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Lesungstexte

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Predigt am 2. Sonntag der Osterzeit / Weißer Sonntag

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

wir Menschen brauchen zwischendurch mal Phasen der Selbstvergewisserung und der Ruhe. Wenn es nur turbulent zugeht und die Ereignisse sich ständig überschlagen, dann entwurzelt uns das und macht lässt unsere Identität verschwimmen. Und was für einzelne gilt, dass gilt ebenso auch für eine Gemeinschaft. Aus der Apostelgeschichte haben wir heute von einer Selbstvergewisserung der Jerusalemer Urgemeinde gehört. Vorangegangen war eine turbulente Szene: Da war ein Ehepaar mit Namen Hananias und Saphira zu den Aposteln gekommen. Sie hatten ihren Acker verkauft und wollten den Erlös der Gemeinde schenken. Aber sie waren nicht bereit, alles zu geben sondern behielten etwas für sich zurück. Und deshalb hatten sie keine Zukunft in der Gemeinde, weil es bei Gott heißt „alles oder nichts“. Und nach dem gehörten Lesungsabschnitt geht es wieder turbulent weiter: Die Apostel werden verhaftet und müssen um ihr Leben fürchten. Dazwischen aber, da ist dieser Moment der Ruhe und der Selbstvergewisserung der jungen christlichen Gemeinde. Da hören wir von dem, was wirklich wichtig ist, und was zählt. n der Zentral ist das Zusammenkommen. Immer wieder wird in den verschiedenen Sammelberichten der Apostelgeschichte erwähnt, dass die Apostel und die anderen Gläubigen zusammen sind. Es geht nicht nur um eine geistige Verbundenheit, sondern um ein reales Zusammensein. Gerade heute sollten wir das nicht aus dem Blick verlieren. Christsein geht eben nicht allein. Es braucht die Gemeinschaft der Christinnen und Christen. Tiefste Gemeinschaft wird erlebbar beim Brechen des Brotes, also bei der Feier der Eucharistie. Sie ist die Mitte, das Herz einer jeden christlichen Gemeinde. Hier bildet sich der Leib Christi ganz konkret ab. Und: Diese Gemeinschaft wurde auch darin sehr konkret, dass untereinander alles geteilt wurde, die Gemeinde eine wirkliche Lebens- und Gütergemeinschaft war. „Sie hatten alles gemeinsam“ hieß es vor der Episode mit Hananias und Saphira. Die vier Grundfunktionen von Kirche sind grundgelegt in der Apostelgeschichte. Von Liturgie und tiefer Gemeinschaft haben wir gehört. Es folgen noch Verkündigung und Dienst am Nächsten. Anscheinend war die Verkündigung der Apostel getragen vom Schwung des heiligen Geistes. Sonst hätte es nicht geheißen, dass „Scharen von Männern und Frauen“ zum Glauben an den Herrn geführt wurden. Die junge christliche Gemeinde hatte Ausstrahlung, weil sie sich den Schwachen zuwandte und ihnen diente. Und schließlich war die Rede davon, dass Menschen geheilt wurden. Kirche soll guttun, Menschen aufrichten, ermutigen. Das ist ihre Sendung damals aber genauso auch heute im Jahr 2022. Menschen erfuhren nicht nur etwas von Gott, sie erfuhren ihn selbst. Das ist das Geheimnis von Kirche. Vielleicht taten sich die Menschen ja tatsächlich früher leichter mit dem Glauben, früher, als man noch nicht so viel wusste von den Zusammenhängen der Welt. Aber Gott erfahren – das geht auch heute. Ich bin dankbar für die Worte der Apostelgeschichte, die in diesen Tag heute hineingesprochen wurden. Sie machen so wunderbar greifbar, dass der Auferstandene durch solche Menschen wirkt, die ihn erfahren haben. Die Apostel hatten im wahrsten Sinn des Wortes Ausstrahlung. Sie waren keine Funktionäre sondern brannten innerlich. Nur so konnten sie heilen und trösten. Sie riskierten etwas, indem sie von Jesus sprachen, verließen ihre Komfortzone, und das machte sie glaubwürdig. Die Menschen spürten: Die sind echt, die wollen wirklich, dass Gottes Güte greifbar wird.

Schwestern und Brüder,

Ja, Selbstvergewisserung tut gut. Dieser Gottesdienst heute will so ein Moment des Innehaltens sein. Turbulent wird es von selbst auch in der kommenden Woche. Das Lob Gottes, das unserem Mund kommt, will heilsam sein, weil es uns dafür aufschließt, Christus in der kommenden Woche neu zu entdecken. Amen Halleluja

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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