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Lesungstexte

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Predigt 300 Jahre St. Johannes

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,
früher war es ganz klar: Wer nicht getauft ist und stirbt, kann nicht in den Himmel kommen. Das war denn auch für die ersten großen Missionare der Neuzeit ihre große Motivation: Es ging darum, Seelen zu retten. Dafür nahm ein Franz Xaver alles auf sich. Ihm machte die Vorstellung Angst, dass er daran Schuld ist, dass Menschen auf ewig verdammt sind. Und deshalb war er ruhelos unterwegs und wurde zum Urbild des neuzeitlichen Missionars. Die Tauftheologie ist eine andere: Gottes Erbarmen ist so groß, dass jede und jeder eine Chance auf den Himmel hat. Trotzdem bleibt die Taufe wichtig und in diesem Sinne heilsnotwendig, weil wir sie brauchen, um glauben zu können, dass wir Kinder Gottes sind. Wir brauchen dieses Zeichen, oder mit dem Bild des Wasserzeichens gesagt: In der Taufe kommt das Wasserzeichen, Kind Gottes zu sein, zum Leuchten. Jesu Licht trifft auf unser Herz, und es erstrahlt unsere Würde, Ab- und Ebenbild Gottes zu sein. Die Taufe aktiviert uns sozusagen für unsere Sendung als Christinnen und Christen. Beim Vorbereiten des Gottesdienstes hat sich ein kleiner Arbeitskreis lange überlegt, was denn der Rote Faden sein könnte: Die Person Johannes des Täufers? Die Baugeschichte von St. Johannes? Die Schriftlesungen des Sonntags? – Wir haben uns entschieden, für das Wasserzeichen und für Menschen als lebendige Kirche hier im Ort. Wir feiern diesen Gottesdienst heute ja nicht am 300. Weihetag, nein wir feiern ihn 300 Jahre nach Grundsteinlegung von St. Johannes. Das Fundament ist gelegt, und nun wird weitergebaut. Das ist unsere Aufgabe heute: Weiterzubauen an einer lebendigen Kirche, einen Glauben weiterzutragen, der unendlich guttut, Menschen zu helfen, ihr Geliebtsein zu entdecken: Bring dein Wasserzeichen zum Leuchten, indem du dich ins Licht der Liebe Gottes stellst und andere merken, dass du echt bist. Schließlich werden Wasserzeichen ja verwendet, um etwas als echt zu erweisen.
Schwestern und Brüder,
und wie so ein Aufbruch gehen kann, dafür gibt uns die Person Johannes des Täufers eine ganze Reihe an Hinweisen.
Da ist zuerst einmal der Name Johannes, der ins Deutsche übertragen ja bekanntlich: „Gott ist gnädig“ bedeutet. Christsein heute bedeutet, alle wissen zu lassen: Gott liebt dich ohne Ende. Und wenn du Mist gebaut hast, ist es seine größte Freude, dir zu vergeben.
Als Zweites gebe ich uns allen mit: Johannes rüttelt auf: Lebt nicht so weiter wie bisher, richtet euch nicht ein sondern erneuert euer Leben. Krieg, Corona, Hunger in der Welt, Klimawandel – Was braucht es noch, damit wir endlich kapieren?
Ein dritter Gedanke: Johannes stand ganz im Dienst seiner Botschaft. Er wollte nicht im Mittelpunkt stehen. Seine Aufgabe war es, Wegbereiter zu sein. Und nichts anderes können wir tatsächlich tun: Wir können nur den Boden bereiten, dass Christus ankommt. Und das wird er. Dafür braucht es den starken Glauben des Johannes.
Und schließlich: Johannes war in die Wüste gegangen, hat seine Komfortzone verlassen. Und dann kamen die Leute auch, um sich taufen zu lassen. In die Wüste gehen steht auch für uns an, in dem Sinne, Gott zu erfahren und so authentisch Christsein zu leben.
Ich bin überzeugt, wenn wir an diesem Johannes Maß nehmen, dann kommt Jesu Gegenwart bei uns zum Leuchten, dann ist 300 Jahre St. Johannes nicht nur ein schönes Fest sondern ein Aufbruch im Glauben. Nicht der Kirchturm macht eine lebendige Pfarrgemeinde aus, sondern die Menschen. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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