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Lesungstexte

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Predigt zum 7. Ostersonntag A 23

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,
am 16. März 1945 versank die wunderschöne Stadt Würzburg in Schutt und Asche. Überall brannte es, Häuser stürzten ein, Menschen starben. Auch der Würzburger Dom stürzte an diesem Tag ein, eine große Zahl wertvoller Kunstwerke war für immer verloren. Der damalige Bischof sah seine Verpflichtung nicht daran, nun den Dom möglichst schnell wieder aufzubauen, viel wichtiger war ihm, dass erst einmal die Menschen wieder ein Dach über dem Kopf bekamen. Der Kiliansdom der Nachkriegszeit wurde denn auch ein eher schlichtes Gebäude. Bei der letzten Sanierung, die vor zehn Jahren beendet war, erhielt der Dom wieder ein klares theologisches Programm: Vom Haupteingang ganz hinten startet ein Weg des Glaubens, beginnend mit einem riesigen siebenarmigen Leuchter. Er erinnert daran, dass unser christlicher Glaube im Judentum wurzelt. Wenige Meter weiter folgt das Taufbecken mit der Osterkerze: Wir sind neu geboren aus Wasser und Heiligem Geist. Rechts und an den Säulen des Mittelschiffs sind Grabmäler von Bischöfen zu sehen. Ganz hinten die älteren und die neueren immer weiter vorne. Im Hier und Heute kommt der Gang durch die Geschichte am Altar an: Hier versammelt sich die heutige Gemeinde, hier ist Christus in Brot und Wein da, hier ist die Kraftquelle der Kirche. Aber das ist noch nicht alles: Der Weg geht weiter in die Zukunft. Und so sieht man ganz vorne in der Apsis der Kirche den wiederkommenden Christus und das neue Jerusalem aus der Offenbarung des Johannes. Unser Lebensweg ist also ein Weg auf Christus zu, und er kommt uns entgegen mit ausgebreiteten Armen. Da ist es wieder, das Willkommen, das Jesus ausstrahlt und das auch uns als christliche Gemeinde gepackt hat. Das Fest Christi Himmelfahrt, das wir am Donnerstag begangen haben verweist uns auf den wiederkommenden Christus. Der Ausblick auf ihn gibt unserem Glauben Spannkraft und Energie. Heute haben wir in der 1. Lesung gehört, wie es nach der Himmelfahrt Jesu weiterging: Die junge Kirche versammelte sich im Abendmahlssaal und betete um das Kommen des Heiligen Geistes. Maria wird uns vor Augen gestellt als große Beterin. Und da kommen wir ins Spiel: Unser Gotteshaus verwandelt sich heute in den Abendmahlssaal, wenn wir intensiv um den Gottesgeist beten. Den haben wir nämlich bitter nötig, und den hat die ganze Welt so nötig. Christinnen und Christen sind Menschen, die der Welt einfach guttun. So habe ich es unseren Firmlingen bei der Firmbeichte gesagt. Christinnen und Christen sind nämlich solche, die sich dem Geist Gottes geöffnet haben und seine Liebe weitertragen – hinein in die Schulen, die Arbeitsplätze, die Vereine und Familien. Zu meinen Lieblingsgebeten gehört die Pfingstsequenz. Da heißt es: „Was befleckt ist, wasche rein, Dürrem gieße Leben ein, heile Du, wo Krankheit quält. Wärme Du, was kalt und hart, löse, was in sich erstarrt, lenke, was den Weg verfehlt.“ Mit diesem Gebet im Gedächtnis schaue ich hin auf unsere Welt, auf unsere Kirche, auf unser Miteinander, und auch auf mich selbst. Und dann merke ich, wie wichtig dieses Gebet ist, weil es öffnet für Gottes Heiligen Geist.
Schwestern und Brüder,
die diesjährige Renovabis-Pfingstaktion lenkt unseren Blick auf das oft schlimme Los von Arbeitsmigrantinnen und -Migranten. Ende Oktober 2022 hat Nordrhein-Westfalens Bauministerin Ina Scharrenbach eine großangelegte Razzia in der Leiharbeiter-Szene in Gronau an der niederländischen Grenze angeordnet und selbst begleitet. Es ging um menschenunwürdige Unterbringung, um ausbeuterische Wohn- und Arbeitsverhältnisse von Arbeitsmigrantinnen und -migranten, die auf deutscher Seite in Bruchbuden hausen und in den Niederlanden schlachten. Der Befund: Matratzenmieten zwischen 300 und 400 Euro im verschimmelten Mehrbettzimmer, Brandschutzmängel, fehlende Stromversorgung. Die Ministerin sprach von ausbeuterischen Miet- und Wohnverhältnissen und von „moderner Sklaverei“. Renovabis legt hier den Finger in die Wunde, ist an der Seite der Ausgebeuteten. Hier zu helfen, zu beten und zu geben sind wir nicht nur an Pfingsten aufgerufen. Gottes Geist ungerechte Strukturen tatsächlich bezwingen. Amen Halleluja
 

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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