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Predigt zum 5. Sonntag im Jahreskreis A 23

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,
es gibt Menschen, die sind ihrer Zeit voraus. Sie werden von manchen bewundert, aber auch von vielen belächelt als etwas schrullig und anachronistisch. Schon im Grundschulalter durfte ich eine solche Persönlichkeit kennen lernen, einen Lehrer mit dem Namen Deinlein. Dieser Mann war ein Visionär. Sein großes Thema war das Einsparen von Energie. Für dieses Thema brannte er. Ich kann mich noch an ein Schulsommerfest erinnern, als er wohl 1979 auf dem Pausenhof großangelegt darstellte, wie denn eine Solaranlage funktioniert, inclusive verschiedener Versuchsaufbauten. Diesem Lehrer Deinlein war es ein Herzensanliegen, Menschen für sein Thema zu begeistern. Da waren ihm Arbeitsstunden und Mühen völlig egal. Er brannte einfach und hat so tatsächlich Eindruck auf mich gemacht, weil man als Kind ja spürt, ob eine Person authentisch ist oder nicht. Und dieser Lehrer Deinlein gab auch Religionsunterricht. Ich hatte ihn in der vierten Klasse. Gegen Ende der Stunde nahm er immer das Buch Don Bosco und seine Strolche von Wilhelm Hünermann in die Hand und las ein paar Seiten dieser Biographie des heiligen Don Bosco vor. Schon bald war mir das Vorlesen nicht mehr genug, und ich nervte meine Eltern, dass ich dieses Buch unbedingt haben wolle. Ich bekam es dann tatsächlich an Weihnachten geschenkt und war nun etliche Tage nur mit Lesen beschäftigt. Mit meinen zehn Jahren verstand ich etliches vom geschichtlichen Kontext des Italiens des 19. Jahrhunderts nicht, aber das war mir egal. Wilhelm Hünermann präsentierte in seinem Buch das Leben dieses Don Bosco so anschaulich, dass ich förmlich gepackt war. Giovanni Bosco, aufgewachsen in einer armen Bauernfamilie, Tod des Vaters, als er zwei Jahre alt war, Talent als Jongleur und Artist aber auch tieffromm und ernst. Giovanni Bosco, der früh den Wunsch verspürte Priester zu werden und sich das Geld fürs Studium mühsam verdienen musste als Schustergeselle und Schneider. Giovanni Bosco, der Turin verwahrlosten Jugendlichen begegnete und seine Mission in ihrer Begleitung fand. Mich hat die Geschichte fasziniert, als er mit jugendlichen Gefangenen einen Tagesausflug ins Grüne unternahm ohne Begleitung von Polizisten und Wärtern und alle wieder mit zurückbrachte. Ich staunte über sein Gottvertrauen, wenn es darum ging, Werkstätten, Schulen, Begegnungsräume für seine Jugendlichen zu bauen. Er wusste, irgendjemand würde ihm sicher Geld geben für sein Werk. Und schließlich spürte ich das Charisma, den Humor, die Frömmigkeit und Bodenständigkeit dieses Jugendapostels mir auf jeder Seite des Buches entgegenkommen. Als ich das Evangelium von der Stadt auf dem Berg, die nicht verborgen bleiben kann vor ein paar Tagen durchlas, fielen mir genau mein Lehrer Deinlein und Wilhelm Hünermanns Biographie Don Boscos ein als Illustration für Menschen, deren Ideen Kreise zogen, die Menschen faszinierten und die Bibel lebendig werden ließen. Als eine seiner Grundüberzeugungen formulierte Don Bosco einmal: „Dem fröhlichen Menschen hilft Gott, und der Teufel hat Angst vor fröhlichen Menschen.“ Er war wirklich kein sauertöpfischer Mensch, dieser Don Bosco. Seine Jugendlichen verstanden, was er meinte, wenn er ihnen mitgab: „Tu was du kannst, und Gott tut das Übrige.“ Vielleicht ist die Haltung aus diesem Zitat Don Boscos ein Tipp für uns für die neue Woche. Einsatz und Gottvertrauen gehen Hand in Hand und tragen einander. Das macht gelassen und hoffnungsvoll.
Schwestern und Brüder,
unsere Kirche wirkt gerade nicht wie die strahlende Stadt auf dem Berg, sie wirkt eher wie eine Ruine, aber es ist ein Schatz in ihr verborgen. Menschen wie Giovanni Bosco haben ihn gefunden. Dieser Schatz ist Jesus Christus. Er wurde zum Licht für sein Leben, er wurde der Maßstab seines Handelns, er trieb ihn an zum Guten, und in ihm konnten andere die Liebe Gottes leuchten sehen. Don Bosco steht für eine demütige Kirche, eine glaubwürdige Kirche, eine Kirche für die Menschen. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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