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Lesungstexte

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Predigt zum 26. Sonntag im Jahreskreis

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

morgen beim Familiengottesdienst werden Kinder ihre Kuscheltiere dabei haben. Ich freue mich auf eine Kirche, gefüllt mit einem bunten Zoo geliebter Tiere und Fabelwesen. Und, glauben Sie es mir: Jedes dieser Tiere ist geliebt. Manches Kind kann nur einschlafen, wenn das Kuscheltier mit im Bett liegt. Und wenn es verloren geht, dann ist das ein Drama. Und wie ist das bei den realen Tieren? Wenn die verloren gehen? Im Netz ist zu lesen, dass statistisch gesehen jeden Tag 150 Tier- und Pflanzenarten aussterben. Das ist eine gewaltige Zahl, und das ist wirklich traurig, schließlich ist uns Menschen im Buch Genesis der Auftrag gegeben worden, die Vielfalt auf dieser Erde zu schützen. Es hat sich herumgesprochen, dass wir als Gesellschaft uns ändern müssen. Der Apostel Paulus hat es uns in der zweiten Lesung zugerufen: „Jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl sondern auch auf das der anderen.“ Und um deutlich zu machen, dass das nicht seine Privatmeinung ist sondern Herzstück einer an Jesus orientierten Ethik, vertieft er diese Verpflichtung, auch für das Wohl des anderen zu sorgen, christologisch: Er schließt einen ganzen Hymnus an, der das Geheimnis Jesu erschließt: Jesus, das ist Entäußerung. Jesus, das ist Geben. Jesus, das ist Hingabe. Der heutige Erntedanksonntag stärkt so unsere Verantwortung für diese Welt.

Schwestern und Brüder,

im heutigen Evangelium geht Jesus hart mit den Frommen seiner Zeit ins Gericht. Er wirft ihnen Unglauben vor, Sattheit und eine Frömmigkeit, die in sich erstarrt ist. Dabei will seine Kritik nicht vernichten, sondern aufrütteln und werben. Aber gegen eine starre Frömmigkeit kommt auch ein Jesus nicht an, und so werden plötzlich Menschen zu Vorbildern, die sonst im gesellschaftlichen Abseits stehen. Die haben gespürt das Jesu Botschaft die große Chance ist. Die haben erfahren, dass seine Liebe integrierend wirkt. Die wissen im Herzen: Der Glaube an ihn tut so gut, dass er neue Gemeinschaft baut, vielleicht nicht sofort, aber nach und nach, nämlich dann, wenn der, der zunächst dasitzt und nichts tun will, plötzlich in die Gänge kommt und sich an die Arbeit im Weinberg macht. Nicht Reden und dann Nichts Tun ist dran, sondern das Gegenteil. Das gilt für unsere Verkündigung ebenso wie für unsere Schritte hin zu einer gerechteren Welt. Von daher passt es gut, dass am Erntedankfest die Caritas-Kirchenkollekte erbeten wird. Die Sorge um die Not-Leidenden gehört zur DNA der Kirche, ist eine der Grundfunktionen von Kirche. „Jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl sondern auch auf das der anderen.“ – Das wird hier konkret und greifbar.

Lassen Sie mich schließen mit einer kleinen Geschichte: „Ein Asket saß meditierend in seiner Klause.  Da huscht eine Maus herein und knabbert an seiner Sandale. Der Asket sagt verärgert: „Du störst mich in meiner Andacht!“ „Ich habe Hunger“, piepst die Maus. „Hau ab!“, antwortet der Asket böse, „Ich suche die Einheit mit Gott.“ Da fragt die Maus: „Wie willst Du Dich mit Gott vereinigen, wenn Du nicht einmal mit mir einig wirst?“ Amen 

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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