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Lesungstexte

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Predigt zum 23. Sonntag im Jahreskreis

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,
bestimmt kennen Sie die Bremer Stadtmusikanten: Ein Esel, ein Hund, eine Katze und ein Hahn machen sich auf dem Weg nach Bremen. Sie suchen dort ein besseres Leben, weil daheim sind sie unerwünscht, weil sie keine Leistung mehr bringen. Sie tun sich zusammen und miteinander finden sie ein neues Zuhause, das ihnen Zukunft ermöglicht. Die Suche nach einem besseren Leben treibt nicht nur die Bremer Stadtmusikanten an. Nein, sie ist Triebfeder für das Handeln vieler Menschen heute: Menschen wandern aus, um woanders ihr Glück zu suchen, Flüchtlinge wagen den gefährlichen Weg über das Mittelmeer, um in Europa das Paradies zu suchen, immer wieder zwingen Stellenwechsel zu einem Umzug in eine andere Region. Und die Suche nach einem besseren Leben ist auch Triebfeder für unseren Glauben. „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken.“ Oder „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben, das Leben in Fülle!“ So ruft es uns Jesus zu. Und viele haben in ihrem Leben erfahren, dass Jesus in ihrem Leben am Werk ist. Die Bremer Stadtmusikanten haben Räuber um ihr Haus gebracht und konnten in Frieden alt werden. Christinnen und Christen haben ihr Zuhause in Christus gefunden und wissen sich so gehalten und geborgen, egal, was geschieht.
Schwestern und Brüder,
und noch etwas verbindet die Bremer Stadtmusikanten mit unserem Gottesdienst heute: Auf dem Weg finden sie sich und werden Gemeinschaft. Gemeinsam wollen sie den Ort finden, wo das bessere Leben möglich ist und: Als starke Gemeinschaft haben sie Erfolg. Gemeinsam schlagen sie die Räuber in die Flucht. Es ist schon stark: Da sind unterschiedliche Tierarten plötzlich zusammen. Mir fällt ein Bild ein, auf dem typische Teilenehmerinnen und Teilnehmer an Konferenzen und Sitzungen als Tiere abgebildet sind. Ein ganzer Zoo sozusagen am Konferenztisch: Vom schüchternen Rehlein bis zur schnatternden Gans, vom gerissenen Fuchs bis zum Affen, der die anderen zum Lachen bringt. All diese Charaktere sind übrigens heute auch hier. Und jetzt sind wir mitten in den Schriftlesungen des heutigen Sonntags: Paulus sinniert über die Liebe als Erfüllung des ganzen Gesetzes – ein Gedanke übrigens, den der hl. Augustinus in seinem berühmten Wort „ama et fac quod vis“ aufgegriffen hat. Und Jesus stellt eine Gemeinderegel auf: Wenn es Probleme gibt, erst unter vier Augen reden, dann den Kreis erweitern und wenn alles nicht fruchtet, ausschließen, nicht um zu bestrafen sondern um zurückzugewinnen, so wie Eltern manchmal ein Kind ins Kinderzimmer schicken, wenn es über die Stränge schlägt. Jesus macht uns deutlich: Manchmal kann es Pflicht sein, einem Bruder oder einer Schwester zu sagen: „So nicht!“ Das fällt zwar schwer, aber ich kann mich nicht heraushalten, wenn jemand in seinen Untergang rennt. Da werde ich sogar Rechenschaft dafür ablegen müssen. Die Frage Kains „Bin ich denn der Hüter meines Bruders“ nach seinem Mord an Abel können wir klar mit „Ja“ beantworten. Wir sind für einander verantwortlich, nicht nur hier vor Ort sondern auch im ganz großen Kontext dieser Erde. Und Jesus gibt auch uns heute mit: Er ist da, wenn wir uns in seinem Namen versammeln, er verbindet uns untereinander, und plötzlich wird das „bessere Leben“, nach dem die Bremer Stadtmusikanten sich sehnten, ganz greifbar. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

Aktuelle Informationen: