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Lesungstexte

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Predigt zum 19. Sonntag im Jahreskreis

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

Jesus war nie darauf aus, um sich herum Menschen zu sammeln, die ihn bewundern und ihm Beifall zollen. Das hat einen einfachen Grund: Bewunderer sind wie Gaffer. Sie suchen die prickelnde Sensation ebenso wie das Entsetzen, gieren nach Blut und Unglück, stehen zu Massen am Rand, behindern Feuerwehr oder Hilfsdienste, kommentieren wortreich und - halten sich doch aus allem raus. Was Jesus stattdessen suchte, waren Menschen, die bereit waren, sich auf ihn einzulassen und ihm nachzufolgen. Damals nannte man sie Jünger und Jüngerinnen. Unter diesen befindet sich auch Petrus. Er hatte schon etwas von dem verstanden, worum es Jesus ging. Er hatte auch verstanden, dass man etwas riskieren musste, wenn man an Jesus und seine Botschaft glauben wollte. Um jedoch voll und ganz zu verstehen, worum es beim Glauben geht, brauchte Petrus ein Leben lang. Das zeigt seine Lebensgeschichte. Und mittendrin in dieser Lebensgeschichte spielt eine kleine Glaubensgeschichte eine Schlüsselrolle: eine Episode nur auf dem galiläischen Meer mit ihren plötzlichen Unwettern. Als ein vermeintliches Gespenst den vom tobenden Wind und einer aufgepeitschten See arg gebeutelten Jüngern im Boot zuruft: Habt Vertrauen! Ich bin`s! ist Petrus intuitiv klar: Das ist Jesus. Und so viel hatte er vom Glauben schon verstanden: Dort, wo Jesus ist, ist Angst fehl am Platz. Da kann man selbst den Schritt aufs Wasser wagen. Als Jesus ihm zuruft „Komm!“, wagt Petrus das Äußerste. Er setzt seine Existenz aufs Spiel. Alles Drumherum kümmert ihn nicht mehr: weder die Wellen und der Gegenwind, noch die tiefe See und die Dunkelheit. Er setzt alles auf eine Karte. Auf Jesus. Ihm vertraut er ganz und gar, verlässt das schützende Boot und geht auf Jesus zu. Doch im Zugehen auf den Herrn, kommen dem Schnellmutigen Zweifel, ob das Meer denn wirklich trägt. Seine Glaubenskraft schwindet. Er beginnt zu sinken. Genau in dem Maß, in dem er den Blick von Jesus abwendet, schwindet sein Vertrauen. Mit jedem Schritt wächst stattdessen die Angst. So versinkt er nach und nach in der lebensbedrohenden Umgebung von Wellen, Wind und Wasser. Glaube ist und bleibt immer ein Wagnis, ein Sprung ins Ungewisse. Wer glaubt, setzt alles auf IHN, auf den, der allein mächtig ist, den Lauf der Dinge zu ändern und der selbst in meinem Leben Wunder zu wirken vermag. Nur gradlinig und glatt ist unser Glaube meist nicht: Fragen über Fragen kommen und bleiben. Zweifel, Angst und Enttäuschungen nagen an ihm. Die meisten von uns werden nicht davor bewahrt, dass ihr Vertrauen in Jesus im Laufe des Lebens infrage und auf die Probe gestellt wird. Viele von uns müssen immer wieder hart um ihr Vertrauen in Gott ringen - manchmal ein Leben lang. Petrus wäre untergegangen in all seiner Angst, hätte der Herr ihm nicht die Hand entgegengestreckt. Jesu rettende Hand zieht ihn aus der Tiefe. Petrus darf erfahren, dass dem, der ein Leben aus dem Glauben wagt, auch dann wenn ihm der Glaube schwindet, eine Hand gereicht wird, die ihn hält und nicht untergehen lässt. Leben können ist Vertrauenssache! Ein wirklich gelingendes, ein glückendes menschliches Leben kann man nur auf der Grundlage von Vertrauen führen. Unser Leben als Christen und Christinnen glückt nur auf der Basis von Vertrauen, nämlich, dass wir Jesus zutrauen, dass er unser Leben tragen und halten kann – mag kommen, was will. Nur so und nicht anders haben Christenmenschen Boden unter den Füßen. Sehr oft. Aber nicht für immer und ewig. Vertrauen muss immer neu gesucht und stark gemacht werden. Und wenn wir dann doch manchmal spüren, dass wir den Boden unter den Füßen verlieren, bleibt vielleicht auch uns als letzter Ausdruck des Vertrauens in Jesus der Schrei: „Herr, rette mich!“ Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

Aktuelle Informationen: