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Lesungstexte

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Predigt zu Fronleichnam

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

„Etwas Lebendiges in etwas Totem“ ist ein Kunstwerk des kubanischen Künstlers Nelson Jalil Sardiñas überschrieben. Das Werk ist ein tatsächliches Brot in einem Käfig. Das Brot lässt sich aber nicht einsperren. Es wächst durch die Gitter hindurch. Als es bei einer Ausstellung auf Kuba erstmals gezeigt wurde, erkannten viele Kubanerinnen und Kubaner eine Allegorie der Lage in ihrem Land. Kuba – ein Land mit immer strengerer Zensur; Kuba – viele Kunstschaffende in den Gefängnissen; Kuba – viel Armut und Sorge; der Künstler sagt es so: „Wenn ein Brot aufgeht, ist es lebendig. Unendlich viele Mikroorganismen arbeiten zusammen. Es gleicht der Gesellschaft auf einer Insel, die inzwischen zur Gefängnisinsel geworden ist.“

„Etwas Lebendiges in etwas Totem“ – Heute an Fronleichnam feiern wir lebendiges Brot, das Totes sprengt. Wir feiern einen Jesus, der dieser todverfallenen Welt Hoffnung schenkt. Wir feiern einen Jesus, der einfach da ist, sich nicht einsperren lässt und so bis heute am Werk ist. Es hat schon seinen Sinn, dass unsere Monstranz wie eine Sonne gestaltet ist. Das Licht Jesu will hineinleuchten in alle Fenster, in alle Herzen, in alle Häuser und will alles Erstarrte zum Schmelzen bringen.

„Etwas Lebendiges in etwas Totem“ – Mir fällt ein altes Gedicht von Lothar Zenetti ein: „Frag 100 Katholiken, was das Wichtigste ist in der Kirche. Sie werden antworten: die Messe. Frag 100 Katholiken, was das Wichtigste ist in der Messe. Sie werden antworten: die Wandlung. Sag 100 Katholiken, dass das Wichtigste in der Kirche die Wandlung ist. Sie werden empört sein: „Nein, alles soll so bleiben, wie es ist!“

Schwestern und Brüder,

ja, unser Blick richtet sich heute auf das in Jesu Leib gewandelte Brot. Aber es geht auch um uns. Es geht um unsere Wandlung in den Leib Christi hinein. Wir als Getaufte sind der Leib Christi auf dieser Erde. Und an uns ist es, von Jesus uns ihm immer ähnlicher machen zu lassen. Wer die Kommunion empfängt, wird selber zu einer lebendigen Monstranz. Und wenn Wandlung, wie Zenetti sagt, das Wichtigste in der Kirche ist, dann brauchen wir uns vor einer sich wandelnden äußeren Gestalt von Kirche nicht zu fürchten. Im Gegenteil: Sie ist eine große Chance.

Etwas Lebendiges in etwas Totem – Christus lässt sich nicht einsperren in die Monstranz, in den Tabernakel, in starre Strukturen. Wie das Brot in dem kubanischen Kunstwerk wächst er darüber hinaus. Er lässt sich nicht aufhalten, er bahnt sich seinen Weg. Und nun ist es an uns, zu entdecken, wo er überall schon ist, und das als Fingerzeig zu nehmen, wie es mit uns als Gemeinde weitergeht, was unsere Sendung hier und heute ist. Amen Halleluja!

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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