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Lesungstexte

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Predigt zum 25. Sonntag im Jahreskreis

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

ein lautes „Ja, mit Gottes Hilfe!“ erschallte am vergangenen Sonntag in der Seligenportener Klosterkirche. Dekan Artur Wechsler fragte alle Anwesenden: „Wollt Ihr den Dienst, den Pfarrer Markus Fiedler, Gemeindereferentin Renate Seitz und Pastoralreferentin Kathrin Nemeth im Namen unseres Herrn bei Euch tun, annehmen, und seid Ihr bereit, mit ihnen zusammenzuarbeiten am Bau der Kirche Jesu Christi, so antwortet: ,,Ja , mit Gottes Hilfe“.“ Und dann kam eben dieses „Ja, mit Gottes Hilfe.“ Das hat mich tief bewegt: Da sind hunderte Menschen, die meinen Dienst annehmen wollen. Und: Da sind hunderte Menschen, die am Bau der Kirche mitwirken möchten, denen es ein Anliegen ist, dass die Flamme des Glaubens weiter brennt, die selber brennen für Christus. Und das in einer widrigen Zeit, in der Kirche zum einen viel Kredit verspielt hat, zum anderen aber auch all jene Kräfte stört, die eine GOTT-lose Welt aufbauen wollen.

Wir haben eben dieses seltsame Evangelium von den Arbeitern im Weinberg gehört. Es ist so aufgebaut, dass sich Hörerinnen und Hörer unwillkürlich solidarisieren mit denen, die den ganzen Tag gearbeitet haben und sich am Schluss betrogen fühlen. Was aber, wenn ich mich eher unter denen sehe, die erst um die elfte Stunde, also um 17:00 Uhr, eine Stunde vor Feierabend, das Arbeiten begonnen haben? Dann wäre ich doch diesem Gutsbesitzer unendlich dankbar, dass er mir das gibt, was ich zum Leben brauche, ohne dass ich dafür viel geleistet hätte. Für mich ist das genau der springende Punkt: Ich staune über die Großzügigkeit des Gutsbesitzers, der den Namen Gott trägt, gegenüber den Späteren, zugleich aber auch über seine Gerechtigkeit gegenüber den Früheren: Sie bekommen das, was sie verdient haben, leistungsgerecht. Wenn da nur der Neid nicht wäre, der das Miteinander vergiftet und zersetzt. Werden die am nächsten Tag wiederkommen, die den ganzen Tag geschwitzt haben? Wohl kaum. Vielleicht kreuzt der eine oder andere von ihnen kurz vor Feierabend auf, um die Güte des Gutsbesitzers auszunutzen. Im realen Arbeitsleben braucht es wohl Beides: Großzügigkeit und Gerechtigkeit. Beide müssen fein ausbalanciert werden, um den Menschen gerecht zu werden. Heute stehen wir da und lassen uns in den Weinberg senden. Irgendwann im Laufe des Tages begegnen wir dem Gutsbesitzer Gott, und er gibt uns die Chance, für die Weitergabe des Glaubens zu sorgen, manchmal mit Worten, meistens einfach so im alltäglichen Leben, wenn wir uns nicht verstecken sondern zu unserem Glauben stehen. Dann bekommen wir auch unseren Lohn: Eine tiefe Freude darüber, zu diesem Christus zu gehören, eine Freude, wie sie schon Paulus empfand, von dem wir in der zweiten Lesung gehört haben.

Schwestern und Brüder,

Paulus schreibt seinen Brief an die Gemeinde in Philippi – seiner Lieblingsgemeinde – aus dem Gefängnis. Er weiß nicht, ob er wieder freikommen wird. Er schaut dem Tod ins Auge und sieht es zugleich als seine Pflicht an, weiterzuleben, um Christus verkünden zu können. Fast emphatisch ruft er: „Für mich ist Christus das Leben und Sterben Gewinn.“ Egal, was ist: Paulus geht es allein um Christus. Mit dem Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg gesprochen, gehörte Paulus nicht zu den Ersten. Er kam später dazu, weil er vor den Toren von Damaskus diesem Christus begegnet ist. Umso eifriger arbeitet er nun im Weinberg des Herrn. Und das wird er bis zum letzten Atemzug im neronischen Zirkus in Rom tun. Dieses Zeugnis des Paulus beeindruckt mich. Es motiviert, dem Ruf des Gutsbesitzers zu folgen. In vielen freikirchlichen Gemeinden ist es üblich, dass alle, die dazugehören, einen Dienst übernehmen. Und manchmal denke ich mir: Diese Vision habe ich für unsere Pfarrgemeinde auch: Alle tragen ein klein Wenig dazu bei, dass Christus groß wird hier vor Ort. Allein geht das nicht. Deshalb war die Antwort auf die Frage des Dekans nach der Bereitschaft zur Zusammenarbeit nicht ein einfaches Ja sondern ein „Ja, mit Gottes Hilfe“, weil wir ohne ihn gar nichts tun können. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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