Zum Inhalt springen

Lesungstexte

Die Lesungstexte finden Sie beim Klick auf den LINK.

Predigt zum 14. Sonntag im Jahreskreis

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

so ein Schwamm lag vor zwei Jahren einige Wochen lang vor der Innsbrucker Jesuitenkirche. Nein, kein kleiner Haushaltsschwamm, sondern eine XXL-Version. „Der Schwamm 4.0“ nannte der iranische Künstler Michel Abdollahi sein Werk. Ein Schwamm hat die Funktion, aufzusaugen, und ein Naturschwamm reinigt und filtert sogar. Der Künstler wollte mit seinem Werk ein Statement abliefern. Diese Kunst im öffentlichen Raum will die negativen Energien von Hass, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz in sich aufsaugen und sie reinigen. Da braucht es wohl viele Schwämme dafür, um das wirklich hinzubringen, leeren Parolen, Hass und Korruption das Fundament zu entziehen und unsere Welt so lebenswerter zu machen. Naturschwämme haben noch eine wichtige Funktion: Sie reinigen das, was sie aufnehmen, wandeln es sogar in einer gewissen Weise. 

Einem Schwamm ähnlich ist auch unser Herz: Es saugt das verunreinigte Blut an, reinigt es und pumpt es mit Sauerstoff und Nährstoffen angereichert wieder zurück in den Körper.

Das Kunstwerk „Der Schwamm 4.0.“ stand bewusst vor einer Kirche, in der es ein vielverehrtes Herz-Jesu-Bild gibt, vor dem seit 1796 jährlich ein feierliches Gelöbnis der Tiroler Landstände eingelöst wird. Durch diese Platzierung vor der Kirche bekommt der Schwamm Michel Abdollahis noch eine weitere Deutung: Der menschgewordene Gott hat sich in der Person Jesu von Nazareth alles zu Herzen genommen, was uns Menschen ausmacht. Unsere ganze Existenz hat er durch ihn aufgesaugt, gereinigt und gewandelt – die unfassbare Fülle von Sehnsucht und Leid, Erwartungen und Enttäuschungen, die großartigen Momente und das millionenfache Versagen. Alles hat er in sich aufgenommen und angenommen. Dafür ließ er sich in den Dreck ziehen, ja sogar zerreißen – so wie der Schwamm vor der Kirche, der nicht lange heil blieb. Jesus ist das verwundete Herz Gottes. Ich habe dieses Herz wie einen riesigen Schwamm vor Augen, der sich verwenden lässt, alles Negative aufnimmt, reinigt, verwandelt und als eine neue Energie zurückgibt. Jesu Herz-Schwamm ist mehr als eine oberflächliche Politur, er kann die tiefsten Risse heilen: „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken“, hieß es gerade im Evangelium. Ja Jesu Liebe bis zum Kreuz saugt den Hass aus dieser Welt, das Kreuz wird zum Wendepunkt der Geschichte. Die alte Einheitsübersetzung übersetzte noch statt „erquicken“ „Ruhe verschaffen“. Darin erklingt die Ruhe des jüdischen Sabbat an, die von den biblischen Autoren als Vorgeschmack des Himmels gedeutet wird: Befreit vom Joch der Arbeit, vom Joch der Pflichten und der Mühen einfach dankbar das Leben feiern. Das verspricht Jesus. Und ich kenne Menschen, die wirken auf andere wie das Schwammherz Jesu: Menschen, die Lasten mittragen, Menschen, die vergeben, Menschen, die ein offenes Herz und eine offene Tür haben, Menschen, die in die Schule Jesu gegangen sind. Derzeit lese ich ein Buch von Max Lucado mit dem Titel „Werden wie Jesus“. Das ist unsere Lebensaufgabe. Und wenn wir einen Schwamm beim Abspülen in die Hand nehmen, dann können wir daran denken, und an das Herz Jesu, das diese Welt reinigt wie ein unendlicher Schwamm. Amen.

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

Aktuelle Informationen: