle tritt das Mitfühlen, die Liebe. Der Tod muss raus und wird ersetzt durch das Leben. Übrigens: Das Herz von Stein aus dem Buch Ezechiel begegnet uns erneut in dem Stein, der vor das Grab Jesu gewälzt ist und in den Grabwächtern, die dafür sorgen sollen, dass dieser Jesus tatsächlich tot und ins Grab gesperrt bleibt. Ostern ist, wenn der Stein vom Grab weggerollt ist. Im Evangelium wird der Stein des Todes beiseite gerollt, damit der Sieg des Lebens sichtbar wird. Todeswelt und Lebenswelt werden gegeneinander ausgetauscht. Deshalb heißt es auch, dass die Wächter aus Furcht „wie Tote“ wurden. Sie wollen den Toten und sein Totsein sichern und gehören daher zur Welt des Todes. Ganz anders die Frauen. Sie schauen nur kurz auf die Stelle des Todes, verlassen dann die Grabeswelt, um selbst zu Botinnen des Lebendigen zu werden. Und hier erst, bei der Umkehr vom Grab, mitten in der Welt der Lebenden, kommt ihnen der Auferweckte entgegen. Christus wartet nicht im Grab auf sie, sondern nachdem sie sich schon aufgemacht haben, um die Botschaft des Lebens weiterzutragen, begegnen sie ihm und erhalten ihre Sendung ihre Mission.

Schwestern und Brüder,

der Ring um das eingeschnürte Herz – fort. Das Herz von Stein – fort. Der Stein vor dem Grab Jesu – fort. Ostern ist die Wende zum Leben schlechthin, weil die unverrückbaren Steine der kalten Macht, der einschnürenden Angst, der Verleumdung und des Hasses, der Feigheit und der Angst keine Zukunft haben, sondern einzig das Leben. Amen Halleluja

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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