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Lesungstexte

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Predigt zum 4. Ostersonntag A 23:

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

„Himmelfahrt“ ist ein Bild der Künstlerin Brigitte Stenzel aus dem Jahr 2009 überschrieben. Es hängt im Freisinger Diözesanmuseum und verstört. Dargestellt ist keine Himmelfahrt Jesu mit ausgebreiteten segnenden Händen sondern man sieht zwei nackte kleine Kinder, ein Mädchen und einen Jungen, am Boden kauern. Sie untersuchen interessiert einen toten bunten Vogel, der vor ihnen liegt. Im Hintergrund allerhand Käfer, Schmetterlinge und Libellen dargestellt. Sie wirken wie auf Goldfolie aufgedruckt. Himmelfahrt? – Was bitte hat so ein Bild mit Himmelfahrt zu tun. Gut, die beiden Kinder, das verstehe ich, sie stehen für die Unschuld, stehen für Adam und Eva im Paradies. Aber was hat es mit den ganzen Insekten auf sich? Warum hast die Künstlerin sie gemalt, und auch den toten Vogel? Nun, zu Kindern, die einen lieben Menschen durch den Tod verloren haben, sagen wir gern: „Deine Uroma/dein Haustier“ ist im Himmel.“ – Wir erklären so, dass die Person oder das Tier nicht mehr da sind. Und in diesem Sinn sind alle dargestellten Schmetterlinge, Käfer und Libellen im Himmel. Sie sind nämlich ausgestorben. Und der Vogel liegt tot vor den beiden Kindern, weil ihm die Nahrung, die Insekten, ausgegangen sind oder sein Lebensraum geraubt ist. Die beiden Kinder im Bildvordergrund beginnen, die Welt zu begreifen, und das Bild wird zu einem Appell zum achtsamen Umgang mit der guten Schöpfung Gottes. Im Evangelium heute ist uns ein Jesus begegnet, der von sich als dem guten Hirten spricht. „“Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“, ruft Jesus uns zu, aber auch den beiden Kindern auf dem Bild von Brigitte Stenzel.

In den letzten Wochen haben wir im Werktagsgottesdienst immer wieder das Lied „Die ganze Welt, Herr Jesu Christ, in deiner Urständ fröhlich ist“ gesungen. Die Melodie des Liedes ist zwar wenig eingängig, aber der Text hat es mir angetan. Da geht es eben darum, dass die ganze Schöpfung sich mitfreut über Jesu Auferstehung. Explizit genannt werden das Grün der Wiesen und die Bäume, die im Frühling aufblühen. Genannt werden die Vögel und darunter besonders die Nachtigall, die sich in ihrem Gesang mitfreuen. Und schließlich die Sonne, die wärmt, was im kalten Winter ausgekühlt war. – Und wenn jetzt Geschöpfe fehlen, wie der tote Vogel auf Brigitte Stenzels Bild oder die dargestellten Insekten, die alle ausgestorben sind, dann wird das Loblied der Schöpfung auf den auferstandenen Christus dünn, dann besteht wirklich die Gefahr, dass es verstummt. Schließlich sterben jeden Tag etwa 150 Arten – Tiere und Pflanzen – auf dieser Welt aus, kehren nie wieder zurück, oder wie Brigitte Stenzel mit ihrem Bild sagen würde: Sie sind im Himmel.

Schwestern und Brüder,

Ein guter Hirt ist jemand, der gute Weideplätze für seine Tiere findet, der ihnen zu trinken gibt, der aufpasst, dass sie kein wildes Tier reißt, der die Herde zusammenhält und kranke und schwache Tiere pflegt und verarztet. Jesus handelt genau so an uns. Ihm ist es ein Anliegen, dass Leben blühen und sich entfalten kann auf dieser Erde. Dafür trägt er Sorge und dafür gibt er am Kreuz alles. In den Texten des Sonntags bekommen wir in der Tat nahrhafte Worte mit, und im Brot der Eucharistie werden diese Worte greifbar und schmeckbar. Der gute Hirte Jesus wird zum Vorbild für unser Hirte- und Hirtin-Sein, egal ob in der Familie, im Beruf und in der Freizeit – Es geht um dieses Leben in Fülle, das Jesus verspricht, um dieses Leben in Fülle, nach dem ich mich sehne. Zu diesem Hirtin- und Hirte-Sein gehört es dazu, auch achtsam mit den Gütern der Schöpfung umzugehen. Auch unsere Mitgeschöpfe – Tiere und Pflanzen – sollen sich entfalten können zum Lob des auferstandenen Christus. Ja, auf dem Bild von Brigitte Stenzel hat der Mensch die Unschuld verloren. Ja, auf diesem Bild tritt der Tod ins Leben der Menschen ein. Ja, das Bild verkehrt Himmelfahrt ins Gegenteil, aber die Schöpfung hat Hoffnung durch den guten Hirten, der sich Menschen nach seinem Herzen sucht, damit die Sehnsucht nach Leben in Fülle zur Triebfeder wird für unser Tun auf dieser Erde. Amen Halleluja

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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