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Lesungstexte

Schriftlesungen zum 2. Sonntag nach Weihnachten 2022:

Sir 24,1-2.8-12; Eph 1,3-6.15-18; Joh 1,1-18

Predigt zum 2. Sonntag nach Weihnachten

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

„abgelehnt“ steht auf dem Antrag einer Mutter, die eine Eltern-Kind-Kur beantragt hat. Die Frau denkt sich: „Ich hab mich schon so darauf gefreut, ich kann eigentlich nicht mehr.“

„haben wir uns für einen anderen Bewerber entschieden.“ muss ein Mann in den 50-ern lesen, und zwar nicht nur einmal sondern in vielen Briefen, die er von Firmen bekommt, bei denen er sich beworben hat. „Von was soll ich denn leben, wenn mich niemand einstellt?“ denkt er sich.

„können wir dich leider nicht aufstellen für dieses wichtige Spiel,“ hört ein Jugendlicher von seinem Fußballtrainer vor dem entscheidenden Match. Er ist niedergeschlagen, weil er anscheinend zu schlecht ist.

Wir alle kennen solche Momente. Wir alle wissen, wie es sich anfühlt, nicht willkommen zu sein. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich als Kaplan einem Mann zum Geburtstag gratulieren wollte. Ich war guter Dinge und klingelte; da schaute ein Kopf zur Tür heraus mit der Frage „Was willst du?“ Ich antwortete und hörte dann nur: „Hau ab, du willst doch bloß Geld von mir.“ Dabei hatte ich daran überhaupt nicht gedacht. Und so musste ich wieder abziehen.

Generell erleben wir momentan viele verschlossene Türen. In Seniorenheime und Krankenhäuser bekommt man als Besucher nur ganz schwer Zutritt. Vieles ist einfach zu an Freizeiteinrichtungen oder kulturellen Betrieben. Nicht willkommen qua Verordnung!

Ablehnung tut weh, verunsichert, stellt in Frage und zerstört im schlimmsten Fall Leben.

Ganz anders die ökumenische Jahreslosung für dieses Jahr 2022. Sie wurde von einem ökumenischen Team bereits vor vier Jahren herausgesucht und will eine Überschrift über die kommenden 12 Monate sein. Sie stammt aus dem Johannesevangelium und lautet: „Jesus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ – Wow: Jesus ist Willkommen-pur. Als er diese Worte spricht, hat er gerade 5000 Menschen mit 5 Broten und zwei Fischen satt gemacht. Er war dann über den See gefahren, die Leute hinterher, und nun hält er seine Brotrede und darin dieses Wort „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ Das ist nicht die Stimme der Vernunft. Das ist die Stimme der Liebe. Jesus stillt den Hunger der Menschen nach Brot genauso wie den nach Sinn. Er schenkt Brot für das Herz. Die Stimme der Vernunft ist uns in einer Parallelstelle zur wunderbaren Brotvermehrung im Markusevangelium überliefert. Da sagen die Jünger zu Jesus: „Der Ort ist abgelegen und es ist schon spät. Schick die Leute weg, damit sie in die umliegenden Gehöfte und Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen können!“ – Da haben wir es wieder einmal: Jesus denkt groß, und seine Jünger denken klein. Jesus heißt willkommen, seine Jünger schicken weg. Jesus ist Weite, seine Jünger sind eng. „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ – Wir haben eben erst Weihnachten gefeiert. Da haben wir sie schon gespürt, diese Weite Jesu: Willkommen sind im Stall von Betlehem arme Hirten genauso wie die Weisen aus dem Morgenland, Arme genauso wie Reiche, Gute wie Schlechte. Jesus empfängt jeden und jede mit offenen Armen. Und das hält er durch bis ans Kreuz, bis ans Ende, bis heute.

Schwestern und Brüder,

jetzt sind wir ja alle solche, die bei Jesus in die Schule gehen und von ihm lernen. „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ Auf diese Spur wurden wir in unserer Taufe gesetzt, als unsere Freundschaft mit Jesus begann. Unter den Seenotrettern im Mittelmeer sind zum Beispiel auch solche, die das Willkommen Jesu tief verinnerlicht haben und deshalb aktiv geworden sind. In Behörden sitzen nicht nur Paragraphenreiter sondern auch solche, die großzügig entscheiden wollen. In unserer Kirche gibt es viele, die sich dem Willkommen Jesu verpflichtet fühlen und entsprechend handeln. Ich könnte noch viele Beispiele aufzählen, in denen die Jahreslosung hochaktuell ist. Sie ist uns mitgegeben als Leitfaden für unser Glauben und Leben in diesem Jahr: „Jesus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

Aktuelle Informationen: