Predigt zum Gründonnerstag

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

bevor uns beim Kommunionempfang die Hostie in die Hand gelegt wird, antworten wir auf das Wort „Der Leib Christi“ mit Amen. Wir bekräftigen also unseren Glauben daran, dass es wirklich Jesus ist, der da zu uns kommt, um uns zu nähren. Der Leib Christi – Das ist aber nicht nur das Stückchen Brot, das uns gereicht wird, Leib Christi sind wir selbst als Gemeinschaft der Glaubenden. In unserer Taufe sind wir in diesen Leib aufgenommen worden. Wenn wir also die Kommunion empfangen, dann bedeutet unser Amen auch das Amen, zu dieser Gemeinschaft dazu zu gehören, ein Teil von ihr zu sein und an ihrer Vertiefung mitzubauen. Kommunion bedeutet also beides: Gemeinschaft mit Christus und durch ihn auch Gemeinschaft miteinander. Jesus hat uns als Kirche bei seinem letzten Abendmahl einen Auftrag und ein Versprechen gegeben. Er sagt uns: Wenn ihr zusammenkommt, dann sprecht meine Worte über Brot und Wein, und wenn ihr das tut, dann werde ich tatsächlich in Brot und Wein bei euch sein. Heute feiern wir dieses Geheimnis explizit, heute sind wir es, die im Abendmahlssaal versammelt sind. Und wir hören nicht nur seine Worte, wir nehmen nicht nur seinen Leib und sein Blut zu uns, nein: Vor uns geht Jesus in die Knie, um uns die Füße zu waschen. Eucharistie ist Hingabe Jesu an uns, Eucharistie ist Dienst Jesu an der Welt, Eucharistie ist Brot und Wein gewordenes „Für Euch“ Jesu. Hier bei der Feier der Eucharistie schlägt das Herz der Kirche, das ist unsere Sendung, dieses „Für-Euch“ Jesu zu leben. Aus der Eucharistie leben bedeutet denn auch, immer mehr in die Haltung Jesu beim letzten Abendmahl hineinzuwachsen, in die Haltung dessen, der die Füße wäscht und nicht den Kopf. Amen